Von der Kunst, Markt und Moral zu verbinden
Das Handelsblatt berichtete in der vergangenen Woche über die Verleihung des Meister Eckhart Preises 2007, der von der Identity Foundation, Düsseldorf, vergeben wird, an den indischen Nobelpreisträger Amartya Sen und stellte dabei dessen Bemühungen in den Vordergrund, Märkte und Moral zu verbinden. Sen ist kein Kritiker der Globalisierung, sondern versucht mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten, den Blick für bestehende Ungleichgewichte zu schärfen und Möglichkeiten ihrer Überwindung aufzuzeigen. Ein zentrales Thema seiner Argumentation bildet dabei der Begriff der Freiheit, unter dem Sen vor allem die Möglichkeiten persönlicher Entfaltung fasst. Freiheit ist für den Meister-Eckhart-Preisträger nicht allein eine ethische Frage, sondern auch eine wirtschaftlicher Effizienz, denn eine positive individuelle Entwicklung kommt in seinen Augen immer auch der wirtschaftlichen Prosperität zugute. Seinem Beitrag zur Entwicklung des Human Development Index der Vereinten Nationen ist es zu verdanken, dass zu den wichtigen Entwicklungsindikatoren längst nicht mehr nur eine Steigerung monetärer Faktoren gehört, sondern auch Aspekte wie Bildung und der Entwicklungsstand des Gesundheitssystem - beides wichtige Antriebsfaktoren für die Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums.
"Die Welt ist nicht flach", HB 29.11.2007