Der Managementdozent Stefan F. Gross erläutert in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, wie der Alltag zur Lebenskunst werden kann. "Praktische Lebenskunst ist die Fähigkeit, sein Leben auf kluge und gekonnte Weise zu gestalten, sich seine Lebensfreude und Tatkraft auf Dauer zu erhalten und dabei die Gegenwart zu nutzen und zu genießen", so Gross. Leicht gesagt, aber wie getan? Gross rät dazu, sich nicht zu sehr auf die negativen Aspekte des Lebens zu konzentrieren, sondern Fehlschläge mit Humor zu nehmen. Wer sich selbst nicht zu ernst nehme, entwickele mehr Gelassenheit und Souveränität. Auch der Abschied vom Perfektionismus kann ein wichtiger Schritt sein, der nicht zu letzt mit Blick auf den Job der Work-Life-Balance zuträglich ist: "Zwischen Professionalität und Perfektionismus besteht ein Unterschied. Der Profi achtet immer auf ein angemessenes Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Der Perfektionist orientiert sich dagegen nicht an einem Ziel, sondern an einem Ideal. Kaum ist er mit etwas fertig, schon packt ihn schon die Zwangsvorstellung, dass er doch noch etwas verändern oder verbessern sollte. Und sofort geht alles wieder von vorne los. Perfektionismus ist also keine Tugend, sondern ein Hemmfaktor."
"Ein Wunschwettlauf ist aussichtslos", SZ 27.11.2007
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