Seit einem halben Jahr gibt es in Berlin-Kreuzberg den Supermarkt "Original Unverpackt", in dem die Ware gänzlich ohne Verpackung den Besitzer wechselt. Eine Idee, die zur Eröffnung laut n-tv einen wahren Hype auslöste - und auf Facebook immerhin auf 55.000 Likes kommt. Doch nach der ersten Euphorie herrsche im Geschäft inzwischen gähnende Leere. Der Beitrag bemängelt die Sterilität des Ladens, der dem von ihm propagierten Tante-Emma-Charme keineswegs gerecht werde, die Preise hoch seien und beklagt vor allem, dass es doch arg umständlich sei, alle zu kaufenden Lebensmittel selbst in geeignete, mitzubringende Behältnisse zu füllen. Fazit: "Schade ist es vor allem um die Grundidee, denn die ist immer noch wunderbar, wenn man sich in Erinnerung ruft, wie viel Müll jeder Deutsche pro Jahr produziert: Es sind 611 Kilogramm." Ähh ... Als Idee also eigentlich wunderbar, aber wenn man im eigenen Tun gefragt ist, dann doch nicht. Anscheinend haben die Gründer das in vielen Studien immer stärker zum Ausdruck kommende Öko-Bewusstsein der Bevölkerung über- und ihre Bequemlichkeit unterschätzt. Ja, die vielen Kilogramm Verpackungsmüll sind wirklich schlimm. Nein, ich bin jetzt zu faul, daran etwas zu ändern ... ;-)
Tristesse im Tante-Emma-Laden, n-tv 3.2.15
© Dr. Nadja Rosmann 2023
© Dr. Nadja Rosmann 2023
Impressum / Datenschutz
Weitere Beiträge im Blog
- Warum das soziale Leben fit für die Arbeit macht
- Warum Kümmern wesentlich ist
- Das Auf und Ab des Meditieren
- Hauptsache mal ein Meeting
- Nicht alles muss immer noch besser werden
- Im Alter wird das Leben geruhsamer
- Nachhaltigkeit kommt langsam in Unternehmen an
- Flexibilität bei der Arbeit ist dem Nachwuchs wichtig
- Abstiegsängste werden konkreter
- Die Last nicht mehr alleine tragen
- Digitale Selbstversklavung?
- Besser mit hybriden Arbeitsformen umgehen
- Die Kraft des Wir wiederentdecken
- Kleider machen Leute - auch beim Betteln
- Krank zur Arbeit - für viele ganz normal