Das Religiöse scheint in den letzten Jahrzehnten nur eine Richtung zu kennen. Nicht nur die steigenden Kirchenaustritte zeugen von seiner Erosion. Eine neue Studie des ifo Instituts zeigt, dass auch der Ethikunterricht an Schulen dazu beiträgt, religiöse Bindungen poröser werden zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, seltener in den Gottesdienst zu gehen oder zu beten wie auch Mitglied einer Kirche zu sein, ist jedenfalls, seit es in Deutschland die Wahl zwischen Religions- und Ethikunterricht gibt, gestiegen. Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie herausgefunden, dass die Ethikschulung traditionelle Geschlechterbilder verändert hat und durch sie auch die Bedeutung der Ehe zurückgegangen ist. Gleichzeitig wuchs bei jenen, die den Unterricht besuchten, später die Beteiligung am Arbeitsmarkt wie auch das Lohnniveau. Auf die Lebenszufriedenheit und ethisches Verhalten hatte der Unterricht hingegen keine Wirkung.
Ethikunterricht verringert Religiosität, Humanistischer Pressedienst 17.1.2022
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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