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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wie resilient sind wir, wenn die Normalität zusammenbricht?

Die Corona-Krise ist nicht nur eine Bedrohung unserer körperlichen Gesundheit. In Zeiten der physischen Distanzierung sind wir gnadenlos auf uns selbst zurückgeworfen bzw. auf den Kreis unserer Nächsten, mit denen wir zusammenleben. Aus Studien zu den Folgen von Quarantäne im Kontext von Ebola oder Sars weiß die Wissenschaft, wie Menschen auf Isolation reagieren. "Während der Quarantäne fanden sich bei Erwachsenen erhöhte Raten von posttraumatischen Stresssymptomen, Vermeidungsverhalten und Ärger. Dazu kamen Langeweile, Frustration und ein Gefühl der Isolation vom Rest der Welt, das die Menschen zusätzlich belastete. Auch unklare Informationen zum Grund der Quarantäne und über die tatsächlichen Risiken waren zusätzliche Stressoren. Unmittelbar nach der Quarantäne überwogen finanzielle Sorgen und Stigmatisierung", schreibt etwa die ZEIT. Der Artikel listet eine ganze Reihe von Tipps aus der Verhaltenspsychologie auf, wie sich die negativen Folgen des erzwungenen Rückzugs besser meistern lassen. Sport treiben, meditieren, den Kontakt zu Freunden über digitale Kanäle aufrechterhalten, anderen Menschen helfen ... Natürlich sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass all diese Aktivitäten dazu beitragen können, das eigene psychische Befinden zu verbessern. Es sind allerdings alles auch Versuche, eine gewohnte Normalität so gut es eben geht aufrechtzuerhalten und den herausfordernden und schlimmen Gefühlen, von denen man heimgesucht wird, zumindest temporär zu entfliehen. Ich frage mich ja, ob es nicht auch Wege gibt, sich erst einmal ganz bewusst mehr mit all den Brüchen, die unser Leben heute durchziehen, auseinanderzusetzen. Die Ängste wirklich zu betrachten. Die eigene Ohnmacht anwesend sein zu lassen. Denn gerade an dieser Kante lernt man sich und damit das Leben besser kennen. Versteht die eigenen Schwächen mehr. Und erkennt, wann man am liebsten weglaufen möchte. Ich erlebe solche Momente als sehr kostbar. Sie sind fast so etwas wie eine durch die äußeren Umstände ermöglichte Konfrontationstherapie. Wenn man immer wieder erlebt, dass die Erschütterung immens sein kann, man aber immer noch atmet, tut sich manchmal auch etwas auf. Etwas, das man von einem Ort der Sicherheit aus nicht erahnen kann. Können wir uns vielleicht in solchen Grenzgängen unterstützen?Was Massenquarantäne mit uns macht, Zeit.de 1.4.20

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur, Ausgabe Februar bis April 2023 mit dem Thema Re-Generation - Anfänge einer neuen Kultur

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