Wirtschaft braucht ein neues Selbstverständnis
Im Interview mit der Wirtschaftswoche fordert der Managementvordenker C.K. Prahalad ein neues Selbstverständnis der Wirtschaft, gewissermaßen einen Gesellschaftsvertrag. „Im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns müssen die Fragen stehen: Wie kann ich das Leben der Menschen verbessern? Wie langlebig sind meine Produkte, wie stark greift ihre Produktion in die Umwelt ein? Wie viel Energie, wie viel Wasser verbrauchen wir, wie viel CO2 produzieren wir? Darauf muss ein CEO künftig Antworten finden“, so Prahalad, der kritisiert, dass das Thema Nachhaltigkeit in den meisten Unternehmen bisher nicht mehr als eine Worthülse war. Umsatz und Gewinn dürfen nach Ansicht des Managementexperten nicht länger Selbstzweck sein, weshalb er neue Formen der Bilanzierung fordert, die Faktoren nachhaltigen Wirtschaftens miteinbeziehen. „Sich Gedanken zu machen über die sozialen Folgen des unternehmerischen Handelns – und das, in Zeiten der Globalisierung, weit über Städte- oder Landesgrenzen hinaus. Wie gehen Unternehmen also um mit den sozialen Folgen einer Jobverlagerung von Hamburg nach China? Nur wer das verinnerlicht, wird gerüstet sein für die zweite große Herausforderung unserer Zeit“, so Prahalad.
Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag“, WiWo 26.12.2009