Holm Friebe, einer der Namensgeber der neuen "digitalen Bohème", philosophiert in einem Interview der Süddeutschen Zeitung über die Schrecken des Angestelltendaseins und ruft dazu auf, das Thema Arbeit aus neuen Perspektiven zu betrachten. Seiner Meinung sind die fehlenden Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, die viele mit dem Selbstständigendasein verbinden, nur für Menschen ein Schreckgespenst, "die Arbeit als den unerquicklichen Teil ihrer wachen Lebenszeit empfinden. Und die glauben, in ihrer Freizeit finde dann ihr eigentliches Leben statt." Friebe geht es weniger darum, ein neues Unternehmertum zu propagieren, sondern schlicht darum, Herr über die eigene Zeit und Arbeit zu sein. So wird aus dem gerade in den letzten Monaten viel verteufelten Prekariat eine neue Lebens- und Arbeitsform, die - zweifelsohne - Mut und Eigenständigkeit erfordert, aber eben auch viele Freiheiten und Chancen birgt.
"Hauptsache, nicht angestellt", Süddeutsche Zeitung, 21.4.2007
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