Coaching wird im Mittelmanagement noch als Schwäche gesehen
Coaching liegt im Trend. Doch vor allem im Mittelmanagement ist ein solches Outing noch immer mit einem Makel behaftet, denn den Führungskräften dieser Hierarchieebene werde der Bedarf nach professioneller Begleitung oft als Eingeständnis fehlender Kompetenzen ausgelegt, so Franz-Josef Nuß, Partner bei Ray & Berndtson. Wer bereits in der Vorstandsetage angekommen ist, könne sich dagegen eher der Anerkennung der Vorstandskollegen sicher sein, wenn er sich als Coachee outet, denn hier gelte das Motto: "Der ist schon einer der besten, will sich aber trotzdem weiterentwickeln und an seinen Ecken und Kanten arbeiten." Auch bei Managern im unteren Management, beispielsweise auf Teamleiter-Ebene, wird Coaching nicht zum Karrierekiller, denn von Mitarbeitern dieser Hierarchieebene scheint man ohnehin anzunehmen, dass sie noch am Anfang ihres beruflichen Weges stehen und deshalb in dieser Lernphase ruhig auf externe Unterstützung zurückgreifen sollten.
"Keine Bange vor dem Outing", WiWo 17.11.2008