Doping in der Führungsetage
Studien über die steigenden Belastungen von Führungskräften und Mitarbeitern gibt es bereits zu Hauf. Ein neues Phänomen in der Wirtschaft manifestiert sich dagegen bisher vor allem im Untergrund: Doping. Immer mehr Menschen greifen zu leistungssteigernden Mitteln, um den gewachsenen Anforderungen gerecht zu werden und ihre Arbeitsleistung auszuweiten. Dem Fachmagazin "Nature" gestanden 62 Prozent von 1.400 anonym befragten Forschern, dass sie schon einmal Ritalin eingenommen haben, um leistungsfähiger zu sein. 44 Prozent griffen auf das Narkolepsie-Mittel Provigil zurück. Die Wirtschaftswoche stellt nun in einem Beitrag fest, dass dieses Phänomen längst auch in der deutschen Wirtschaft Einzug gehalten hat. Die auf Suchterkrankungen spezialisierten Oberbergkliniken verzeichneten in den letzten drei Jahren eine Verdoppelung der therapiebedürftigen Manager. Noch gibt es keine Studien zur Verbreitung des neuen Doping-Phänomens, doch die Indizien zeigen: Nach dem Radsport scheint nun die Wirtschaft dran zu sein.
"Doping im Büro: Was Leistungsdruck anrichtet", WiWo 20.10.2008