Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nahm bei einer Podiumsdiskussion in Berlin zum Thema "Christliches Menschenbild und Soziale Marktwirtschaft" die Zusammenhänge zwischen Freiheit und Verantwortung ins Visier. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sah im Postulat absoluter Freiheit in grundsätzliches Potential zur Zerstörung angelegt, denn der Mensch brauche Grenzen, "da er fest in der Sünde verankert ist". Der Minister kritisierte den Wettlauf der Deregulierung, der zur Finanzkrise geführt habe, bemängelte aber auch, dass nun, wo die Wirtschaft sich erhole, die Bereitschaft zu weiteren Konsequenzen innerhalb der Bevölkerung nachlasse. Im Hinblick auf die Armutsdebatte und die Rolle des Sozialstaats wies Schäuble darauf hin, dass es hier nicht allein um eine materielle Komponente gehe, sondern auch um Entwurzelung und den Verlust an Teilhabe und Zugehörigkeit. Das Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft ist indes deutlich erschüttert, wenngleich wieder in leichtem Aufwind begriffen. Vertrauten im Jahr 2000 noch 55 Prozent der Bevölkerung dem System, waren es auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 lediglich 31 Prozent - mit der Erholung der Märkte stieg dieser Wert wieder auf 38 Prozent.
Freiheit braucht Regeln, CiW 16.2.11
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