Götz Werner und seine menschengemäße Führung
Mit seinem Einsatz für ein bedingungsloses Grundeinkommen ist DM-Gründer Götz Werner in den letzten Jahren ständig in den Medien präsent. Sein Menschenbild, das auf Entfaltungsfähigkeit und Entwicklungspotenziale, abzielt, kann Führungskräften wichtige Anregungen für eine "menschengemäße Führung" vermitteln. Das Unternehmensmagazin von Egon Zehnder hat ein ausführliches Portrait über Werner veröffentlicht. "Menschen wollen sich in ihrem Leben entwickeln, sonst kämen sie gar nicht erst auf die Welt", so das Credo von Werner. Für den Anthroposophen haben Führungskräfte die Aufgabe, ähnlich wie ein Dirigent eines Orchesters einen Rahmen zu schaffen, der die Mitarbeiter anregt, ihr Bestes zu geben. Dabei stehe weniger das "Wie" im Vordergrund, als vielmehr das "Warum" einer Tätigkeit, denn Führung funktioniere dann wie ein Sog. Auch zum Thema Change und vorausschauender Strategieentwicklung hat Werner seine ganz eigenen Ansichten: "Die Fähigkeit zur Antizipation, die Vorwegnahme der Zukunft, ist die urunternehmerische Fähigkeit schlechthin.“ Voraussetzung für dieses "Handeln aus der eigenen Vorstellung heraus" sei eine gute Wahrnehmung. Diese durch Kunst, Kultur und andere Anregungen von außen zu schulen – auch bei sich selbst –, sei die Aufgabe einer Führungskraft.
Der Humanist, Egon Zehnder Magazin 1.2009