Hilfe von außen verändert die Selbsteinschätzung
In einer Zeit, in der man jede Wissenslücke umgehend durch eine Suchanfrage bei Google schließen kann, neigen wir anscheinend dazu, unser eigenes Wissen und unsere Fähigkeiten zu überschätzen. Eine neue Studie zeigt: Menschen, denen bei einer zu bewältigenden Aufgabe ungefragt geholfen wird, verbuchen ihr auf diese Weise verbessertes Leistungsvermögen als eigenes Können - und merken dann beim nächsten Mal, dass sie hinter dieser Erwartung zurückbleiben. Für die Untersuchung ließen Wissenschaftler ihre Probanden Aufgaben lösen. Manche taten dies gänzlich ohne fremde Hilfe, andere konnten sich auf Wunsch Rat holen. Und wieder andere bekamen ungefragt Unterstützung. In einem zweiten Durchgang sollten die Beteiligten dann einschätzen, wie gut sie die erneut zu bewältigende Aufgabe nun lösen würden. Dabei zeigte sich: Menschen, die keine externe Unterstützung bekommen hatten oder selbst danach fragen mussten, schätzten ihr Leistungsvermögen deutlich realistischer ein als jene, denen beim ersten Versuchsdurchgang ungewollt geholfen worden war. Hilfe lässt Menschen Aufgaben als weniger schwierig wahrnehmen und genau das verzerrt dann das Urteilsvermögen.
Wer Tipps bekommt, überschätzt das eigene Können, spektrum.de 22.3.21