Sabine Asgodom weiß, wie Karrieren entstehen - und auch, warum viele Frauen ihre mögliche Karriere sabotieren. Deutschlands wohl bekannteste Selbstvermarktungsexpertin analysiert gerne mit gutem Blick für die Details, warum Frauen in einer von Männern dominierten Arbeitswelt meist den Kürzeren ziehen. Sich selbst und das eigene Können in Szene setzen? Beziehungen nutzen, um einen Schritt weiter zu kommen? Neue Aufgaben übernehmen, obwohl man sich nicht sicher ist, ihnen gewachsen zu sein? Was für Männer eine Selbstverständlichkeit ist - und zu den Basics des Karriere-machens gehört - lässt die meisten Frauen in Deckung gehen. "Für Frauen ist das 'iih-bäh'. Sie finden das berechnend und verwerflich. Sie müssen lernen, strategisch zu denken. Und dafür müssen sie nicht selbst zum Mann werden", weiß Asgodom aus ihrer langjährigen Beratungspraxis. Deshalb rät sie den Frauen, einfach von den Männern zu lernen, ohne sich dabei selbst zu verleugnen. Sie empfiehlt ihnen, zwischen ihrer Rolle und den damit verbundenen Anforderungen und ihrer Person zu unterscheiden und meint markig: "Die Breite unserer Schleimspur bestimmen wir selbst." Andererseits weiß sie auch, dass in den noch üblichen Unternehmensstrukturen die meisten Frauen fast zwangsläufig gegen den Strom schwimmen müssen. Deshalb fordert sie auch ein neues Führungsdesign, damit nicht nur Frauen sich an die Spielregeln anpassen, sondern sich die Regeln auch ändern. Die Quote könne dafür eine Initialzündung sein, denn: "Die Verhinderungskräfte sind zu stark."
"Die Breite unserer Schleimspur bestimmen wir selbst", Spiegel online 30.12.11
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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