report: "Ein Mönch mischt auf"
Ein bisschen mehr Ideenreichtum und direktes Anpacken könnte Deutschland nicht schaden. Das meint zumindest der Abtprimas der Benediktiner Notker Wolf, den das Polit-Magazin "report" Anfang der Woche portraitierte. Der Mönch selbst ist einer, der die Ärmel hochkrempelt. So zeigt sich der Chef von weltweit 24.000 Benediktinern nicht nur gerne mit der E-Gitarre auf der Bühne (wo er Songs wie "Highway to Hell" so richtig krachen lässt), sondern lässt sich auch mal beim Geschirrabwasch filmen. An den Gewerkschaften kritisiert Wolf, dass sie viel zu lange auf Überholtem beharren. Managern wirft er völlige Ideenlosigkeit vor: "Die große Fantasie scheint bei vielen nur die Gewinnmaximierung zu sein. Und Mut? Gut, sie sind alle gut abgesichert, das Risiko einzugehen. Ich glaube, der Mut käme dann vielleicht, wenn sie auch für Versagen gerade stehen müssten." Doch der Mönch macht nicht bei denen ganz oben halt. Seine "Du bist Deutschland"-Perspektive: Weniger Infantilismus und Versorgungsmentalität, mehr Engagement.
report: "Ein Mönch mischt auf", 7.8.06