Anlässlich der Berufung von Martin Blessing an die Spitze der Commerzbank wirft die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Blick auf die neue Generation 40plus, die zunehmend die Führungsetagen prägt und zeigt damit ungewollt, warum so viele große Unternehmen sich häufig durch "me too"-Strategien und einen eher kühlen Umgang mit Zwischenmenschlichem positionieren. "Ich habe das Gefühl, dass diese Generation extrem nüchtern, analytisch und sachorientiert arbeitet", zitiert das Blatt etwa Stefan Eikelmann, Leiter der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Das kommt nicht von ungefähr, denn viele der Mittvierziger, die jüngst Einzug in den Vorstandsbüros gehalten haben, sind vor Beginn ihrer Unternehmenskarriere durch die McKinsey-Schule gegangen. Der Artikel wirft auch ein Licht auf die sich stetig verschärfenden Arbeitsbedingungen. Dazu Eikelmann: "Früher hatten viele Vorstandsvorsitzende einen Neun-Stunden-Tag. Von der jungen Generation hat das keiner." Der Grund: Wer alleine 40 Stunden pro Woche im Flieger sitzt, um sich um Kunden und Niederlassungen in aller Welt zu kümmern, braucht ja auch noch ein bisschen Zeit für die Schreibtischarbeit.
"Generation 40plus auf Führungsetagen", FAZ 19.5.2008
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