Wie die Kultur der Wirtschaft hilft
Aus der Sicht betriebswirtschaftlicher Hardliner sind Kulturausgaben häufig entbehrlich, und so wird in Zeiten klammer Haushalte nur allzu oft von Städten, über denen der Pleitegeier kreist, der Rotstift beim Kulturangebot angesetzt. Ein Reflex, der möglicherweise mittel- bis langfristig der wirtschaftlichen Stärke ganzer Regionen schaden könnte, denn Regionalökonomen der University of Stirling haben herausgefunden, dass gerade die Kulturangebote es sind, die hochqualifizierte Arbeitskräfte anziehen und damit der wirtschaftlichen Prosperität dienlich sind. Der Durchschnitt von Hochschul- und Fachhochschulabsolventen liegt Deutschlandweit bei etwa sieben Prozent. Pro zehn Kilometer, die ein Landkreis näher am Standort eines Opernhauses liegt, steigt dieser Anteil um 0,28 Prozentpunkte. Mit jedem Prozentpunkt mehr an Hochqualifizierten steigt wiederum die BIP-Wachstumsrate im Landkreis um 0,24 bis 0,49 Prozentpunkte. Die Kulturinvestitionen dienen also nicht nur der Kunst, sondern fördern auch die wirtschaftliche Prosperität der Regionen.
Die Oper lässt das Land erblühen, FAS 8.5.11