In einem Gespräch mit dem Handelsblatt erklärt Götz Mundle, Chefarzt der Oberbergkliniken, warum es hilfreich ist, öfter mal "offline" zu sein und warum uns Permanent-Präsenz und Dauer-Informationsbeschuss krank machen. Die ständige Verfügbarkeit via Handy und Internet kann laut Mundle dazu führen, dass Menschen Sucht-Symptome entwickeln und regelrecht in Panik geraten, wenn sie einmal vom Informationsfluss abgeschnitten sind. Das Problem der Dauerverfügbarkeit: Das Nervensystem steht unter chronischer Anspannung, der Körper befindet sich in Daueralarm. Eine Kombination die zu Symptomen wie Tinnitus, Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt oder Burn-out führen kann. Mundle rät dazu, sich selbst Grenzen zu setzen und die eigene Verfügbarkeit zeitlich zu begrenzen. In den Augen des Arztes ist es notwendig, die im Arbeitsalltag anfallenden äußeren Reize aktiv zu verdauen, sonst komme es zu "mentaler Überernährung oder Verstopfung". Auch sollten sich Arbeitnehmer mehr für die eigenen Ressourcen und Potenziale sensibilisieren, um besser gemäß ihren persönlichen Voraussetzungen zu handeln.
"Blackberry auch mal nach 20 Uhr ausschalten", HB 4.11.11
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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