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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Neue Strategien in einer aus den Fugen geratenen Arbeitswelt

Das Thema Burn-out ist längst in aller Munde und kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine Krankenkasse die wachsende seelische Auszehrung von Arbeitenden beklagt. Der wunde Punkt: Zwar versuchen immer mehr Unternehmen, der Problematik, die nicht zuletzt sie selbst aufgrund der Fehltage ihrer Mitarbeiter immense Summen kostet, durch Aktivitäten des betrieblichen Gesundheitsmanagements Herr zu werden, doch werden wichtige Grundsatzfragen nur selten gestellt. Im Gegensatz dazu entwickelt die Süddeutsche Zeitung in einem Grundsatzbeitrag eine wirklich umfassende Perspektive zum Thema und zeigt, wie grundlegend sich die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten verändert hat und welche Konsequenzen wir daraus eigentlich ziehen müssten. "Der Zerfall von Familien und Gemeinschaften, Vereinsamung, fehlende Bindungen außerhalb der Erwerbsarbeit geben dem Job für viele Menschen eine überragende Bedeutung, ja die einzige Quelle für Lebenssinn. Läuft es dann dort nicht wie erwartet, lassen die Kräfte nach oder entwickelt sich übermäßige Konkurrenz, bricht so manch einer unter dem Druck zusammen", heißt es in dem Beitrag. Die Autorin schlägt als Gegenmittel vor, sich nicht allein auf die Arbeit als möglichen Lebenssinn zu beschränken, sondern für das "seelische Gesundbleiben" wieder andere Ressourcen wie Familie, Freunde oder Hobbies zu mobilisieren. Ein weiterer Punkt: Sich mit weniger zufriedengeben und nicht immer nach Perfektion streben. Dazu gehört auch, sich selbst Grenzen zu setzen, nicht über die eigenen Kraftressourcen hinaus zu arbeiten und für Ausgleich zu sorgen. Das Schwierige: Noch sind unsere gesellschaftlichen Bezugssysteme stark am Leistungsgedanken ausgerichtet. Was aus denen wird, die diesem Leistungsanspruch nicht standhalten, wird als Problem an die Krankenkassen delegiert. Andererseits: Immer mehr "Aussteiger" zeigen mit alternativen Lebensmodellen, dass Arbeit nicht alles ist und Überarbeitung schon gar nicht. Die Frage ist: Wie mutig sind wir eigentlich, das Leben zu verwirklichen, das wir uns wirklich wünschen?
Burn-out: Der nächste Zusammenbruch kommt bestimmt, SZ 19.7.11

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