Es ist längst zur gepflegten Unkultur geworden in deutschen Büros - wer sich ab und an ein Päuschen gönnt, gilt allzu leicht als Drückeberger. Einfach mal ein paar Minuten weg vom PC, das wird in immer weniger Firmen gerne gesehen. Laut einer Erhebung von Verdi empfindet schon jeder fünfte Arbeitnehmer das Klima im eigenen Unternehmen als pausenfeindlich. Wer hingegen auch die Mittagspause am Schreibtisch verbringt und den ganzen Tag durchackert, dem traut man zu, viel zu leisten. Ein Trugschluss, wie viele Psychologen bestätigen, denn wirklich aufmerksam arbeiten kann der Mensch allenfalls eine Stunde am Stück - dann schaltet der Körper auf Entspannung um, um Kraft zu tanken. Wer diese Signale ignoriert und weiterrackert, tut sich keinen Gefallen, denn ohne Pausen zu arbeiten, macht über den Tag nicht nur müde und erschöpft. Man macht auch mehr Fehler, wird immer langsamer und ist letztlich unproduktiver. Mediziner raten dazu, jede Stunde 5 bis 10 Minuten zu pausieren. Dann gehen die Dinge nicht nur leichter von der Hand, sondern die Ergebnisse sind auch besser.
Wer sich überarbeitet, wird bewundert, SZ 3.6.14
© Dr. Nadja Rosmann 2024
Impressum / Datenschutz
Weitere Beiträge im Blog
- Klima-Angst und möglicher Job-Verlust
- Wohlstand lässt Jugendliche unglücklicher sein
- Stress ist Gift für Unternehmen
- Führungskräfte sind ein wesentlicher Bindungsfaktor
- Warum Nein-sagen manchen so schwer fällt
- Ein Loblied auf die Vier-Tage-Woche
- Arbeiten bis zum Umfallen war gestern
- Braucht es Goodies, um die Rückkehr ins Büro schmackhaft zu machen?
- Im Job wird von Frauen mehr erwartet
- Ist das Glück näher, als wir denken?
- Schlaf lässt sich weder erzwingen noch herbeimessen
- Power im Job fängt beim Essen an
- Schöne Alltagsmomente machen das Leben bedeutungsvoll
- Fast alle wollen einen ordentlichen Feierabend
- Viele wollen weniger arbeiten