Die Diskussion um das Grundeinkommen führt immer wieder zu öffentlichem Unverständnis, stellt sie doch die Grundannahme unseres Kapitalismus, dass jeder Mensch arbeiten muss, um leben zu können, auf den Kopf. Auf YouTube findet sich ein kurzer Clip, in dem Michel Friedman mehr als deutlich das auf den Punkt bringt, was wohl vielen Kritikern durch den Kopf geht, wenn sie über das Grundeinkommen ein wenig nachdenken - der Beitrag macht zugleich deutlich, welche Vorurteile mitschwingen und gesellschaftliche Weiterentwicklung - bis auf weiteres - lähmen. Der O-Ton von Michel Friedman jedenfalls (an dieser Stelle im Gespräch mit Katja Kipping von der Linken, die sich für ein Grundeinkommen in Höhe von 800 bis 1.000 Euro stark macht) spricht für sich: "... Das finde ich geil. Sie nehmen von mir im obersten Drittel dafür, dass ich zwei Drittel finanziere. In so einem Land muss ich nicht als Wohlhabender leben. Es gibt viele, viele Hunderttausende Jobs, in denen die Leute arbeiten, weil sie müssen, nicht unbedingt, weil sie wollen. ... Wenn die das dann nicht mehr müssen, wer soll denn dann die Schmutzarbeit in Deutschland in Zukunft machen? Stellen Sie sich mal meine Sekretärin vor, 2.500 (Euro) netto ... Dafür malocht die bei mir den ganzen Monat. Warum soll die noch ins Büro kommen? Wer wird in Zukunft die Jobs noch machen, wenn ich netto sogar mehr in der Kasse habe, als mit den Jobs? Wenn jemand jetzt genug Geld hat, wird er solche Jobs nicht mehr machen. Wer wird diese Jobs machen? Was machen Sie, wenn diese Leute sagen, solche Jobs mache ich nicht mehr? Wer soll die machen?"
Friedmann vs. Grundeinkommen, YouTube
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