Immer mehr Publikationen nehmen sich des Phänomens Boreout an. Nach einer aufsehenerregende Buchpublikation zum Thema wird heiß diskutiert über die Frage, ob ständige Unterforderung und Langeweile im Job krank machen und - in Anspielung an die Stresserkrankung Burnout - zum Boreout führen. Die Wirtschaftswoche nimmt sich nun dieser Fragestellung sehr kritisch an. Bisher existieren keiner Studien, die die Entwicklung untermauern, und auch viele Psychologen sind skeptisch. "Zwar ermittelte die Bundesagentur für Arbeitsschutz, dass sich rund 14 Prozent der Arbeitnehmer fachlich unterfordert fühlen und nur fünf Prozent überfordert. Das Verhältnis kehrt sich aber um, wenn die Befragten Angaben zu ihrer Arbeitsmenge machen: Hier geben sechs Prozent an, unterfordert zu sein, im Gegensatz zu 17 Prozent Überlasteten. Bei der breiten Masse hält sich der Stresspegel hingegen im Idealbereich", schreibt die WiWo. Arbeitspsychologen sehen durchaus Zusammenhänge zwischen beruflicher Unterforderung und Motivationslosigkeit. Im Gegensatz zu Burnout-Betroffenen seien die Gelangweilten jedoch nicht krank und könnten ihre Lage leicht verändern: indem sie sich Aufgaben mit mehr Herausforderungscharakter suchen oder, falls sie merken, dass sie im falschen Beruf gelandet sind, einfach noch einmal neu durchstarten.
"Heul doch!", WiWo 12.11.2007
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