Xing, Facebook, Twitter, Google - soziale Netzwerke und Suchmaschinen sind aus dem Businessalltag nicht mehr wegzudenken, doch nun lenkt der Spiegel das Augenmerk auf die negativen Begleiterscheinungen, die die Filterfunktionen solcher Internetangebote hervorrufen. Personalisierte Suche lautet das Stichwort - sie soll den Usern das Leben erleichtern, in dem ihnen möglichst passgenaue Inhalte vorgesetzt werden. So bilden nicht nur die Suchmaschinen, sondern erst recht die Netzwerke Profile ihrer Nutzer und filtern die Nachrichten, Informationen und Kontakte, die den Besuchern der jeweiligen Webseite angezeigt werden, anhand deren bekannter Vorlieben. Wer viel mit Marketing-Begriffen jongliert, bekommt weitere Informationen zu Marketing-Themen zugespielt - Beiträge zum Thema Ökologie wird er dagegen wahrscheinlich nur durch Zufall finden. Wer auf Facebook viele Freunde aus dem Kulturbereich hat, wird hauptsächlich Kulturnews auf seiner Startseite finden. So praktisch die Filterfunktionen sind, im Alltag vergisst man nur allzu leicht, dass man auf seinen Lieblingsseiten nicht auf die Welt blickt, wie sie ist, sondern nur auf die eigenen Interessen - und so wird der Tunnelblick zur unbewussten Selbstverständlichkeit.
Die ganze Welt ist meiner Meinung, Spiegel online 11.3.11
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