Aufgrund der immer stärker zunehmenden psychischen Erkrankungen in der Arbeitswelt und ständig steigender Stresswerte diskutiert die Bundesregierung gegenwärtig über die Einführung einer Anti-Stress-Gesetzgebung. Auf Zeit online hat die Redaktion dazu eine interessante Pro-Contra-Diskussion initiiert. Für mehr gesetzliche Regulierung spreche die Tatsache, dass viele Berufsgruppen kaum eigenständige Spielräume hätten, um über Arbeitsdichte, Zeitdruck und Prioritäten eigenständig zu entscheiden. Hinzu komme, dass die bestehenden Regelungen zum Arbeitsschutz das Thema psychische Belastung bisher nicht erfassen. Auch mit einem Verweis auf die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer sei es nicht getan, da damit die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers auf die Mitarbeiter abgewälzt werde. Der Contra-Beitrag führt hingegen an, dass für viele Berufe die Arbeits- und Erholungsphasen bereits definiert seien und es damit an den Beschäftigten selbst sei, notfalls mit Hilfe von Betriebsrat oder Gewerkschaft, auf die Einhaltung dieser Regelungen zu pochen. Der Beitrag hebt die Notwendigkeit hervor, dass Unternehmen mündige Mitarbeiter brauchen, die selbst nach Bedarf Entscheidungen treffen - was voraussetze, dass man ihnen zugestehe, ihre Zeit so frei wie möglich einzuteilen.
Brauchen wir ein Anti-Stress-Gesetz? Zeit online 29.1.13
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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