Die IG Metal springt mit der Forderung in die Bresche, den geltenden Arbeitsschutz auch auf das Themenfeld der Stressbelastungen auszudehnen. In einer Blitzumfrage unter 4.000 Betriebsräten hatte die Gewerkschaft akute Problemlagen eruiert. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass in ihren Unternehmen eine starke oder sogar sehr starke Zunahme von psychischen Erkrankungen zu verzeichnen sei. 69 Prozent bemängeln fehlende oder unzureichende Hilfen für Erkrankte und 73 Prozent fordern mehr Gesundheitsschutz. 68 Prozent melden zudem, dass seit der Krise Stress und Leistungsdruck in den Unternehmen erheblich gestiegen seien. Die Behandlungskosten für psychische Erkrankungen belaufen sich jährlich auf etwa 27 Milliarden Euro, der Produktionsausfall liegt bei 26 Milliarden Euro. Die IG Metall fordert nun, ähnlich wie in Frankreich, Italien und einigen skandinavischen Ländern Vorschriften zum Arbeitsschutz gegen Stress zu erlassen und so die Arbeitnehmer vor überlangen Arbeitszeiten, Über- oder Unterforderung, schlechtem Führungsverhalten durch Vorgesetzte oder auch einem zu hohen Arbeitspensum zu schützen.
"Hier tickt eine gesellschaftliche Zeitbombe" SZ 27.9.11
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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