Seit dem erneuten Anschwellen der Finanzkrise rückt der Blick immer stärker auf die Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Spanien und Griechenland sind mit einer Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen von 45,7 bzw. 38,5 Prozent besonders stark betroffen, aber auch in Italien (27,8 Prozent), Irland (26,9 Prozent), Frankreich (22,8 Prozent) oder Großbritannien (19,6 Prozent) scheint der Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt hinten runterzufallen. Dass sich in Ländern wie Spanien die Jugendarbeitslosigkeit seit 2005 mehr als verdoppelt hat, liegt unter anderem daran, dass ältere Arbeitnehmer meist besseren Kündigungsschutz genießen, die jungen also in der Krise zuerst vor die gesetzt werden (müssen). In Deutschland ist die Jugendarbeitslosigkeit seit 2005 von 15,5 auf 9,1 Prozent gesunken, doch ist dies kein Grund zur Entwarnung. Fast 37 Prozent der jungen Erwerbstätigen sind hierzulande "atypisch" beschäftigt - meist befristet, in Teilzeitverhältnissen oder in Leiharbeit. Und wenn hier die Krise wieder aufflammt, sind auch diese Arbeitsplätze akut gefährdet.
Jung, gut ausgebildet, schnell kündbar, SZ 25.8.11
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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