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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Stille - erschreckend und verführerisch zugleich

Stille ist ein zweischneidiges Schwert. Wer unter Druck steht, wünscht sich bisweilen einfach ein paar Momente der Ruhe. Im Gespräch mit anderen aber, oder auch, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen ist, sei es durch Alleinsein oder auch in einem bewusst gewählten Meditations-Retreat, kann sie sogar verschrecken. In Kulturen wie der Deutschen, die sehr redeorientiert sind, werden in einem Dialog schon 1,5 Sekunden der Stille als unbehaglich empfunden. Hier entsteht Verbundenheit mit dem Gegenüber insbesondere, wenn Menschen einander recht schnell antworten. In Kulturen, die eher zur Stille neigen, sollte man hingegen aufpassen, genügend Raum zu lassen. Wer meditiert, weiß, dass, sobald all die äußeren Geräusche wegfallen, das eigene, innere Geplapper in den Vordergrund drängt. Meditation wird hier zum Lernraum, diese eigenen Gedanken immer mehr ziehen lassen zu können. Die Psychologie weiß auch, dass Schweigen zu einem tieferen Erleben im Hier und Jetzt führen kann. Wer nicht dauernd spricht, ist anwesender. In der heutigen Zeit scheinen wir unsere Beziehung zur Stille neu erlernen zu müssen. Denn so selten, wie wir ihr begegnen, ist sie uns dann leicht fremd, obwohl sie zutiefst heilsame Wirkungen haben kann. Gerade deshalb zieht es ja viele Menschen immer wieder in Meditations-Retreats.
Was die Stille in uns auslöst, spektrum.de 2.2.2023

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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