Social Entrepreneurship ist in aller Munde, nicht zuletzt dank der Tatsache, dass Muhammad Yunus, Gründer der Mikrokreditbank Grameen, den Friedensnobelpreis erhielt. Das Zukunftsinstitut konstatiert nun in seinem Trendreport 2008, dass dieser Trend weiter fortschreitet. Während bisher vor allem mutige Einzelkämpfer mit sozial orientierten Geschäftsideen von sich reden machten, greift die Idee, soziale Anliegen in ganz normale Unternehmen zu verpacken, immer mehr um sich. Als Indizien führen die Zukunftsforscher die Tatsache an, dass sich immer mehr Business Schools des Themas annehmen und es auf seine Lehrpläne setzen, sowie die wachsenden Teilnehmerzahlen, über die sich Veranstalter wie die Schwab Foundation mit ihrem jährlichen Gipfel für die Soziopreneure freuen können. Social Entrepreneurship zeichnet sich, so das Zukunftsinstitut, dadurch aus, dass soziale Probleme mit wirtschaftlichen Ansätzen gelöst werden. Muhammad Yunus ist nur einer der Vorreiter, die zeigen, dass man eine Bank wirtschaftlich führen und dabei dennoch den Ärmsten der Armen helfen kann. Ein anderes Beispiel ist die IHP GmbH, zu der sich im Emsland vier Unternehmen zusammenschlossen, um dem Fachkräftemangel in der Region zu begegnen. Das Unternehmen macht Langzeitarbeitslose wieder fit für die Wirtschaft - und das gänzlich ohne staatliche Subventionen. Diese Art der For-Profit-Social-Entrepreneurship hebt soziales Engagement auf eine neue Stufe, denn sie zeigt, dass soziale Anliegen nicht unbedingt ein Zuschussgeschäft sein müssen, sondern im Gegenteil ihre Umsetzung sogar kommerzielle Gewinne abwerfen kann - die von Social Entrepreneurs zum großen Teil reinvestiert werden, um den Projekten einen weiteren Schub zu verleihen.
Trendreport 2008
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