Im aktuellen Kundenmagazin des Arzneimittel- und Naturkosmetikherstellers Weleda geht Alnatura-Gründer Götz Rehn auf ein neues Verständnis von Weltwirtschaft als Weltgemeinschaft ein. So arbeitet Alnatura seit vielen Jahren mit Sekem zusammen, einer Kooperative in Ägypten, die sich dem biologisch-dynamischen Anbau verschrieben hat. Während Sekem vor 20 Jahren noch 80 Prozent der in Ägypten produzierten Kräutern exportierte, verbleiben heute rund 65 Prozent der Produkte im eigenen Land - und kurbeln auf diesem Wege die einheimische Wirtschaft an. Der Trend zu Biolebensmitteln ist in den Augen von Rehn auch mit einem Bewusstseinswandel verbunden: "Für viele Menschen sind ökologisch erzeugte Produkte eine wirkliche Erkenntnis. Das geht über eine bloße Verankerung im Wertesystem hinaus. Was sie da erkannt haben und verfolgen, ist für sie Realität und mit sehr viel Empathie verbunden." Der Anthroposoph kritisiert auch eine einseitige Ausrichtung der Gesellschaft auf hauptsächlich wirtschaftliche Fragen und mahnt an, sich wieder mehr mit dem großen Ganzen zu beschäftigen: "Das muss und wird die Zukunft sein: eine Wirtschaftsweise, die dem Menschen dient und ihn weder benutzt noch bestimmt. Hier gibt es ganz individuell unterschiedliche Ansätze für Unternehmen aller Branchen. Als problematisch sehe ich die vorherrschende Sichtweise, die das Wirtschaftsleben noch immer als wichtigstes Glied des sozialen Organismus hochstilisiert. Eigentlicher Mittelpunkt ist jedoch das Kulturleben, das die Entwicklung zum freien Menschen ermöglicht. Der Wirtschaft kommt in diesem Organismus die wichtige Aufgabe zu, genau diesen Prozess zu ermöglichen."
Weleda Magazin Sommer 2009
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