Die Barmer Krankenkasse macht in ihrem Gesundheitsreport 2007 explizit "Gesundheit und Führung" zum Thema. "Fachleute schätzen, dass stressbedingte Leiden wie Kopf- oder Rückenschmerzen die Hauptursache für Fehlzeiten sind. Der wahrgenommene Stress resultiert dabei nicht nur aus zunehmender Arbeitsdichte und hohem Zeitdruck, sondern auch aus unzureichender Information, Rückmeldung und Kommunikation. Neuere Forschungsergebnisse belegen systematische Zusammenhänge zwischen dem Verhalten von Vorgesetzten und der Gesundheit der Beschäftigten. Führungskräfte erzeugen durch ihr Verhalten (Entscheidungen treffen, Informationen vermitteln etc.) - bewusst oder unbewusst - bestimmte Befindlichkeiten wie z.B. Motivation oder aber Resignation", so die Krankenkasse. Die drei häufigsten Gründe für Krankheitsausfälle in Unternehmen: Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems: 23,4 Prozent; Erkrankungen des Atmungssystems: 15,5 Prozent und psychische und Verhaltensstörungen: 14,4 Prozent. Vor allem die psychischen Erkrankungen führen dabei zu langen Fehlzeiten, nämlich im Schnitt zu 31 Fehltagen pro Fall. Als besondere Gesundheitsrisiken im Arbeitsalltag sieht die Krankenkasse monotone Arbeitsaufgaben, wenig Handlungs- und Sestaltungsspielraum, geringe Verantwortung, wenig Kontrolle über die Arbeitsanforderungen, Zeitdruck und Leistungsvorgaben sowie mangelnde Kommunikation und sozialen Stress. Obwohl Gesundheit aus der Sicht der Barmer ein Führungsthema ist, sehen die Gesundheitsexperten in Managern zunächst einmal selbst Adressaten von Unterstützungsmaßnahmen, denn: "Vorgesetzte sind meist von hohem Arbeitsanfall, ständigem Termin- und Leistungsdruck sowie häufig von Rollen-Stress und Versagensängsten betroffen. Sie sollten daher nicht nur als Vermittler von Gesundheit gesehen werden, sondern selbst Zielgruppe entsprechender Maßnahmen sein, damit sie gesunde Führung realisieren können."
Barmer Gesundheitsreport 2007