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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Manager sind oft pragmatische Systemerhalter

In einem Beitrag des Harvard Business Managers nimmt der PR-Guru Paul J. Kohtes die Sinn- und Wertebezüge der Top-Manager unter die Lupe. Gemeinsam mit der Universität St. Gallen hatte die von ihm gegründete Wissenschaftsstiftung Identity Foundation 200 deutsche und Schweizer Führungskräfte zu ihren Handlungsmotivationen und Visionen im Business befragt. Die Ergebnisse der Studie sind zum Teil recht ernüchternd, denn ein Großteil der Befragten arrangiert sich mit einem "business as usual" und bezieht Sinn vor allem aus der eigenen Leistung und deren Anerkennung. "Eine Selbstverwirklichung, die neben der beruflichen Aufgabe auch das persönliche Menschsein zum Thema macht, blenden sie als für den Job nicht relevant aus. Die Mehrheit der Befragten glaubt, dass sie ihr Selbst am besten entfalten können, indem sie ihre beruflichen Ziele erreichen. 96 Prozent haben den Anspruch an sich, eine Sache voranzutreiben und damit erfolgreich zu sein. Nur 37 Prozent messen der Forderung, einen Beitrag für die Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten, höchste Priorität bei", so Kohtes. Kreativität oder gar der Hang, das System als solches in Frage zu stellen, kommen aufgrund der sehr pragmatischen Orientierung der Führungseliten dabei eher zu kurz. "Weniger positiv steht es freilich um eine andere Fähigkeit, die für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen mindestens genauso wichtig ist: Kreativität. Die Ergebnisse zeigen eine vor allem operativ orientierte Managementelite. Sie kennt ihr Geschäft, erfüllt diszipliniert und pflichtbewusst ihre Aufgaben und ahnt mehr und mehr, dass sie nicht nur den Shareholdern zu dienen hat, sondern das Umfeld der Unternehmenswelt im Ganzen ins Visier nehmen muss, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden. Was diesen Führungskräften fehlt, liegt auf der Hand. Es ist die Lust an neuen Ideen, der Wille, den eigenen unbeirrbaren Impulsen zu folgen, der Mut, einmal formulierte Spielregeln zu hinterfragen, oder - wie der Ökonom Joseph Schumpeter es ausgedrückt hat - das scheinbar Bewährte 'schöpferisch zu zerstören'. Hier zeigt sich die Kehrseite der in der Studie zutage tretenden pragmatisch-funktionalistischen Orientierung", beschreibt Kohtes den Status quo in den Führungsetagen.
Das Selbstbild moderner Manager, Harvard Business Manager 30.7.2009

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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