Mönche als Vorbild für Manager
Ein Schweizer Forschungsteam um die Züricher Betriebswirtin Margit Osterloh rät Unternehmen, sich an klösterlichen Prinzipien zu orientieren, um ihre Führungsstrukturen zu optimieren. Die Ökonomen ziehen einen Vergleich zwischen Benediktinerklöstern und modernen Aktiengesellschaften und kommen zu dem Schluss, dass die Ordnungsstrukturen der religiösen Einrichtungen Vorbildcharakter haben könnten. So setzen die Benediktiner einerseits auf ein starres Regelsystem, das von allen verbindlich einzuhalten ist, gewähren den Mönchen aber innerhalb dieses klaren Rahmens große Spielräume für autonomes Handeln. Um das grundsätzliche Commitment der Ordensmitglieder zum großen Ganzen sicherzustellen, unterliegen die Ordensmitglieder einem langwierigen und strengen Auswahlprozess. Kritiker eines solchen Vergleichs zwischen Orden und der Welt des modernen Managements mögen einwenden, dass es leichter sei, eine kleine, verschworene Gruppe auf gemeinsame Werte zu einigen als eine große, unpersönliche Aktiengesellschaft. Und wahrscheinlich liegt hier wirklich genau der wunde Punkt - der Wirtschaft: Denn Erfolg ist nicht zuletzt Ergebnis einer klaren Ausrichtung und eines gemeinsamen Ziehens an einem Strang. Und dies vermisst man bei manchem Großunternehmen in der Tat.
"Mönche sind bessere Manager", FAS 6.7.2008