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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wie viel Querdenken ist erlaubt?

Das Magazin Chrismon hat in seiner aktuellen Ausgabe einen interessanten Dialog zwischen der Diversity-Managerin Natalie Lotzmann, die für den Softwarekonzern SAP tätig ist, und dem Berater Carsten Alex, der Führungskraft bei Daimler-Chrysler war und sich nach zwei Sabbaticals selbstständig machte. Beide eruieren im Gespräch, wie viel Querdenken in Unternehmen möglich beziehungsweise erlaubt ist. Eine wichtige Rahmenbedingungen ist laut Carsten Alex: "Ich brauche Gestaltungsspielraum. Einen Verantwortungsbereich, in dem ich mich bewegen darf und über den ich im Einzelfall auch mal hinausgehen kann. Und ich brauche als Angestellter einen Chef, an dem ich mich mal reiben kann. Ja, ich brauche Reflexion. Ohne diesen Freiraum kann ich meine Leistung nicht bringen, und dann sinkt auch meine Motivation." Natalie Lotzmann argumentiert ähnlich: "Es muss einen Vertrauensrahmen geben. Dazu gehört auch, dass man mal Fehler machen darf, sonst können keine neuen Dinge ausprobiert werden. Wo Angst regiert, geht kreatives Potenzial verloren. Allerdings gibt es auch Mitarbeiter, die enger geführt werden wollen, während andere sich da schon längst gegängelt fühlen." Doch mit einem Umfeld wie diesem tun sich viele Unternehmen noch schwer. "Wenn der Vorstand es ernst meint, muss er auch mal Exoten in Führungspositionen bringen, um die Monokultur auf den unteren Ebenen aufzubrechen. Dort gibt es kleine Könige, die nur ihresgleichen hochkommen lassen. Und man sollte vom Kurzfristdenken weg, dass Führungskräfte in Quartalsberichten gemessen werden", gibt Carsten Alex zu bedenken. Als Möglichkeit, diese Hürde zu überwinden, propagiert Natalie Lotzmann die Förderung von Neugier: "Natürlich haben wir diesen Impuls, dass wir jemandem, der anders ist, fremd, erst mal ablehnend gegenüberstehen. Das ist stammesgeschichtlich in uns drin: Wer nicht zu meiner Horde gehört, ist vielleicht eine Gefahr. Der nächste Schritt ist dann aber, diese Reserviertheit schnell in Neugier zu wandeln."
"Querköpfe gesucht", Chrismon Februar 2009

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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