Doping für mehr Leistung
Doping ist längst nicht mehr nur im Sport ein Problemfall. Auch immer mehr Arbeitnehmer greifen zu Aufputschmitteln oder Antidepressiva, um ihre Leistungsfähigkeit im Job zu erhöhen oder die Belastungen, denen sie sich ausgesetzt fühlen, zu kompensieren. Repräsentative Zahlen zum Thema Gehirn-Doping gibt es bisher nicht, wohl aber Indizien, die ahnen lassen, dass es längst nicht mehr um Einzelfälle geht, sondern um ein Phänomen mit größerem gesellschaftlichen Ausmaß. So zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung den ärztlichen Geschäftsführer der Oberbergkliniken Prof. Dr. Götz Mundle, der in den letzten drei Jahren eine Verdoppelung der Zahl von Kokain-süchtigen Führungskräften in der Klinik verbuchen musste. Eine Umfrage des Wissenschaftsmagazins "Nature" brachte zutage, dass jeder fünfte Forscher schon einmal leistungssteigernde Mittel fürs Gehirn eingenommen hat, und zwölf Prozent der Befragten sogar regelmäßig zu so genannten "Neuro Pushern" greifen.
"Leistung mit Substanz", FAZ 9.8.2008