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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Macht Ethik aus ökonomischer Sicht Sinn?

Im Zuge der immer populärer werdenden Diskussion über Corporate Social Responsibility mehren sich inzwischen kritische Stimmen, die den ökonomischen Sinn eines sozialen Engagements von Unternehmen hinterfragen. Das Centrum for Corporate Citizenship Deutschland befragte im vergangenen Jahr 501 kleine und große Firmen. Lediglich 40 Prozent unter ihnen waren der Ansicht, dass gesellschaftlicher Einsatz von Unternehmen sich positiv in der ökonomischen Bilanz niederschlägt. Für die USA nennt das Forschungsinstitut Sinus Sociovision die Vergleichszahl von 63 Prozent, wobei bei den Großunternehmen dort sogar 83 Prozent von positiven bilanziellen Folgen überzeugt sind. Der Anstoß zu entsprechenden Imagemaßnahmen kommt zu 64 Prozent direkt von der Unternehmensführung, während die Öffentlichkeitsarbeiter und Marketingmitarbeiter der Unternehmen hier deutlich zurückhaltender sind. Diese Skepsis der Experten, die meist mit der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen betraut werden, scheint nur allzu berechtigt zu sein, denn in den Augen der Verbraucher wirken viele CSR-Maßnahmen immer noch wie ein Feigenblatt. Eine Studie von Icon Added Value aus dem vergangenen Jahr zeigt beispielsweise, dass 35 Prozent der Verbraucher die Verantwortung hinter den CSR-Maßnahmen nicht erkennen können. 43 Prozent sind der Meinung, dass die Firmen "einigermaßen" Verantwortung übernehmen, und nur 11 Prozent der Befragten sehen gar eine hohe unternehmerische Verantwortung. Die Forscher von Sinus Sociovision kommen zu dem Schluss: "Wer sich nicht authentisch auf CSR einlässt, sondern sich lediglich ein grünes Feigenblatt für seine Imagepflege erkaufen will, für den sind Investitionen in teure Medienkampagnen wahrlich ökonomischer Unsinn. Wer hingegen glaubwürdig kommuniziert, zählt heute schon zu den Gewinnern; künftig gilt dies noch viel mehr. Der Verweis auf "Nachhaltigkeit" und "soziale Verantwortung" hat eine erhebliche Bedeutung für Markenstärke und Ausgabebereitschaft der Kunden, wenn er mit den Produkten und deren Nutzen unmittelbar verknüpft wird. Denn die Dynamik des aktuellen Wertewandels zeigt auch: Die Empfindsamkeit gegenüber diesen Themen in der Gesellschaft nimmt zu – nicht ab. Grund genug, sich des Themas der sozialen Verantwortung und des ethischen Handelns anzunehmen. Zwar unbedingt mehr als heute – aber bitte auch anders."
"Ist Wirtschaftsethik ökonomischer Unsinn?", NL Sinus Sociovision

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