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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Führung braucht den richtigen Groove

Was können Manager von eingefleischten Jazzern lernen? Eine ganze Menge, meint August-Wilhelm Scheer, der als Gründer der erfolgreichen IDS Scheer AG nicht nur im Business für Furore sorgte, sondern auch mit dem Saxophon auf der Bühne eine gute Figur macht. Im Weiterbildungsmagazin managerSeminare erklärt er, warum es für Führungskräfte genauso wichtig ist wie für Musiker, improvisieren zu können. Laut Scheer wird Improvisation von vielen Managern zu Unrecht mit Dilettantismus gleichgesetzt: "Dabei vergessen Manager eines: feste Pläne machen kann man nur, wenn auch das Umfeld stabil bleibt. Das aber ist heute meistens nicht mehr der Fall. Manager sollten daher eine andere Haltung zum Improvisieren entwickeln und es sich zu eigen machen." Dabei gehe es nicht darum, allein aus dem Bauch heraus zu entscheiden und zu handeln. So wie die Jazz-Improvisation davon lebt, dass die Musiker aufeinander achten und mit ihren Soli aufeinander eingehen, mal im Vordergrund stehen und mal zurücktreten, müssten auch Manager ständig im achtsamen Flow bleiben: "In turbulenten Zeiten und in dynamischen Branchen sollten Manager offen bleiben für sich ständig verändernde Umfeldbedingungen und spontan darauf reagieren, statt an einem Plan festzuhalten. Sie brauchen Sensibilität für Veränderungen in ihrem Umfeld, müssen ein Gespür für neue Strömungen und Trends entwickeln." Ein Teamwork à la Jazz ist dabei laut Scheer eine gesunde Mischung aus führen und sich führen lassen, am Rande des Chaos, aber jenseits der Beliebigkeit: "Die Jazzband ist ein gutes Modell für moderne Teams mit ihren flachen Hierarchien, denn es gibt ja keinen Dirigenten. Und ein Solist im Jazz ist auch nicht immer Solist, vielmehr wechselt jeder Musiker ständig von der Rolle des Solisten in die des Begleiters und umgekehrt. Das ist auch das, was man in der modernen Teamorganisation braucht: Alles, was vom Einzelnen produziert wird, muss zu den Schnittstellen der anderen passen. Jedes Teammitglied ist gefordert, kreativ zu sein und Ideen zu entwickeln, aber die anderen unterstützen es dabei. Jeder hat seine Kernkompetenz, aber aus dem Zusammenspiel entstehen Synergien. Dazu braucht auch ein Arbeitsteam gute Kommunikation und möglichst wenig einengende Regeln."
"Manager sollten improvisieren lernen", managerSeminare Oktober 2009

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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