Business jenseits des Renditedrucks
Hohe Renditen für Aktionäre und Boni für Top-Manager haben in der Wirtschaft die Grundsatzfrage aufgeworfen, wie viel Gewinnorientierung im Sinne privater Interessen das Business verträgt. Bei einer Veranstaltung der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn in Kooperation mit dem info3-Verlag zeigten ausgewählte anthroposophische Unternehmen, dass es auch anders geht. Der Naturkosmetik- und Heilmittelhersteller Wala, der Farbenanbieter Stockmar, das Reinigungsmittelunternehmen Sonnet und der info3-Verlag illustrierten, dass ein Wirtschaften auch jenseits dieser "Anreizsysteme" möglich ist. Alle vier Unternehmen haben sich Geschäftsmodelle gegeben, die über teils komplexe juristische Konstruktionen privaten Besitz am Unternehmen verhindern. Wala beispielsweise "gehört" einer Stiftung, der die Gewinne des Unternehmens zufließen. Auf dieser Basis wird ein Kapitalstock gebildet, der in die weitere Expansion des Unternehmens fließt, so dass dieses nicht vom Kapitalmarkt abhängig ist - eine Strategie, die zu einem zwar langsamen, aber nachhaltigen Wachstum führt. Die anthroposophischen Unternehmer sehen ihre primäre Aufgabe darin, im besten Sinne des Wortes "etwas zu unternehmen", anstatt schlicht auf Kapitalmaximierung erpicht zu sein.
Kapital als Verantwortung, info3-Blog 11.11.09