Selber etwas schaffen
Die gegenwärtige Diskussion über den Wohnungsmangel fördert so manche Erfolgsbeispiele zutage, wie Bürgerinnen und Bürger in Eigenregie Abhilfe für Missstände schaffen können. So ist zur Zeit das Thema Baugemeinschaften en vogue. Ein Artikel auf Spiegel online zeigt, dass die Zusammenschlüsse von mehreren Bauherren, die gemeinsam ein Objekt ihrer Wünsche realisieren, oft viel zielgenauer das, was Menschen wollen, erfüllen, als es beispielsweise der soziale Wohnungsbau könnte. Hier paaren sich Eigenverantwortung und Gestaltungswille, eine Mischung mit hohem Veränderungspotential. Hier zeigt sich, dass das Anpacken von unten häufig die bessere Alternative ist, als auf Lösungen von oben zu warten. Sicher, in einer Baugemeinschaft zu bauen, erfordert auch Kapital, ist also keine Lösung für völlig Mittellose. Aber der auf diese Weise entstehende Wohnraum ist nicht nur billiger als das klassische Eigenheim, er ist auch, weil die Gemeinschaften sich meist entsprechende Regelwerke verleihen, nicht den spekulativen Marktinteressen ausgesetzt. Und das ist ein Schritt, der einen Beitrag dazu leistet, das einseitig kapitalistisch ausgerichtete System von innen heraus zu verändern.Willkommen in der Kapitalisten-Kommune, Spiegel online 12.3.13