Die Zeit portraitiert in einer spannenden Reportage zahlreiche Menschen, die ihre Jobs in der Finanzbranche hingeschmissen haben, um sich ein neues Lebensziel zu suchen. Ob es die Angst war, zum "seelenlosen Automaten" zu werden, der Wunsch nach wirklicher Freiheit oder das Gefühl, dass das tägliche Jonglieren mit absurd hohen Summen einfach keinen Sinn macht - die Gründe, die die Aussteiger zu einer Neudefinition ihrer Lebensziele führten, erscheinen vordergründig recht verschieden, zeigen jedoch eine Schnittmenge: Letztlich scheint der Mensch mit seinem Leben früher oder später etwas nachvollziehbar Positives bewirken zu wollen. In dem Beitrag ist viel vom Arbeiten für eine "gute Sache" die Rede, vom Wunsch nach einem "Lebenswerk", von Kreativität, die sich ausdrücken möchte - alles Perspektiven, die allzu menschlich sind und uns letztlich von Systemen, die nur um ihrer selbst willen laufen, unterscheiden. Die Finanzkrise hat vielen Bankern von außen betrachtet ihre Grenzen aufgezeigt - aber immer mehr Menschen durchbrechen diese Grenzen auch von innen. Sie erkennen, was menschliches Potential wirklich bedeutet - und trauen sich zunehmend, es auch zu leben.
Neuanfang als Normalo, Zeit online 5.4.12
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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