Anteilnahme hilft
Wenn andere Probleme haben oder in der Klemme stecken, ist es oft ein natürlicher Reflex, ihnen helfen zu wollen. Doch viele Menschen halten sich dann mit Unterstützung zurück, weil sie in Sorge sind, keine wirkliche Hilfe zu sein und keine dienlichen Ratschläge geben zu können. Eine neue amerikanische Studie legt nun nahe, dass diese Sorgen unbegründet sein dürften. In ihrer Untersuchung mit rund 600 Teilnehmenden fanden die Forschenden heraus, dass es mehr die erfahrene Zuwendung als solche ist, die Menschen in Phasen des Bedrücktseins weiterhilft und dass die Betroffenen oft gar nicht primär etwas wie funktionale Hilfe erwarten. Einfach Mitgefühl zu bekunden oder wärmende Worte für das ersichtliche Leid zu finden, also schlicht Anteilnahme auszudrücken, stieß in der Studie bei den Betroffenen auf sehr positive Resonanz. Sich zurückzuhalten, auch wenn man keine klugen Ratschläge parat hat, ist also gar nicht notwendig.
Warmherzigkeit ist wichtiger als Kompetenz, spektrum.de 16.8.2022