Bill Gates hat mit dem Jahresbericht seiner Stiftung Optimismus gesät. Geht es nach der Einschätzung des Microsoft-Gründers und Multimilliardärs, werde die Armut in der Welt in 20 Jahren besiegt sein. Gates zieht diese Zuversicht aus der Entwicklung von Ländern wie China, Indien oder Brasilien, die alle einst Sorgenkinder der Weltwirtschaft gewesen seien, inzwischen jedoch Wachstum verzeichneten. Zwar spiegeln in der Tat viele statistische Auswertungen die Perspektive, die Gates einnimmt wider - in den letzten Jahrzehnten haben sich auch die Lebensbedingungen der ärmsten Menschen verbessert -, doch blendet der Blick alleine auf wirtschaftliches Wachstum viele weitere, teils negative Begleitumstände aus. So wird gerade in den letzten Wochen in den Medien wieder verstärkt über die immensen Smog-Probleme, unter denen die chinesische Bevölkerung zu leiden hat, berichtet. Für Gates ist indes ausgemacht, dass Gesundheitsförderung und Entwicklungshilfe zentrale Schlüssel sind, um der Armut zu begegnen. Doch bedeuten eine höhere Lebenserwartung und bessere gesundheitliche Versorgung, vielleicht auch ein halbwegs einträglicher Job nicht zwingend auch ein gutes Leben. Vielleicht sollten wir auch die grundsätzlichen Paradigmen, an denen wir konstruktiven Wandel festmachen, noch stärker hinterfragen ...
Bill Gates sagt Welt ohne Armut voraus, HB 22.1.14
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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