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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Kategorie: News

Es ist längst ein chronisch gewordenes Phänomen, dass Arbeitende von Jahr zu Jahr höhere Stressempfindungen beklagen. In einem Interview mit Capital fordert die Beraterin Sara Weber, dass Unternehmen sich dieser Situation endlich ernsthaft stellen müssten. "Wenn alle gestresst und erschöpft sind, macht das krank und dann wird die Rechnung für die Unternehmen auch nicht aufgehen", so Weber. Der Forderung vieler Arbeitgeber, die aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels längere Arbeitszeiten ...

In den letzten Jahren wird viel darüber diskutiert, wie sich die so genannten Babyboomer, jene Generation von Arbeitskräften, die gegenwärtig kurz vor dem Renteneintritt steht, vom Nachwuchs, der heute ins Business einsteigt, unterscheidet. Den Älteren unterstellt man vor allem eine deutlich bessere Arbeitsmoral und mehr Einsatzwillen, während viele bei den Jungen eine ausgeprägte Haltung zur Selbstschonung beobachten. Während die Jungen vor allem auf Sinnhaftigkeit im Job aus seien, sind viele ...

Viele Beschäftigte haben die Bequemlichkeiten, die das Arbeiten von Zuhause aus mit sich bringt, in den Pandemiejahren schätzen gelernt. Umgekehrt ist es das Anliegen vieler Arbeitgeber, jetzt, wo das Business wieder auf eine Art Normalbetrieb zusteuert, möglichst viele Beschäftigte wieder zurück an die Firmenschreibtische zu bringen. Wie kommen diese unterschiedlichen Bedürfnisse wieder zusammen? Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung merkt bereits an, dass Unternehmen es für ihre ...

Unzählige Tools und elektronische Helfer buhlen um die Aufmerksamkeit der von Schlafproblemen geplagten. Viele Angebote überbieten sich dabei mit technischen Finessen. Das Dumme ist nur: In den Augen vieler Schlafmediziner versprechen diese Produkte und Angebote mehr, als sie halten können. Viele Messungen von Schlafphasen beispielsweise seien weder wissenschaftlich geprüft noch genau. Und: Was hilft es zu wissen, dass man womöglich nicht genügend Tiefschlaf bekommt? Herbeizaubern kann man ihn ...

Mal schnell ein Schokoriegel, wenn der Magen knurrt, und natürlich die obligatorischen Kekse während des Meetings - bei der Arbeit wird das Thema Ernährung leicht zum Krisenszenario. Dabei steht und fällt unsere Leistungskraft nicht zuletzt mit einer angemessenen Ernährung. Die Ernährungsexpertin Mareen Richter rät in einem Beitrag der Wirtschaftswoche Beschäftigten dazu, ihre Verpflegung während der Arbeit zu überdenken - dann fällt auch das berühmte Mittagstief aus. Ein guter Arbeitstag beginnt ...

Stille ist ein zweischneidiges Schwert. Wer unter Druck steht, wünscht sich bisweilen einfach ein paar Momente der Ruhe. Im Gespräch mit anderen aber, oder auch, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen ist, sei es durch Alleinsein oder auch in einem bewusst gewählten Meditations-Retreat, kann sie sogar verschrecken. In Kulturen wie der Deutschen, die sehr redeorientiert sind, werden in einem Dialog schon 1,5 Sekunden der Stille als unbehaglich empfunden. Hier entsteht Verbundenheit mit dem Gegenüber ...

Die Burnout-Zahlen explodieren. Gleichzeitig ziehen sich immer mehr Berufstätige auf Dienst nach Vorschrift zurück, um sich zu verschleißen. Doch gibt es auch so etwas wie einen gesunden Mittelweg? Robert Kelley, Professor an der Tepper School of Business der Carnegie Mellon Universität, findet: Ja. Genügsamkeit heißt für ihn das Zauberwort, dass weder dem Selbstverschleiß huldigt noch dem Rückzug in die Untätigkeit. "In den vergangenen drei Jahren haben sich viele Leute gefragt: ‚Was ist ...

Unter den Vorzeichen multipler Krisen und wachsender Verausgabung im Arbeitsleben wird die Psychologie immer mehr zu einem Reparaturbetrieb. In den Augen des Psychologen Christoph Burger reicht es jedoch nicht, das Ich immer wieder fit zu machen, ohne auch die äußeren Umstände ganz konkret und tatkräftig einzubeziehen. Burger, der sich auch bei den Psychologists for Future und im Arbeitskreis Kritische Umweltpsychologie der Initiative Psychologie im Umweltschutz engagiert, findet: Die Psychologie ...

Viele Menschen neigen dazu, sich während der Woche zu verausgaben, um dann am Wochenende den verpassten Schlaf nachzuholen. Glaubt man neuesten Erkenntnissen der Schlafforschung, ist das keine gute Idee. Denn der Schlafmangel einer einzigen Nacht zeigt sich über Tage durch verstärkte Müdigkeit. Einer neuen, kleinen Studie zufolge, braucht es etwa vier Nächte mit deutlich mehr Schlaf, um nur eine Nacht mit einer Stunde zu wenig Schlaf auszugleichen. Schlafforscher raten deshalb dazu, sich möglichst ...

Wenn wir auf das Leben schauen, sind es oft die großen Schöpfungsakte, die uns begeistern. Wenn es uns gelingt, etwas Neues in die Welt zu bringen, etwas zu schaffen, haben wir das Gefühl von Wesentlichkeit. In einem Beitrag für das Philosophie Magazin kehrt Johan Wientgen den Blick um und betrachtet die kleinen Akte der Fürsorge, des Sich-Kümmerns. Und zeigt, dass letztlich diese es sind, die das Leben zusammenhalten. "Dinge zu reparieren und nicht wegzuschmeißen, ist seit Beginn der menschlichen ...

Immer mehr Menschen probieren dank der Fülle an Meditationsapps, die heute zur Verfügung stehen, wie es ist, regelmäßig Achtsamkeitsübungen zu machen. Doch über die längerfristigen Prozesse, die sich dadurch entfalten können, wird eher wenig gesprochen. Auf dem Online-Portal Utopia berichtet Benjamin Hecht nun von einem 100-tägigen Selbstversuch. Seine Erfahrungen können vielleicht anderen Übenden dabei helfen, ihre eigenen Erlebnisse beim Meditieren besser zu verstehen. Wo viele Studien allein ...

Meetings sind so etwas wie die Keimzelle der Zusammenarbeit in Unternehmen, denn sie eröffnen die Räume, die Mitarbeitende brauchen, um sich abstimmen und gemeinsam miteinander die Aufgaben des Berufsalltags zu bewältigen. Doch die Realität ist oft eine andere. Lange Zusammenkünfte mit fragwürdigem Ausgang, gelangweiltes Zusammensitzen, bis das angesetzte Zeitfenster endlich vorüber ist - wohl die meisten Menschen merken im Job, dass nicht wenige Meetings schlicht unproduktiv sind. "Eigentlich ...

Erinnern Sie sich noch an diese kleinen viereckigen Kaubonbons, die gewöhnlich an Fastnacht von den Festwagen geworfen werden? Als Kind habe ich die Dinger geliebt, wenngleich es immer ein wenig fuddelig war, aus vergleichsweise viel Papier das bisschen Leckerei herauszufriemeln. Diese Kaubonbons gibt es noch heute und sie sehen immer noch nahezu genauso aus. Auch die Geschmacksrichtungen - Zitrone, Orange, Himbeer, Kirsche - sind immer noch die gleichen wie in meiner Kindheit. Kürzlich bekamen ...

Wir leben in Zeiten, in denen offensichtlich wird, dass wir neue Formen des Miteinanders, ja der Verbundenheit brauchen. Denn all die Herausforderungen, in denen wir in unserer modernen Kultur heute stehen, lassen sich auf der individuellen Ebene nicht lösen. In einem ganz wunderbaren Beitrag für "Ethik heute" erzählt der Journalist Geseko von Lüpke von der afrikanischen Kultur des Ubuntu, die daran erinnert, wie wirkliche Gemeinschaftlichkeit sich entfalten könnte. "Ubuntu – das ...

Achtsamkeit im Business ist längst zum Selbstläufer geworden, doch nicht immer geht es dabei nur um das Wohl der Mitarbeiter. In einem Artikel beklagt etwa Der Standard: "In großen Tech-Konzernen werden immer öfter buddhistische Lehren zu einer kapitalistischen Arbeitsethik umcodiert". Der Beitrag zitiert etwa die amerikanische Soziologin Carolyn Chen, die in ihrem Buch "Work Pray Code" kritisiert: "Der Buddhismus hat eine neue institutionelle Heimat im Westen gefunden: ...

think.work.different macht Winterpause. Wir wünschen allen besinnliche Weihnachtstage und einen inspirierten Start ins neue Jahr. Ab 9. Januar sind wir dann wieder mit frischen News für Sie da!

Wie viel Menschen sich im Arbeitsleben engagieren und welche äußeren Anforderungen sie als Belastung empfinden, hängt auch stark davon ab, mit welchen Werten Menschen aufgewachsen sind und ob sie die an sie gestellten Ansprüche als relevant empfinden. Ein Beitrag in der Wirtschaftswoche beispielsweise wirft eine Blick darauf, dass die Generation der Babyboomer, jene Altersgruppe, die heute ins Rentenalter kommt, mit deutlich anderen Leistungsforderungen groß wurde. Babyboomer leiden oft unter ...

Das deutsche Arbeitszeitgesetz regelt sehr klar, wie lange Menschen täglich arbeiten dürfen. Betriebe mögen sich dadurch in ihren Planungsmöglichkeiten eingeschränkt fühlen, doch diese Reglementierungen dienen letztlich ja auch dem Gesundheitsschutz. Allerdings wünschen sich immer mehr Angestellte selbst mehr Flexiblität. Viele wären gerne bereit, an einem Tag auch mal zehn oder zwölf Stunden im Büro zu sein, wenn sie dafür an anderen Tagen weniger arbeiten können. Bayerns Arbeits- und Sozialministerin ...

Die Studien mehren sich, aus denen hervorgeht, dass vor allem die junge Generation in den letzten Jahren psychisch sehr gelitten hat. Zunächst war da die Pandemie, in der viele Schüler.innen durch Schulschließungen und die Isolation zu Hause auf sich zurückgeworfen wurden. Viele der psychischen Probleme, die hier entstanden, sind bis heute nicht gelöst, geschweige denn geheilt. Mit dem Ukraine-Krieg und der wachsenden Inflation, aber auch der Klimakrise häufen sich weitere Bedrohungslagen an, ...

Die Zeiten sind herausfordernd und die Statistiken der Krankenkassen zeigen eine beunruhigende Zunahme psychischer Erkrankungen. Gleichzeitig werden die Wartezeiten für Menschen, die therapeutische Betreuung benötigen länger und länger. Der Bundespsychotherapeutenkammer zufolge müssen Betroffene etwa fünf Wochen auf ein Erstgespräch warten und dann weitere fünf Monate, bis ihre Therapie beginnen kann. Online-Angebote könnten hier womöglich eine Lücke schließen. Mediziner etwa gehen davon, dass ...

Je mehr Achtsamkeit boomt, umso stärker wird auch der Gegenwind. Denn verschiedene Untersuchungen wenden sich nun auch den herausfordernden Seiten von Meditation und Achtsamkeit zu - und werden dabei fündig. Der Deutschlandfunk hat in einer Sendung diese Vielschichtigkeit der Wirkung von Meditation aufgegriffen. Die Sendung geht darauf ein, wie Achtsamkeit bei traumatisierten Menschen zu Retraumatisierungen führen kann. Und sie betrachtet, ob und inwiefern Meditation die Selbstbezüglichkeit stärkt. ...

Abschalten, ausspannen, einfach mal Pause - dieser Sehnsucht, die die Beraterin Melody Wilding auch Urlaubsmentalität nennt, sollten wir vielleicht öfter einmal nachgeben. Denn sie mag uns zwar temporär vom Arbeiten abhalten, aber sie macht uns auch produktiver, wenn wir dann wieder am Schreibtisch sitzen. "Das menschliche Gehirn kann nicht immer auf die Arbeit fokussiert bleiben. Wir brauchen auch Zeit für Ruhe, um aufzutanken und reflektieren zu können. Nur so können wir im Job wieder funktionieren ...

Immer mal wieder poppt die Diskussion über das Grundeinkommen im politischen Diskurs nach oben. Die Wirtschaftswoche hat sich die Mühe gemacht, einmal die aktuellen Diskussionsstränge in der inhaltlichen Auseinandersetzung zusammenzustellen. Manche sehen im Grundeinkommen einen Freiraum, der es Menschen erlaubt, zu experimentieren und durch Ausprobieren eine berufliche Aufgabe zu finden, die ihnen wirklich liegt - ganz ohne akuten Zwang zum Geldverdienen und frei von Versagensängsten. Wirtschaftswissenschaftler ...

Achtsamkeit ist heute selbst im Business in aller Munde. Das Unternehmen SAP gehört in Deutschland zu den großen Vorreitern. Seit vor zehn Jahren Peter Bostelmann, inzwischen Chief Mindfulness Officer des Software-Konzerns, mit ersten Programmen im Unternehmen begann, haben Tausende von Mitarbeitenden Achtsamkeitskurse durchlaufen. Und das mit für das Unternehmen sehr positiven Folgen: "Zwischen 2015 und 2019 hat unser Data-Science Team 7.000 Mitarbeitende mit einer relevanten Kontrollgruppe ...

Die Nächte durchfeiern und morgens einfach die Vorlesung sausen lassen? Ganze Generationen von Studierenden haben mit einem vergleichbaren Rhythmus gut gelebt. Und dennoch irgendwann auch einen, oft sogar guten Abschluss gemacht. Doch die Zeiten ändern sich. In der FAZ beschreibt Lina von Coburg, wie sie sich als Studierende zunehmend durch die "Hustle Culture" ihrer Kommiliton.innen befremdet fühlt. Doch was meint "Hustle Culture" eigentlich? "Burnout Culture, Workaholism ...

Die Jusos haben einen Coup gelandet. Beim Partei-Konvent der SPD, als diverse Delegierte schon im Aufbruch waren, ließen sie über eine Vorlage abstimmen, die die Arbeitswelt verändern könnte (wenn der Beschluss denn wirklich irgendwann einmal umgesetzt wird): "Um eine Arbeitswelt zu schaffen, die Beschäftigten Lebensqualität und Selbstbestimmung einräumt, setzen wir uns für eine wöchentliche Arbeitszeit von mittelfristig 25 Stunden ein. Damit Beschäftigte keine Gehaltseinbußen erfahren, braucht ...

Energie zu sparen, beschäftigt gegenwärtig wohl fast alle von uns. Und nicht immer verlaufen entsprechende Versuche zufriedenstellend. Als ich kürzlich in meinem Büro die Heizung runtergedreht habe, hat mich prompt eine Verkühlung erwischt. Ich scheine die wohligen 21 Grad einfach zu brauchen. (Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich sitze hier gerade bei genau dieser Temperatur, in dicker Strickjacke und eingewickelt in eine Wolldecke - denn ansonsten wäre mir richtig, richtig kalt.) Die Idee, ...

In Management-Kontexten poppen immer wieder neue Trends auf. Mit New Work und ähnlichen Konzepten rückt auch die Bedeutsamkeit der Arbeit immer mehr in den Blick. "Meaningfulness, also das Sinn-Erleben des eigenen Handelns, sorgt auf einer individuellen Ebene für positive Einstellungen und Wohlbefinden. Doch auch für Unternehmen ist es wertvoll, wenn Mitarbeitende ihr Tun als sinnig erleben, denn es fördert die Leistung und sorgt für erwünschte Verhaltensweisen am Arbeitsplatz", erklärt ...

Home Office und mobiles Arbeiten haben durch die Pandemie einen neuen Stellenwert erreicht. Beim Otto-Konzern gehört mobiles Arbeiten, insbesondere im europäischen Ausland, schon seit Jahren zum Programm. "Weil wir es können. Weil wir es wollen. Und weil unsere Mitarbeitenden das wollen. Wir haben bei der Otto GmbH und Co. KG rund 6200 Angestellte, davon sind, schätze ich, zwischen 90 und 95 Prozent in der Lage, zumindest einen Teil ihrer Arbeit mobil zu leisten. Es hat viel mit dem Menschenbild ...

Überforderung ist für viele Arbeitende ein nicht zu unterschätzendes Thema, denn die Anforderungen im Job scheinen für nicht wenige stetig zu wachsen. Wie damit umgehen, wenn mehr erwartet wird, als man zu leisten vermag? Als die junge Firmenerbin Verena Bahlsen kürzlich öffentlich machte, wie sehr ihr ihre Führungsaufgabe psychisch zusetzte, so dass sie sich aus der Geschäftsführung zurückzog, war dies ein deutliches Signal. Allerdings wird ein solches Scheitern, insbesondere wenn es um Führungskräfte ...

Freizeit sollte eigentlich die entspannteste Phase des Tages sein. Doch für viele geht in den Stunden, die nicht der Arbeit, der Lebensfürsorge oder dem Schlaf gewidmet sind, der Stress erst richtig los. Untersuchungen etwa zeigen, dass immer mehr Menschen sich von typischen Freizeitaktivitäten eher bedrängt oder überfordert fühlen, anstatt sie zu genießen. "Freizeit wird definiert als frei gestaltete Zeit mit eigenen Prioritäten, denn ob wir uns um die geliebten Familienmitglieder und Freunde ...

Wiederkehrende Studien zeigen, dass ein nicht unwesentlicher Anteil der Bevölkerung regelmäßig mit Angstthemen bis hin zur diagnostizierten Störung zu kämpfen hat. In der Arbeitswelt wird diese Thematik jedoch immer noch weitgehend ausgeblendet. "Arbeiten, handeln können, zielorientiert sein – das verträgt nicht so viele belastende Gefühle wie Angst oder Scham. Es ist daher erst einmal nachvollziehbar, dass man versucht, solche Emotionen zu elimnieren. Aber das wird irgendwann zu einem Bumerang, ...

Die japanische Methode des Kaizen steht auch bei deutschen Unternehmen hoch im Kurs. Oft wird darunter eine kontinuierliche Verbesserung von Betriebsabläufen verstanden, verbunden mit schlanken Management-Strukturen. Doch diese funktionalistische Blickweise verkennt allzu leicht die tieferen Wirkdynamiken von Kaizen. "Wenn man sich die japanischen Schriftzeichen anschaut, dann steht die Silbe 'kai' für 'erneuern' oder 'neu ansetzen' und die Silbe 'zen' für 'das Gute'. Kaizen heißt also die ...

Seit Meditation zu einer Trendmethode auch bei der Behandlung von Depressionen geworden ist und immer mehr Apps sich als Helfer beim Erlernen von Achtsamkeitsmethoden anbieten, liegt für manche die Schlussfolgerung nahe, dass eine Therapie im Zweifelsfall vielleicht unnötig ist. Experten wie Ulrich Hegerl, Professor an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Goethe-Universität Frankfurt, raten indes davon ab, depressive Symptome einfach selbst kurieren zu wollen, im ...

Es gibt Berufszweige, in denen die dort Arbeitenden in besonderer Weise von sich selbst, ihrer Bedeutung und ihrer Leistungsfähigkeit überzeugt sind. Und womöglich wird der Same dafür schon in der Zeit an der Universität gelegt. Die FAZ jedenfalls lässt sich in einer Kolumne recht bissig über die an Selbstüberschätzung grenzenden Selbstbilder von BWL-Studierenden aus. Der Kommentar wittert Selbstbeweihräucherung: "Derzeit geistert der High Performer durch die Flure der ökonomisierten Bologna-Universität. ...

Gerade die News von gestern hat einmal mehr gezeigt, wie leicht Achtsamkeit heute benutzt werden kann, um Schwierigkeiten des Alltags und des Zusammenlebens instrumentell zu negieren. In den Augen vieler, die Achtsamkeit eher als eine grundlegende Kultur der Innenschau betrachten, ist das jedoch gar nicht die Aufgabe des Innenhaltens. "Wir entwickeln sehr schnell Strategien, um uns von negativen Emotionen oder Problemen abzulenken, zum Beispiel durch Netflix, Social Media oder sogar Alkoholkonsum. ...

In der Pandemie haben viele Menschen durch die phasenweise erzwungene Isolation unser menschliches Miteinander auf neue Weise schätzen gelernt. Unerwünschte Einsamkeit ist ohnehin ein großes Thema vieler moderner Gesellschaften, da der Zusammenhalt von Familien oder auch Freundeskreisen oft unter den Ansprüchen einer Leistungskultur leidet. Doch es gibt auch Menschen, die ganz bewusst die Einsamkeit suchen und Alleinsein als großes Glück empfinden. Die Webseite evangelisch.de etwa hat ein Interview ...

Fast kein Monat vergeht, in dem nicht neue Zahlen belegen, dass der Stresspegel der Bevölkerung wächst. Eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag an das Arbeitsministerium Mitte des Jahres etwa verdeutlicht: Jedem fünften Arbeitenden gelingt es nicht, die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten zwischen Arbeitseinsätzen einzuhalten. Und fast ein Drittel hat keine Möglichkeit, sich die gesetzlich festgelegten Ruhepausen während der Arbeitszeit zu gönnen. Die gute Nachricht - da Stress so allgegenwärtig ...

Trends bringen immer auch Kritik hervor und seit Meditation und Achtsamkeit zu einem Breitenphänomen geworden sind, bekommt auch die meditative Beschaulichkeit Risse. Ein neuer Artikel des Philosophie Magazins etwa beschreibt das herausforderne Wechselspiel zwischen achtsamkeitsgetriebener Kulturkritik und der Vereinnahmung des Spirituellen. Kilian Thomas schreibt: "Die Konjunktur der Spiritualität lässt sich beinahe als Korrektiv zur Transzendenzlosigkeit der Moderne begreifen. Die gesellschaftspolitische ...

Durch den Achtsamkeitstrend ist Spiritualität heute zu einer im Alltag stark präsenten Möglichkeit geworden. Uwe Habenicht, Mitbegründer der Waldkirche in St. Gallen, bringt zusätzlich zur Achtsamkeit die Natur ins Spiel und entdeckt in der Beziehung zu ihr eine befreiende Dynamik. "Zunächst einmal ist ja die Natur für uns ein Raum, den wir außerhalb unseres Alltags betreten. Das heißt, wir verlassen unsere gewohnten Räume und gehen hinaus ... Das heißt, wir betreten etwas Neues, weil wir ...

Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie Leadership-Perspektiven, die, wenn sie auf dem Radar zuerst auftauchen, häufig erst einmal geschmäht werden, um dann Jahre später als ultimative Best Practice gefeiert zu werden. Die empathische Führung ist ein solches Phänomen. Vor 15 Jahren waren Empathie und das Thema Achtsamkeit vielen Führungskräften nicht mal ein Achselzucken wert und manche runzelten gar über das Esoterische solcher Vorstöße die Stirn. Heute wird empathische Führung als eine Art ...

Achtsamkeit im Business ist inzwischen weit verbreitet und im Zuge des Meditations-Booms fließen auch immer mehr buddhistische Perspektiven in die Unternehmensberatung ein. Der Deutschlandfunk hat in einem Beitrag betrachtet, was dies für die Wirtschaft und Unternehmen bedeutet und welche Horizonte sich hier auftun. Der Unternehmensberater Jan von Bibra-Achenbach etwa ließ nach eigenen Klostererfahrungen immer mehr buddhistische Haltungen in seine Beratungsarbeit einfließen. Er macht die Erfahrung, ...

Die Unsicherheit, die in Folge der Pandemie und durch den Krieg in der Ukraine in der Luft liegt, beschäftigt viele Menschen. Und die Wissenschaft sucht nach Erklärungsmustern dafür, wie sich unter solchen äußeren Umständen die Orientierung festigen lässt und Menschen bei allen Herausforderungen auch Glück erleben können. In früheren Zeiten war es vor allem die Religion, die Halt in der Krise vermittelte. Und in Gesellschaften, in denen das Religiöse noch eine starke Rolle spielt, ist dies bis ...

Mitgefühl ist eine wesentliche Führungseigenschaft, die in vielen Unternehmen noch stark unterschätzt wird. Studien zeigen, dass Menschen, die für Führungskräfte tätig sind, die Mitgefühl zum Ausdruck bringen, ein um 25 Prozent höheres Engagement zeigen, sich 20 Prozent stärker für ihr Unternehmen einsetzen und eine um 11 Prozent verringerte Burnout-Gefahr haben. Die Beraterin Liz Kislik versucht in einem Beitrag für den Harvard Business Manager die Besonderheiten von Mitgefühl zu verdeutlichen. ...

"Angesichts der hohen Komplexität unserer Welt gelingt es niemandem mehr im Alleingang, die großen gegenwärtigen Herausforderungen zu lösen, zumal auch das Tempo der Innovationszyklen drastisch angezogen hat. Eine Situation, die auch an Führungskräfte komplett neue Anforderungen stellt", stellt Constanze Buchheim, Unternehmerin und Vordenkerin für Future Leadership, in einem Beitrag für Capital fest. Sie glaubt, dass Führungskräfte dringend ihr Selbstbild und ihre Handlungsweise verändern ...

Viele Studien haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es mit unserer Konzentrationsfähigkeit nicht zum Besten steht. Und dabei ist es nicht nur das Arbeiten im Großraumbüro mit seinen akustischen Ablenkungen, das uns das Fokussieren schwer macht. Die Flut von Mails, Messenger-Dienste, die nach unserer Aufmerksamkeit fragen oder auch einfach das subjektive Gefühl, von vielen Anforderungen überwältigt zu werden, rauben vielen Menschen die Fähigkeit, ablenkungsfrei länger mit einer einzigen ...

Die wachsende Sorge vor der Inflation ist kein rein monetäres Phänomen. Im Interview mit Psychologie heute erklärt der Psychoanalytiker Jakob Müller, welche emotionalen Befindlichkeiten in der gegenwärtigen Krise virulent werden. Eine wesentliche ist sicherlich die Sorge vor Kontrollverlust. "Die Frage lautet, was kann ich mit Geld herstellen? An erster Stelle ist das Sicherheit, indem ich beispielsweise Geld spare. Ich will meine Lebensgrundlage so sichern, dass ich auch in Zukunft Sicherheit ...

Der britische Test zur Vier-Tage-Woche hat die öffentliche Diskussion über Arbeitszeitmodelle wieder entfacht. Während hierzulande Teil der Wirtschaft eher dafür plädieren, dass eine 42-Stunden-Woche zur Regelarbeitszeit werden sollte, um beispielsweise den Fachkräftemangel aufzufangen, gibt es gute Gründe, die Vorteile einer Arbeitszeitverkürzungen mindestens genau so ernst zu nehmen. Philipp Frey vom britischen Thinktank "Autonomy" etwa sagt: "In der öffentlichen Debatte erscheinen ...

Achtsamkeit wird an Schulen immer mehr zum Thema, denn viele Studien zeigen, dass selbst schon in jungen Jahren der Stress bei Schülerinnen wächst. Ein Projekt im Kontext der Lehrerausbildung der Universität Leipzig eröffnet in diesem Kontext einen noch weiteren Horizont, denn die Initiierenden verstehen Meditation und Achtsamkeit nicht allein als Kompensationsmethode, um Stress oder Prüfungsängste zu reduzieren, sondern als eine ganz grundsätzliche Möglichkeit, Krisenkompetenz zu entfalten. "Wenn ...

Irgendwie spürt man es, wenn man auf einen weisen Menschen trifft, der viel über das Leben reflektiert. Oft kommt einem dann eine Lebenserfahrung entgegen, deren Außergewöhnlichkeit einen unmittelbar trifft. Es geht gar nicht darum, dass solche Menschen unbedingt Großes geleistet haben müssten. Eher ist es der Feinsinn ihrer Weltwahrnehmung, ihre Zugewandtheit zum Leben oder auch ihr Mitgefühl (auch mit sich selbst und der eigenen Fehlbarkeit). Die Weisheitsforscherin Judith Glück sagt in einem ...

Seit Achtsamkeit ein richtiger Trend geworden ist (in Deutschland interessieren sich schon 25 Prozent der Bevölkerung dafür), boomt auch der Markt entsprechender Apps. Doch nicht überall, wo Achtsamkeit draufsteht, ist auch die entsprechende Wirkung drin, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt. Die Prüfer schauten bei ihrer Bewertung vor allem danach, ob die angebotenen Übungen auch in ihrer Wirkung wissenschaftlich belegt sind und ob die Apps ein stimmiges Gesamtkonzept aufweisen. ...

Immer wieder kommt die 4-Tage-Woche ins Gespräch und viele europäische Länder haben bereits Experimente dazu gemacht. Nun prescht auch das britische Königreich in dieser Frage vor. 70 Unternehmen mit rund 3.300 Mitarbeitenden wollen nun den bisher weltweit größten Pilotversuch starten, welche Auswirkungen eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 80 Prozent bei vollem Lohnausgleich haben könnte. Die beteiligten Firmen sind alle eher kleinere Arbeitgeber verschiedener Branchen, darunter Finanzdienstleister, ...

Unter Schlafmangel zu leiden, ist in Japan beinahe ein Volkssport, doch in einer Disziplin haben die Japaner die Nase vorn: beim Powernap. Gerade weil durch langes Pendeln und lange Arbeitstage viele japanische Angestellte zu Hause kürzer im Bett liegen, als gesund für sie wäre, gibt es in der Arbeitswelt geradezu eine Kultur des kurzen Mittagsschläfchens. Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat daraus sogar ein Geschäftsmodell gemacht. In seinem Nescafé Suimin Café können Japaner sich einen Kaffee ...

Die NZZ richtet ihren Blick auf ein kulturelles Phänomen, das zwischen Klimakrise, Pandemie und Krieg aufgrund der vielen akuten Bedrohungslagen zwar präsenter denn je ist, aber irgendwie auch kaum ansprechbar - den Mangel an Visionen. "Es geht allenthalben darum, den schlimmsten Fall zu verhindern, den Planeten wenigstens vor seiner kompletten Zerstörung zu bewahren, das weltweite Gefälle von Arm und Reich nicht noch grösser werden zu lassen, rechtzeitig Massnahmen gegen die nächste Pandemie ...

In medizinischen Kontexten hat sich, auch in Folge der Pandemie, ein neuer Begriff etabliert - der Worry Burnout. Damit versuchen Mediziner der Tatsache Rechnung zu tragen, dass durch die wachsende Unsicherheit im Lebensalltag immer mehr Menschen in chronische Erschöpfung verfallen. Es ist nicht das zu viele Arbeiten oder klassischer Stress im Job, der hierzu beiträgt. Nein, es geht um eine Erschöpfung aufgrund langanhaltender Belastungen, die nicht unbedingt aus dem persönlichen Verhalten von ...

Die gute Nachricht zuerst: Stress scheint - leider - aus der Arbeitswelt kaum noch wegzudenken, zumindest wenn man sich die Zahl der Betroffenen anschaut. Experten bemerken aber auch, dass dank wachsender Sensibilität für das Thema die Menschen heute früher Hilfe suchen und damit so mancher Burn-out vermieden werden kann. "Früher kamen gerade Männer erst dann, wenn sie schon an Alkoholismus erkrankt waren oder einen Suizidversuch hinter sich hatten. Sie waren oft schwer depressiv oder hatten ...

Dem Mindfulness-Trend mit seinen Instant-Achtsamkeits-Übungen via App zum Trotz ist Meditation für viele Menschen immer noch eine Herausforderung, allerdings eine sehr lohnenswerte. Insbesondere, dann wenn es um längere Phasen der Stille geht, um Retreats, die mehrere Tage dauern, zeigt sich, wie Meditation unsere ganz grundsätzlichen Befindlichkeiten auf den Prüfstand stellt. Die Journalistin und Yoga-Lehrerin Michelle de Oliveira etwa beschreibt, wie sie sich jedes Mal zu Beginn eines Retreats ...

Mal eine Nacht schlecht zu schlafen, ist für die meisten Menschen kein Drama. Und deshalb geht man leicht darüber hinweg. Und bemerkt oft gar nicht, wenn sich über die Zeit ein chronisches Schlafdefizit einstellt. Dabei kann schon ein überschaubarer Schlafmangel sehr deutliche Negativwirkungen haben, insbesondere weil unser Gehirn hier sehr empfindlich reagiert. "Es gibt viele unerwünschte kurzfristige Effektes des Schlafentzugs. Wir können Informationen schlechter abrufen und schlechter ...

Wohl jede.r hat schon einmal versucht, Verhaltensweisen zu ändern. Sei es, sich gesünder zu ernähren oder mehr Sport zu treiben. Und wohl jede.r ist damit schon einmal gescheitert. Ein Artikel im Harvard Business Manager gibt hilfreiche Tipps, wie man sich am besten an grundlegende Veränderungen des Lebensstils herantastet. Denn wer ein tragfähiges Fundament legt, hält später auch leichter durch. Gerade in Zeiten, in denen Erschöpfung für viele Menschen ein Thema ist, empfiehlt es sich, erst einmal ...

Das Gefühl, im Büro kaum einmal ungestört länger an etwas arbeiten zu können, ist vielen Menschen allzu vertraut. Und der Mangel an Fokus liegt nicht nur an individuellen Faktoren wie beispielsweise der Neigung, sich durch ständig eingehende Mails oder Nachrichten aus der Ruhe und Konzentration bringen zu lassen. Denn oft genug sind Arbeitstage auch durch Meetings nicht nur durchgetaktet, sondern auch fragmentiert. Der IT-Konzern SAP probiert nun etwas Neues aus. Künftig soll der Freitag im Unternehmen ...

In den letzten Jahren haben verschiedene Unternehmen den Vorstoß gewagt, ihre Arbeitszeit-Konzepte grundlegend zu überdenken und zu verändern. Insbesondere die 4-Tage-Woche ist dabei zu einem Thema geworden, dessen Stand die FAZ nun in einem umfassenden Artikel analysiert. Was einzelne Vorreiter unter der 4-Tage-Woche verstehen, ist dabei sehr unterschiedlich. Manche verteilen dabei einfach das bisherige Stundenpensum von fünf Tagen auf die verbleibenden vier, das heißt an der Gesamtarbeitszeit ...

Für immer mehr Menschen ist die Sinnkomponente im Berufsleben bedeutsam und insbesondere die jüngere Generation wünscht sich Tätigkeiten, mit denen sich auch Gutes in der Welt bewirken lässt. Das und auch der Hype um eine New-Work-Kultur haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass viele Unternehmen sich geradezu darin überbieten, mit dem Stichwort Purpose um Mitarbeiter zu werben. Ein Fehler, meint der Wirtschaftspsychologe Ingo Hamm. Denn die oft hochglanzpolierten Versprechen hielten dem ...

Mit der Abschaffung von immer mehr Corona-Maßnahmen rufen nun auch viele Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Büro. Doch es gibt auch Firmen, die das mobile Arbeiten, das während der Pandemie erprobt wurde, sogar ausbauen. Airbnb etwa hat angekündigt, dass seine Mitarbeiter künftig von jedem beliebigen Ort aus arbeiten dürften. Dem Unternehmen ist klar, dass es auch noch persönliches Miteinander braucht. Je nach Arbeitsbereich sollen Teams deshalb mindestens einmal im Quartal für eine ...

Wird Arbeit zur neuen Religion? Glaubt man der Soziologin Carolyn Chen von der Universität Berkeley, ist das im Silicon Valley bereits der Fall. "Viele Tech-Angestellte sagen zwar, sie seien Atheisten, aber das Silicon Valley ist eine sehr spirituelle Region. Die Tech-Firmen kümmern sich aktiv um das seelische Wohlergehen ihrer Angestellten. Damit ist die Arbeit für hochqualifizierte Amerikanerinnen und Amerikaner zu einer Quasireligion geworden", erzählt sie in einem Interview mit der ...

Agiles Arbeiten ist ein Trendthema im Business, doch nach wie vor ringen viele Unternehmen damit, wie sie eine flexible Arbeitskultur schaffen können. In Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten geben zwei Drittel der Führenden aus dem Personalbereich an, bereits mit agilen Methoden zu arbeiten, durch Corona ist die Tendenz steigend. Gleichzeitig nennen jedoch nur 12 Prozent von ihnen das Einführen agiler Organisation eine zentrale Unternehmensaufgabe. Ein Beitrag in der FAZ betrachtet, wie ...

Mehr Teamwork, flexibler arbeiten, Agilität - die Schlagworte der New-Work-Bewegung sind bereits in vielen Unternehmen angekommen, die Umsetzung hingegen ist bei ähnlich vielen vor allem work-in-progress. Die Haufe-Gruppe aus Freiburg, ein Weiterbildungs- und Software-Anbieter mit einem Jahresumsatz von 377 Millionen Euro und 2.200 Mitarbeitenden, wagt nun ein Experiment. Künftig sollen Arbeitsteams selbst entscheiden können, wie oft sie in Präsenz gemeinsam im Unternehmen sind und wie das Arbeiten ...

Zwei Jahre Pandemie gehen an die Substanz und jetzt, wo langsam wieder mehr Büroalltag einsetzt, spüren auch die Chefs deutlicher, dass all die Herausforderungen und Zumutungen an ihren Mitarbeitern nicht spurlos vorbeigegangen sind. Robin Abrahams und Boris Groysberg haben deshalb Tipps zusammengestellt, wie Vorgesetzte mit erschöpften Teams umgehen können. Beide sehen Chefs besonders in angespannten Zeiten in einer Vorbildrolle: "Selbstfürsorge ist kein Luxus – sie ist unerlässlich. Wenn ...

Hinschmeißen und noch mal neu anfangen bei einem besseren Arbeitgeber, diese Vorstellung bewegt viele Menschen, sie sich mit dem Gedanken tragen, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Doch ist es anderswo wirklich besser. Der Marcus Buckingham rät Menschen, die unzufrieden sind mit ihrem Job, die Dinge von einer anderen Seite zu betrachten. "Wenn ihr den Wechsel richtig angehen wollt, solltet ihr nicht nach dem Unternehmen, sondern nach euch selbst suchen", sagt der Berater. Sein Tipp: Statt ...

Die Krisenszenarien der Gegenwart halten uns vor Augen, dass unser menschliches Vermögen oft mit den Anforderungen, die uns aus der Welt entgegenkommen, kaum mithalten kann. Das mag nicht nur an unseren persönlichen Unzulänglichkeiten liegen, sondern hat vielleicht System. Einer Umfrage des Schulbuch-Verlags Cornelsen unter gut 1.000 Schulleitungen zeigt: Die Lehrenden finden, dass die Schulen mehr Verantwortung übernehmen müssten, damit junge Menschen wirklich lebenstüchtig werden. Vier Fünftel ...

Wer beruflich etwas erreichen möchte, muss sich richtig reinknien und jede sich bietende Chance ergreifen, ist eine gängige Annahme. Matthias Sutter, Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, sieht das etwas anders. In seinen Augen ist vor allem Geduld ein guter Weg, um sich im Arbeitsleben zu etablieren. Wer beispielsweise zu schnell den Job wechselt, tut sich damit womöglich langfristig nichts Gutes. In einer Studie hat der Verhaltensökonom nämlich beobachtet, ...

Mit Entspannung verbindet man ja gemeinhin ein Runterfahren von Anstrengung und Beanspruchung. Dass gerade Höchstbelastungen entstressen können, klingt da irgendwie kontraintuitiv. Und doch ist etwas dran. Gerade physiologische Stimuli, die den Körper über begrenzte Zeit besonders fordern, können dazu führen, dass sich anschließend eine Entspannungsreaktion einstellt. Ob ein Gang in die Sauna oder ein High Intensity Interval Training, man gerät richtig unter Strom, doch wenn die Belastung abklingt, ...

In Zeiten der Krise ist weniger manchmal mehr. Das erlebt jedenfalls die Fasten- und Burn-out-Klinik Buchinger. War Fasten früher eher ein gesundheitlicher Reset, steht laut Klinik heute für viele das Thema Resilienz im Zentrum. Ein paar Tage am Bodensee ausspannen, bedeutet für die Klinikbesucher eine Auszeit von all dem, was in der heutigen Zeit bedrängt. "Viele unserer Gäste kommen, weil sie einfach mal eine Pause für Körper und Geist brauchen, auch angesichts der medialen Überlastung, ...

Das Anything goes des wirtschaftlich getriebenen Denkens hat die Politik längst erreicht. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies etwa beklagt eine "Politik aus dem Geiste des Unterlassens". Insbesondere mit Blick auf die Klimakrise findet Lepenies es sehr bedenklich, dass es kaum einen öffentlichen Diskurs gibt zur Frage, welche Beschränkungen und damit womöglich auch Verbote hier sinnvoll sein könnten. Der Politikwissenschaftler möchte keine Verzichtsparolen predigen, hat aber ...

Viele Menschen bekommen zu wenig Schlaf und sind im Alltag gestresst. Die Deutsche Stiftung Schlaf lobt deshalb regelmäßig einen Preis aus, der dienliche Praktiken auszeichnet, wie diese Probleme reduziert werden können. So wurde dieses Jahr etwa die Deutsche Flugsicherung ausgezeichnet, weil sie ihren Mitarbeitenden regelmäßige Ruhepausen gönnt. (Man mag sich kaum vorstellen, was geschähe, wenn sie dies nicht täte.) Außerdem wurde eine App für Kinder ausgezeichnet, die mit Achtsamkeitsübungen, ...

Wer kennt das nicht - man greift zum Handy, um eine neue Whatsapp-Nachricht zu lesen, klickt darin auf einen Link und kommt eine ganze Weile später, nach Exkursionen zu Facebook & Co. wieder zu sich. Diesem sich verselbstständigen Verhalten (und seinen gesundheitlich bedenklichen Wirkungen) möchte ein Start-up mit der noch in Entwicklung befindlichen app "Not Less But Better" nun ein Ende setzen. Im Gegensatz zu Anwendungen, die lediglich die zeitliche Dauer der Smartphone-Nutzung ...

Die Neurowissenschaften haben uns in den letzten Jahren manche Einsichten darüber vermittelt, wie unser Gehirn funktioniert und demzufolge wie wir als Menschen ticken. Unheimlich muss uns das nicht sein, denn die Gehirnscanner können zwar in sehr konkreten Fragestellungen durchaus neue Erkenntnisse liefern, aber uns wirklich durchleuchten können sie (noch) nicht. "Unsere Hirnaktivität kann viel über unsere Gedanken verraten. Egal ob wir glücklich oder traurig sind oder uns für Kaffee oder ...

Die Zeiten von Dauer-Home-Office nähern sich dem Ende, denn in einigen Tagen entfällt auch in Deutschland die Empfehlung, pandemiebedingt von zuhause aus zu arbeiten. Am Beispiel Großbritanniens lässt sich bereits sehen, dass der Übergang zurück ins Büro wahrscheinlich nicht mit einem Rutsch stattfinden wird. Und auch, dass das hybride Arbeiten in verschiedenen Formen weitergehen wird. So zeigte sich in der Londoner City, dass Anfang März, also gut sechs Wochen nach Wegfall der Pandemieregeln, ...

Wer vor schwierigen Verhandlungen steht, ist geneigt, sich besonders gut vorzubereiten. Wie könnte sich das Gespräch entwickeln? Was sind die Absichten meines Gegenübers? Sich Fragen wie diese vorab zu stellen, kann es erleichtern, sich auf den Verhandlungsprozess einzustimmen. Aber es könnte auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. "Das Problem ist: Wir suchen, teilweise unbewusst, nach all dem, was die Vorannahmen bestätigt. Das ist wie ein Filter. Vieles andere, was da sonst so passiert, ...

Im Management scheint die Sehnsucht nach Vorbildern sehr ausgeprägt zu sein. Wann immer Menschen unter außergewöhnlichen Umständen hervortreten und etwas besonderes bewirken oder auf ungeahnte Weise Stärke zeigen, folgen ihnen auf dem Fuß die Berater und Coaches, die daraus Handlungsmaximen für Führungskräfte ableiten. So wundert es kaum, dass nun auch Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine, diese Ehre zuteil wird. In diversen sozialen Netzwerken wird er für seinen Mut und sein Charisma ...

In aller Öffentlichkeit meditieren? Und dann auch noch im Fernsehen? Es ist immer wieder spannend zu sehen, welche Ereignisse heute Nachrichtenwert haben. Der Frankfurter Rundschau (und einigen anderen Blättern) jedenfalls war der "irre Auftritt" des jungen Sängers Arian Golic eine Schlagzeile wert. Golic ist Kandidat bei "Deutschland sucht den Superstar" und weil er vor einem Vorsingen so aufgeregt war, erbat er sich eine kurze Auszeit zum Meditieren, vor den Augen der Jury. ...

"Es fühlt sich an, als hätte man Superkräfte, als könnte man die ganze Welt erobern", sagt Guy Meadows. Das, wovon der Schlafphysiologe hier spricht, mag sich außergewöhnlich anhören. Und ist es in gewisser Weise auch. Die Rede ist nicht von irgendwelchen Wundermitteln oder gar Drogen, nein, Meadows beschreibt schlicht, wie es sich anfühlt, wenn man nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf morgens ausgeruht aufsteht. Es ist eine Befindlichkeit, die heute Seltenheitswert hat. Bei einer ...

Je hektischer die Zeiten, umso schwieriger wird es mit der Work-Life-Balance. Wer sich noch erinnert, wie vergleichsweise ruhig und gediegen die Arbeitswelt noch vor wenigen Jahrzehnten war, kann nachvollziehen, dass vielen Beschäftigten eine Fünf-Tage-Woche selbst mit Bürojob immer öfter zu viel wird. Belgien prescht nun mit einem neuen Gesetz vor. So sollen Beschäftigte künftig, in Abstimmung mit dem Arbeitgeber, die Möglichkeit haben, flexibler zu arbeiten. Ein Modell gibt Angestellten das ...

Die Theorie der Filterblase bestimmt seit geraumer Zeit unser Denken über die Polarisierungen, die in den Augen vieler durch das Digitale vorangetrieben wird. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sieht das ganz anders. Für ihn haben die Algorithmen sozialer Medien nicht die Allmacht, die viele ihnen zuschreiben. "Erstens ist die digitale Informationswelt außerordentlich divers – trotz lernender, die Datenflut sortierender Algorithmen. Zweitens ist die sogenannte Filterblase primär ein ...

Sollten Informatiker sich mit Philosophie beschäftigen? Unbedingt, möchte man sagen, wenn man den erfolgreichen Start-up-Gründer Sam Ginn über seine Erfahrungen im Philosophie-Kurs sprechen hört. Im Gespräch mit dem Philosophie Magazin beschreibt er, wie Heidegger für ihn den Zugang zur Welt der Algorithmen komplett verändert hat. Wenn er davon spricht, was bis vor kurzem der Standard war beim algorithmischen Entschlüsseln des Sinns von Texten, wundert man sich kaum, warum KI einem heute vielfach ...

Einen Gang zurückschalten und das Leben wieder als Ganzes wahrnehmen - für immer mehr Menschen wird diese Perspektive wichtig. Russell Glass, CEO von Headspace Health, dem Zusammenschluss des Anbieters von Meditations-Apps Headspace und dem Health-Tech-Unternehmen Ginger, etwa erzählt: "Nachdem ich viele Jahre in erster Linie an meine Karriere gedacht habe, ist es mir inzwischen gelungen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen meinem Privatleben und meinem Beruf. Dadurch mache ich jeden Tag ...

Technologische Intelligenz ist im Business längst ein Hype, weil Unternehmen sich davon erhoffen, noch bessere Vorhersagen über ihre Märkte zu treffen. Doch Algorithmen, die Datenmassen auswerten, sind oft nicht so intelligent, wie erhofft. Zwischen Korrelationen und Kausalitäten zu unterscheiden, ist eben nicht einfach. Hinzu kommt: Abrupte Veränderungen lassen sich technisch oft schwer fassen, denn Algorithmen, die in einem bestehenden Kontext gut funktioniert haben, müssen das nicht automatisch ...

In den letzten Jahren wurde vielfach Kritik geübt an der Art und Weise, wie heute BWL an Universitäten gelehrt wird. Selbst studentische Initiativen setzen sich längst dafür ein, dass sie im Studium nicht nur mit Daten und Wettbewerbsdenken zugeschüttet werden. Das Bedürfnis, die menschliche Dimension in das Fach einzubeziehen, scheint zu wachsen. "Der Kern der ökonomischen Ausbildung besteht darin, dass wir das Konzept der Anreize vermitteln. Damit meine ich die Idee, dass wir alle Menschen ...

Mir ist es ja ein Rätsel, wie Menschen in der Großstadt leben können. Klar, man hat immer ein schönes Café oder eine tolle Kneipe in Laufweite, das kulturelle Angebot ist groß, und shoppen kann man an jeder Ecke. Mir ist es in der Stadt einfach zu laut und wuselig. Für einen Ausflug ins Museum nehm' ich das gern in Kauf, aber dort tagtäglich leben? "Es gibt zum Beispiel epidemiologische Daten, die zeigen, dass Menschen, die in der Stadt leben doppelt so häufig an Schizophrenie erkranken. ...

Home Office macht träge, da sind sich Mediziner einig. Denn viele Wege fallen weg und man schleppt sich nach einem Arbeitstag oft nicht weiter als bis zur Couch. Gesund ist das natürlich nicht, und irgendwie wissen wir das auch. Und doch fühlen sich viele Couch-Potatoes überfordert, ein Fitnessprogramm in Angriff zu nehmen. 150 bis 300 Minuten Bewegung bei mittlerer Intensität oder alternativ 75 bis 150 Minuten pro Woche bei starker, so die medizinischen Empfehlungen. Und dazu dann bestenfalls ...

Die Pandemie hat viele Menschen zum Nachdenken gebracht und selbst viele unter denen, deren Jobs bisher nicht in Gefahr kamen, kamen ins Grübeln. Will ich wirklich so arbeiten, wie ich es gegenwärtig tue? Eine Frage, die, weil immer mehr Menschen sie für sich mit Nein beantworten, Sprengkraft hat. Denn in vielen Ländern sind die Kündigungen durch Angestellte in den letzten zwei Jahren nach oben gegangen. In einem Beitrag für den Spiegel analysiert der Headhunter Heiner Thorborg, dass unsere Arbeitskultur ...

Mit der New-Work-Bewegung hat die Diskussion über Sinnstiftung in der Arbeitswelt Einzug gehalten. Das mag man menschlich begrüßenswert finden, aber es gibt auch immer mehr Kritiker, die den Versuch kritisieren, so manchen Notwendigkeiten des Lebens unbedingt Sinn abtrotzen zu wollen. Der Wirtschaftspsychologe Ingo Hamm etwa schreibt in seinem Buch "Sinnlos glücklich": "Sinn im Job ist keine sinnvolle Sinnerfüllung, sondern lediglich eine weitere quiekende Publicity-Sau, die grunzend ...

Wer dachte, der klassische Mittagsschlaf ist eher was für ältere Semester, wird durch den Gesundheitsbericht „How's work“, der vom Konstanzer Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung im Auftrag der Techniker Krankenkasse erstellt wurde, eines besseren belehrt, denn gerade in der jungen Generation ist der Wunsch nach Zeit für ein kleines Schläfchen in der Mittagszeit weit verbreitet. Bei der Befragung gaben 65 Prozent der unter 30-jährigen befragten Mitarbeiter an, gerne öfter die Gelegenheit ...

In den vergangenen Monaten wurde viel über Home Office gesprochen. Die Option dürfte, zumindest theoretisch, für 30 Prozent aller Tätigkeiten möglich sein - der Rest der Beschäftigten, ob Kassierer oder Feuerwehrfrau, muss zum Arbeitsplatz. Bei jenen, die Bürojobs haben, erfreut sich das Arbeiten von Zuhause nach wie vor großer Beliebtheit. In einer Untersuchung der Universität Konstanz gaben die meisten Heimarbeiter an, gerne weiterhin die Möglichkeit zu haben, bis zu drei Tage in der Woche das ...

Ich geb' es gerne zu, mit den üblichen Zeitmanagement-Methoden habe ich es nicht so. Ich organisiere mich lieber intuitiv. Bei der Lektüre eines Artikels auf Business Insider habe ich jetzt festgestellt, dass ich anscheinend manches ganz unbewusst richtig mache. Ich verzichte meist auf die Einteilung in wichtige und dringliche Fragen und arbeite morgens und über den Tag gerne immer wieder all die Kleinigkeiten ab, die mich wenig Zeit kosten, mich aber im Hinterkopf weiter beschäftigen würde, wenn ...

Das Lähmende der Pandemie liegt für viele auch darin, dass längerfristige Pläne irgendwie gegenwärtig kaum Sinn machen. Doch wer deshalb gar nichts mehr plant, tut sich irgendwie auch keinen Gefallen. Ein Artikel im Spiegel zeigt, wie motivierend es sein kann, einfach kleinere Dinge auf Sicht in Angriff zu nehmen - und jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung dann als wirkliche Entwicklung zu erleben. Was könnte beispielsweise in den nächsten, überschaubaren Wochen wichtig oder spannend ...

Seit Monaten wird darüber diskutiert und untersucht, wie sich spirituelle Haltungen auf den Umgang mit der Pandemie auswirken. Auf der ganz praktischen Ebene zeigen viele Studien, dass Meditation natürlich dabei helfen kann, mit all den Krisenerfahrungen besser zurechtzukommen. Doch wie sieht es mit dem Geist aus, mit dem Denken? Die Deutsche Welle hat in einem Beitrag verschiedene Studien betrachtet, die teils unschöne Nebenwirkungen spiritueller Bezüge veranschaulichen. So zitiert der Artikel ...

Durch den Mindfulness-Trend nimmt Spirituelles in der Alltagswelt heute allzu leicht inflationäre Züge an. Für viele Menschen werden Achtsamkeit und Meditation durch die Hintertür zu einem Booster für das eigene Ego. Die Psychologie nennt das Phänomen spirituelle Selbstaufwertung. Eine Studie, die Yoga-Übende und Meditierende über einen längeren Zeitraum jeweils nach Ausübung ihrer Praxis befragte, zeigt: Häufig steht die Bedeutsamkeit, die Übende ihrer Praxis beimessen, im Zusammenhang mit Selbstaufwertung, ...

Die ökonomische Lehre prägt sehr wesentlich unsere Gesellschaft, denn viele unserer Lebenszusammenhänge sind von wirtschaftlichen Aspekten durchdrungen. Doch wie unabhängig ist die Forschung, die auf viele Dimensionen unseres Alltags wirkt? Und welchem Selbstverständnis folgen die Forschenden? Der Verein für Socialpolitik, ein Zusammenschluss von 4.000 Ökonomen, hat sich nun neue Verhaltensregeln gegeben. Richteten sich die bereits bestehenden Regeln vor allem auf das wissenschaftliche Arbeiten ...

In den letzten Monaten wurde viel darüber diskutiert, wie die Pandemie-Bedingungen uns gesellschaftlich wie individuell immer mehr in eine Isolation treiben. Dabei gerät ein bisschen aus dem Blick, dass wir auch ohne diese Restriktionen von außen anscheinend kulturell mehr und mehr dazu neigen, unsere persönliche Primärsphäre als Schutzraum zu betrachten. Rückzug ins Eigene scheint vielen Menschen - ist das unserem wachsenden Individualismus geschuldet? - immer mehr zu einem zentralen Bedürfnis ...

Frische Luft im Büro ist nicht nur in Anbetracht der bösen Aerosole eine gute Idee. Eine Harvard-Studie fand beispielsweise heraus, dass Menschen, die in gut gelüfteten Büroräumen arbeiten, sich besser konzentrieren und auch effektiver arbeiten. Ein anderer Tipp für mehr Produktivität: Bewegung. Eine kalifornische Studie etwa belegt, dass schon 10 Minuten Yoga oder Tai Chi die Merkfähigkeit unmittelbar verbessern. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Bewegung hier langfristig hilfreich ...

Sich auszuruhen, hat in der heutigen Zeit schon beinahe etwas Antiquiertes. Denn wo Meditations-Apps und Yoga-Kurse boomen, bedeutet sich zu entspannen meist, sich gleich ein Erholungs-Programm zu verordnen. "Zweckgebundenes Ausruhen aber ist am Ende häufig gar keins. Die Vereinnahmung durch externe Zwecke kann diesem menschlichen Grundbedürfnis nur schaden: Wenn Ausruhen seinerseits zum Stressfaktor wird, führt es sich selbst ad absurdum", kritisiert die Philosophin Amrei Bahr in einem ...

Ein-Euro-Shops gibt es in fast jeder größeren Stadt. Sie sind die neuen Gemischtwarenläden der Billigkultur. Oft verkaufen sie Restposten, manchmal sogar Markenartikel, aber unter dem Strich eben vor allem Waren mit minderer Qualität. In den USA führen diese Billigläden bereits zu einem deutlichen Wandel in den Innenstädten. Auch, weil ein immer größerer Teil der Bevölkerung es sich gar nicht mehr leisten kann, in Läden, die normalpreisige Artikel anbieten, einzukaufen. Das setzt jedoch insgesamt ...

Die Zeiten sind stürmisch und viele Menschen erleben Ängste, die vor einigen Jahren noch eher selten an die Oberfläche traten. Mit der Pandemie und der sich verschärfenden Klimakrise nimmt die gefühlte Unsicherheit teils dramatisch zu. "Mehr denn je benötigen wir neue gesellschaftliche Praktiken zur Prävention und Abschwächung der Folgen heraufziehender Hunger-, Wirtschafts- und Klimakrisen. Dafür müssen wir raus aus unserer gegenwärtigen Angst- und Fehlerkultur. Wir brauchen eine Mutkultur. ...

Der Hotelier Bodo Janssen hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, wenn es darum geht, auf Meditation und Achtsamkeit im Unternehmen zu setzen. In einem neuen Buch beschreibt er viel von seinem persönlichen Weg und spricht auch darüber, welche tiefere Kraft wirkliche Stille mit sich bringt. "Die Stille schafft einen Raum, in dem ich Antworten finde, die ich für diese Situation oder für den heutigen Tag brauche. Ich spreche da gerne vom Gewissen, also von der inneren Stimme, die ...

Im Zuge des Achtsamkeitstrends haben sich in den letzten Jahren viele Meditationsmethoden etabliert, mit denen Menschen vor allem versuchen, ihr Wohlbefinden zu verbessern. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärt die buddhistische Lehrerin Sylvia Kolk, wie diese Wirkung auf einer tieferen Ebene zustande kommt. In ihrer Wahrnehmung bedeutet Achtsamkeit, wach zu werden für den Moment und eine Präsenz zu entwickeln, die wirklich mit dem ist, was gerade ist. In einer solchen Wachheit werden ...

Die Lebensart des Silicon Valley bringt immer neue Lifestyle-Phänomene hervor, darunter auch den Gebrauch von Psychedelika. Microdosing, die Einnahme geringster Mengen bewusstseinsverändernder Substanzen, ist in der Tech-Branche längst ein probates Mittel, um sich beim Arbeiten in einen Flow zu bringen und die eigene Kreativität anzukurbeln. Doch Kalifornien erschließt inzwischen auch den fundierteren Gebrauch von LSD, Magic Mushrooms und Co., denn dies scheint ein sich gerade entwickelnder Hype ...

Die Entwicklung der Klimakrise ist erdrückend. Denn betrachtet man all die wissenschaftlichen Daten, die auf dem Tisch liegen, erscheint es, insbesondere mit Blick auf den politischen Stillstand in dieser Frage, nahezu aussichtslos, dass wir das Ruder noch einmal herum reißen. Und vielleicht ist gerade das Warten auf die Politik ein wesentlicher Hemmschuh. Der Deutschlandfunk hat in einem Beitrag das Thema Klimapsychologie aufgegriffen. Auch hier finden sich viele Fakten, die darauf deuten, dass ...

Nicht zuletzt die Frauenzeitschriften haben einen großen Anteil daran, dass Achtsamkeit in den vergangenen Jahren so populär geworden ist. Allzu oft wurde "ein bisschen meditieren" als das Wundermittel gehypt, wenn es darum, Stress in den Griff zu bekommen, positiver gestimmt zu sein oder einfach nur im Alltag ein bisschen gelassener. Langsam werden die Töne wieder realistischer. So hat das Magazin Brigitte kürzlich einen Beitrag gepostet, in dem Missverständnisse zu Meditation thematisiert ...

Der Weitwanderer und Meditationslehrer Ernst Merkinger spricht in einem sehr inspirierenden Interview mit den Niederösterreichischen Nachrichten darüber, wie er bei seinen Wandertouren, aber auch in der Meditation immer wieder der Ursprünglichkeit auf die Spur kommt. "Meditation trägt das Potenzial inne vom Spüren, zum Fühlen, zum gegenwärtigen Sein überzugehen und zu erkennen, was immer da ist – diese wache Präsenz. Sie ist eben durch den Lärm von Geräuschen wie Emotionen oder zumeist destruktiven, ...

Nicht wenige Menschen fürchten, dass die Digitalisierung ihren Job bedroht. In einer Repräsentativbefragung des Beratungsunternehmens EY bekundeten 12 Prozent der Angestellten diese Befürchtung. Das mag wenig klingen, doch je nach Branche ist die gefühlte Bedrohung schon recht deutlich ausgeprägt. In der Automobilindustrie etwa haben 19 Prozent der Befragten Angst, durch Maschinen ersetzt zu werden, im Maschinen- und Anlagenbau sind es 17 Prozent. Weit geringere Befürchtungen haben Beschäftigte ...

Vor kurzem habe ich mit der Identity Foundation eine Studie zu Zukunftsperspektiven abgeschlossen, in der mich vor allem die düsteren Aussichten, die die junge Generation im Hinblick auf die Klimakrise entwickelt, betroffen gemacht haben. Für viele junge Menschen steht heute tatsächlich in Frage, ob sie eine wirkliche Zukunft auf diesem Planeten haben werden. In einer englischen Studie mit 10.000 Befragten im Alter unter 25 ...

Wie wichtig gesunde Ernährung ist, ist allseits bekannt. Und die Politik müht sich ja auch irgendwie, schädliche Nahrungsmittel von uns möglichst fernzuhalten. Allerdings scheinen diese Bemühungen nur mäßig zu sein, wie eine Studie der LMU München und des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie nahelegt. Die Wissenschaftler untersuchten 43 Länder im Hinblick auf den sogenannten Food Environment Policy Index (Food-EPI). Der Index bildet die politischen Rahmenbedingungen im ...

Ein Unternehmen ganz ohne Büros? Wie das geht, erforscht der Hamburger Unternehmer Willms Buhse bereits seit einigen Jahren. Als Strategieberater beschäftigt er seit jeher einen großen Stab freier Mitarbeiter neben festangestellten und Home Office wie auch virtuelles Arbeiten prägten bereits den Firmenalltag. Mit der Zeit verlagerte sich die Arbeit zusehends ins Virtuelle, weil die Mitarbeiter die Flexibilität schätzen und die, die zuvor ins Büro kamen, froh waren, weniger pendeln zu müssen. Für ...

Der Zug hat Verspätung, an der Supermarktkasse ist eine lange Schlange, im Feierabendverkehr steht man im Stau - wohl jede.r kennt diese erzwungenen Wartesituationen, in denen man sich meist über den damit verbundenen Zeitverlust ärgert. Unser Alltag ist so durchfunktionalisiert, dass wir diesen Phasen des Dazwischens oft wenig Aufmerksamkeit schenken und sie vor allem als Störung unserer eigentlichen Pläne erfahren. Oder wir versuchen, aus der Not eine Tugend zu machen, und füllen das uns aufgezwungene ...

Branchen wie die Gastronomie und Hotellerie haben in der Pandemie nicht nur durch lange Schließungszeiten gelitten. Inzwischen hat sich der Fachkräftemangel in der Branche verstärkt, auch, weil immer weniger Menschen mit den stressigen Arbeitszeiten vorlieb nehmen möchten. Die Hotelkette 25hours startet nun ein Experiment und bietet an zwei Standorten eine freiwillige 4-Tage-Woche an, um neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Die Angestellten sollen dabei pro Tag neun Stunden arbeiten. "Die Situation ...

Stress auf der Arbeit resultiert nicht allein aus der Flut von Aufgaben, die Berufstätige zu bewältigen haben. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche weist der Hirnforscher Achim Peters darauf hin, dass auch die zunehmend erlebte Unsicherheit immer mehr Menschen belastet. "Das Problem ist, dass heute bis in weite Teile der Mittelschicht hinein eine Unsicherheit herrscht, die früher nur in den untersten Schichten aufzufinden war", sagt er. Psychische Leiden führen zu jährlichen Produktivitätsverlusten ...

Auf dem Achtsamkeitsmarkt für Unternehmen zeigt sich ein neuer Player. Fullmind möchte mit einem Neurofeedback-System Firmen das Meditieren ihrer Mitarbeiter schmackhaft machen. Die von Fullmind entwickelten Schulungsprogramme beinhalten Atemübungen, Entspannungsübungen und Meditationsarten wie Konzentrationsmeditation, Achtsamkeitsmediation sowie stille Meditation. Vor allem aber wirbt das Unternehmen damit, dass die Trainingserfolge durch die Neurofeedback-Systeme jederzeit nachvollziehbar seien. ...

Meditation setzen viele Menschen gleich mit Entspannung. Für den Zen-Lehrer Paul Kohtes hat sie indes auch viele Ähnlichkeiten mit der Philosophie. Die philosophischen Schulen des Ostens etwa haben schon immer auch die Erfahrungsdimension der Weisheit geschätzt und kultiviert. Im Hinblick auf unsere Lebenswirklichkeit ist Meditation in den Augen von Paul Kohtes durchaus eine Zumutung. In einem Dialog, begleitet von praktischen Übungen, hat er beim Philosophie-Festival phil.cologne dazu eingeladen, ...

Durch Konsum - oder gar Nicht-Konsum - die Wirtschaft zu verändern, wurde in den vergangenen Jahren immer wieder zum Thema. Der wunde Punkt: Individuelle Konsumentscheidungen wirken nicht unbedingt auch auf die größeren strukturellen Zusammenhänge der Wirtschaft. Der kanadische Journalist James MacKinnon hat sich in einem neuen Buch diesen Wechselseitigkeiten gewidmet. In einem Interview mit der Zeit bringt er das vorherrschende Dilemma auf den Punkt: "Dass wir ein Wirtschaftssystem geschaffen ...

Seit Achtsamkeit in der Arbeitswelt angekommen ist und immer mehr Unternehmen damit experimentieren, hat sich eine differenzierte Diskussion darüber entfaltet. Ist es gut, dass meditierende Mitarbeiter durch die Entspannung oft leistungsfähiger werden und sich dabei auch wohler fühlen? Ist das noch kluges Gesundheitsmanagement oder schon der Beginn zur Manipulation? Beraterinnen, die mit Achtsamkeit in Unternehmen unterwegs sind, machen die unterschiedlichsten Erfahrungen. Oft sind es begeisterte ...

Besitzer von Apple-Produkten konnten sich schon die ganze Zeit über ein Gimmick freuen - eine App, mit der sie beim bewussten Atmen unterstützt werden. Im September wurde die App nun erweitert und kann ab sofort auch Achtsamkeit. Als Teil von Apples Fitness+ sollen Übungen zur Reflektion und geführte Meditationen das Nutzungsergebnis abrunden. Ruhe, Dankbarkeit, Freundlichkeit - was will der Apple-User mehr? Amüsant ist auch die Funktion "Fokus". Dazu Apple: "Die Funktion Fokus ...

Auf dem Nachrichtenportal des Netzwerks Ethik heute findet sich ein hervorragender Überblick über digitale Gesundheitsangebote, insbesondere zu Meditations-Apps. Ich blogge ja selbst auch immer mal wieder Details zu einzelnen Tools, aber Gerald Blomeyer hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet und stellt nicht nur diverse Achtsamkeits-Apps und ihre Geschichte vor, sondern auch Angebote der Krankenkassen. Wer also nach einem Einblick in diesen Markt sucht, wird hier bestens bedient.
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Eine Beschäftigung von Teilzeit gilt in vielen Unternehmen nach wie vor eher als Abstellgleis. Für Frauen, die der Familie zuliebe kürzertreten möchten, wird die Reduzierung der Arbeitszeit oft zur Karrierefalle, für Männer mit Karriereanspruch zum Ko-Kriterium. Eine Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo und des Personalvermittlers Randstad unter 630 Personalverantwortlichen etwa zeigt: 45 Prozent der Befragten halten Führungspositionen in Teilzeit für undenkbar. Allerdings können sich ...

In der Pandemie hat das Thema Fitness für viele Menschen einen neuen Stellenwert bekommen. Selbst manche eingefleischte Bewegungsmuffel haben nach Monaten des Zuhauseseins Bewegungsdrang entwickelt. Auf Youtube und in anderen sozialen Medien finden sich unzählige Tutorials, die zum Training daheim animieren und Workout-Routinen empfehlen. Ein Artikel in der FAZ geht der Zweischneidigkeit dieser Angebote nach. Oft sind es die durchtrainierten Fitness-Apologeten, die die Messlatte mit ihren Programmen ...

Die Pandemie hat den Niedriglohnsektor durchgewirbelt - und anscheinend bahnt sich nun in der ersten Phase der Erholung ein fundamentaler Wandel an. In den ersten Lockdowns verloren viele Menschen, die insbesondere in Branchen mit eher schlechter Bezahlung wie der Gastronomie tätig waren, ihre Arbeit, scheint es jetzt, wo die Geschäfte wieder anziehen, für viele Unternehmen schwierig, wieder Personal zu finden. In den USA, wo diese eher prekären Arbeitsverhältnisse anscheinend noch verbreiteter ...

Die Krisenszenarien der vergangenen Jahre haben bei jungen Menschen deutliche Spuren hinterlassen. Die Generation Z, die die heute 18- bis 25-Jährigen umfasst, steckte noch in den Kinderschuhen, als die globale Finanzkrise hereinbrach. Die Gefahren des Klimawandels und nun noch der Pandemie halten sie weiter in Atem. Auf die Beziehung zur Welt dieser jungen Menschen hat dies enormen Einfluss. Neben jenen, die sich, beispielsweise in der Klimabewegung, für einen positiven Wandel einsetzen, entsteht ...

In den vergangenen zwei Jahren sind mehrere gute Studien erschienen, die zeigen, dass Achtsamkeit kein Allheilmittel ist. Neben der bereits bekannten Erkenntnis, dass Meditation sich beispielsweise nicht für Menschen mit ernsthaften psychischen Problemen oder gar traumatischen Erfahrungen eignet, wenn sie nicht von kompetenten Therapeuten in ihren Übungen begleitet werden, zeigen diese Untersuchungen, dass es immer wieder auch Menschen gibt, bei denen Stille, Reizreduktion oder schlicht das tiefere ...

Was die Sinnforscherin Tatjana Schnell in ihren Studien herausgefunden hat, sollte Arbeitgeber, die auf eine besondere Leistungskultur pochen, zum Aufhorchen bringen. Und könnte Beschäftigten, die, obwohl sie erfolgreich sind im Job, unter einer Sinnkrise leiden, so manches erklären. Schnell hat nämlich in verschiedenen Studien belegt, dass Leistung "kein super Sinngeber" ist. Im Interview mit Psychologie heute erklärt sie auch, warum: "Vermutlich weil Leistung relativ external ...

Die Erfinder der App Pocketcoach möchten Menschen Helfen, bevor Stress ihnen psychische Probleme beschert. Dafür verbindet der digitale Helfer Meditation, Atemübungen und Dialoge mit einem Chat-Bot. In der in Zusammenarbeit mit Therapeuten entwickelten Chatfunktion können die User ihren Problemen auf den Grund gehen. Und die App bietet ein Repertoire von etwa 400 Übungseinheiten, mit denen dann gezielt an den Ursachen der individuellen Herausforderungen gearbeitet werden kann. So bekommen die ...

Viele Menschen hoffen, dass wir die Pandemie bald überwunden haben und damit ein Zurück zur gewohnten Normalität verbunden sein wird. Der Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt beobachtet aber auch, wie sich bei manchen ein grundlegender Einstellungswandel vollzogen hat. Im Interview mit dem Manager Magazin erklärt er: "Wir beobachten tatsächlich einen neuen Trend: JOMO – Joy of missing out. Corona hat bei einigen den Reset-Knopf gedrückt. Sie wollen das Leben wieder mehr genießen und 'müssen' ...

Was wir als normal empfinden, ist uns häufig unbewusst und tritt erst in die Wahrnehmung, wenn das Unerwartete unsere Wege kreuzt. Gerade die Pandemie mit ihren teils dramatischen Veränderungen unserer Alltagswelt hat uns dies deutlich vor Augen geführt. Die divergierenden Reaktionen auf verschiedenste Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie haben dabei deutlich werden lassen, welch unterschiedliche Ansprüche im Hinblick auf Normalität es gibt. "Ist es normal, dass wir unsere Freiheiten, unsere ...

Wir nehmen die Bedingungen unserer Arbeitswelt leicht als unverrückbar gegeben hin und vergessen dabei gerne, wie diese Einstellung historisch gewachsen ist. Im Interview mit dem Philosophie Magazin erklärt der Soziologe Harald Welzer: "Deutschland ist eines der frühindustrialisierten Länder, in dem sich die entsprechende Produktionsart mitsamt dem zugehörigen Zeitregime sowie einer dazu passenden, normativen Hochbewertung von Arbeit über mehrere Generationen in die Psyche eingeschrieben ...

Achtsamkeit ist heute vielen Menschen ein geläufiger Begriff, selbst wenn sie noch keine praktischen Erfahrungen damit haben. Der Boom der letzten zehn Jahre ist nicht zuletzt wissenschaftlich fundierten Angeboten zu verdanken, die eine Brücke geschlagen zwischen den modernen Ambitionen im Hinblick auf die Wirksamkeit von Meditation und der Möglichkeit, entsprechende Angebote sinnvoll in praktischen Kontexten zu verankern. Zu den Vorreitern dieser Bewegung gehört auch Andreas de Bruin, der 2010 ...

In einer Kultur, die wie die westliche stark auf Leistung und Wohlbefinden ausgerichtet ist, wirkt Achtsamkeit wie ein Wundermittel. Sich besser konzentrieren können, wacher und dabei zugleich entspannter zu sein, ist für viele Menschen ein guter Grund, sich dem Meditieren zuzuwenden. Doch die Vereinnahmung der Methoden spiritueller Traditionen zum persönlichen Nutzen hat auch Schattenseiten. In einem interessanten Talk auf seinem Youtube-Channel untersucht der bekannte Moderator Gert Scobel gemeinsam ...

Innovation ist eine vielbemühte Idee in der heutigen, sei es in Unternehmen oder auch, wenn es darum geht herauszufinden, wie wir der Klimakrise angemessen begegnen können. Doch vieles, was als vermeintlich innovativ gelabelt wird, stellt eigentlich nur eine eher marginale Erweiterung des Bestehenden dar. Anstatt Kraftstoff zu verbrennen, Autos mit Strom fahren lassen? Oder darauf hoffen, dass irgendeine Durchbruchstechnologie bestehende Engpässe einfach überwindet? Ein Kommentar in der NZZ analysiert ...

Die Zeiten, in denen vor allem "harte Kerle" als gute Führungskräfte angesehen wurden, sind lange vorbei. Aber welche weichen Tugenden sind es eigentlich, die Vorgesetzte zu guten Führenden werden lassen? Die Antwort mag überraschen. Management-Studien zeigen, dass neben der schon länger gerne beschworenen Empathie vor allem Demut eine wesentliche Fähigkeit zu sein scheint. Das Verhalten von Führungskräften beeinflusst zu bis zu 70 Prozent, ob Menschen sich in einem Unternehmen wohlfühlen ...

Ein Artikel des Business Insider wirft wieder mal einen Blick auf die eher brutaleren Führungsmethoden großer Unternehmen. So liegen dem Portal nach eigenen Angaben Unterlagen von Amazon vor, aus denen hervorgehe, dass die Führungskräfte in ihren Bereichen jedes Jahr einen bestimmten Prozentsatz an Mitarbeitern, die nicht die erhoffte Leistung erbringen, wieder loswerden sollen. Das nennt man "unbedauerliche Abgänge", die entweder erfolgen, weil jemand von selbst kündigt, oder aber, ...

In unseren volatilen Zeiten widmet die NZZ eine wunderbare Betrachtung dem Thema Vertrauen. "Gemeinhin gilt Vertrauen als etwas, was aus guten Erfahrungen in der Vergangenheit und der Hoffnung auf das Gute im Menschen entsteht", heißt es in dem Artikel und wenn man das liest und sich die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate anschaut, kommt einem diese Einschätzung leicht vor wie aus einer anderen Zeit. Für den Autor Paul Jandl ist das Misstrauen, dass sich in vielen Kontexten ...

Wer viel verdient, zahlt auch viel in die Sozialsysteme ein, möchte man meinen. Eine Anfrage der Linken beim Bundesarbeitsministerium zeigt jedoch: Dank der Beitragsbemessungsgrenze ist das nicht wirklich so. Besserverdiener mit einem Jahreseinkommen zwischen 70.000 und 100.000 Euro tragen elf Prozent der Sozialabgaben, haben aber einen Anteil von 13 Prozent an allen Einkommen. Bei Großverdienern ab 110.000 Euro geht die Schere noch weiter auseinander - auf sie entfallen 23 Prozent der Einkommen, ...

Der Deutschlandfunk hat in einem Beitrag den Achtsamkeitstrend in den Blick genommen und kommt zu sehr differenzierten Einschätzungen. Der Artikel stellt ausführlich vor, wie typische MBSR-Kurse einen Einstieg in Achtsamkeit vermitteln und welche positiven gesundheitlichen Wirkungen sich aus der Praxis ergeben können. Gleichzeitig lässt er auch Kritiker zu Wort kommen, die davor warnen, dass die Meditationspraxis auch dazu beitragen könne, dass gesellschaftliche Strukturprobleme einmal mehr aufs ...

Wer arbeiten geht, ist vielfach Pendler, denn immer seltener arbeiten die Menschen auch an dem Ort, an dem sie leben. Inzwischen sind es 59 Prozent aller Arbeitnehmer, also 18,4 Millionen Menschen, die nicht am Wohnort ihr Geld verdienen. Und die Pendelstrecken werden länger. So stieg die Zahl derer, die einen täglichen Arbeitsweg von mehr als 50 Kilometern haben, in den letzten 20 Jahren von 13 auf 21 Prozent. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien zeigt: Die Fahrerei nervt, frustriert, schlägt ...

Was wir essen, hat Folgen - nicht nur für uns persönlich, sondern für die Gesellschaft im Ganzen. Der Ethikrat hat sich mit der Frage beschäftigt, wer für eine gesunde Ernährung verantwortlich ist, und dabei den Philosophen Thomas Mohrs auf seiner Jahressitzung zu Wort kommen lassen. Er findet, das Thema "Public Health" müsse mit all seinen demokratiepolitischen Grundsatzfragen betrachtet werden. So verweist er etwa auf die hohen Kosten im Gesundheitswesen, die aus Mangel- und Fehlernährung ...

In Businesskontexten steht bei der Gesprächskultur häufig im Vordergrund, wie man die eigene Message am besten rüberbringt. Allzu oft wird der Dialog sogar zur Arena, um sich durchzusetzen. Wirklich gute und hilfreiche Gespräche entstehen dadurch eher selten. Die Management-Expertin rät dazu, dem richtigen Zuhören mehr Aufmerksamkeit zu geben. "Wer nicht bis zum Ende zuhört, der hat keine Ahnung, wohin der andere will. Wir glauben, es zu wissen. Aber so ist es nicht. Wenn man zu früh ins ...

Auf Social-Media-Kanälen ist das Leben immer poliert - Fotos von lächelnden Menschen, tollen Klamotten, knackigen Bodys gaukeln uns vor, wie schön es andere haben. Diese aufgehübschte Selbstdarstellung hat Folgen. Psychologen sprechen bereits von einer "Toxic Positivity", die im Leben immer weniger Raum für die realen Grautöne lässt. "Immer so zu tun, als hätte ich gute Laune, ist aber anstrengend und auf Dauer ungesund. Ich deckle damit etwas in mir ab, und das kostet psychische ...

Nachdem die Klimakrise nun auf der politischen Agenda wieder ein Stück nach vorne gerückt ist, wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich die Ambitionen, die Klimaneutralität zu erreichen, in Gesetzen und Verboten niederschlagen. Doch wie für all die vielen konkreten Lebensbereiche, um die es hier geht, geeignete Regelungen finden? Der Klimaforscher Anders Levermann macht in einem Interview mit der Zeit einen interessanten Vorschlag, der durch Einfachheit überzeugt. Warum nicht einfach ...

Zum gestrigen Beitrag über die Mäßigung passt sehr gut ein Interview mit dem Ökonomen Till van Treeck aus der Zeit, in dem es darum geht, dass wir ein neues Verständnis von Freiheit kultivieren sollten. Gerade im Kapitalismus ist die Vorstellung von Freiheit stark mit Eigentum verbunden. Mit dem, was mir gehört, kann ich machen, was ich will. Van Treeck kritisiert, dass ein solcher Freiheitsbegriff die damit einhergehenden Unfreiheiten anderer ausblendet: "Wenn man Privateigentum – also das ...

Maßhalten und sich nicht den eigenen Bedürfnissen zu sehr ausliefern ist seit Jahrhunderten ein kulturelles Thema. Im Mittelalter eine Kardinaltugend, später vom Bürgertum als Abgrenzung gegenüber dem Adel genutzt, führt Mäßigung zu einer Freiheit gegenüber dem eigenen Verlangen. Eine Perspektive, die in der Pandemie stark an Bedeutung gewonnen hat. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Kultur spricht die Philosophieredakteurin Catherine Newmark darüber, wie das selbstauferlegte Maßhalten Kontrolle ...

Yoga ist was für "echte Kerle", glaubt man Patrick Broome, der seit 2005 die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit den sanften Bewegungen trainiert. Die praktischen Gründe, die für diese Bewegungskunst sprechen, liegen auf der Hand. "Yoga hilft, sich selbst zu spüren, Körpergefühl zu entwickeln und besser zu schlafen. Die Regeneration ist der Faktor, von dem man weiß, dass man noch am meisten herausholen kann. Wer sich schnell erholt, kann schnell wieder Höchstleistung bringen", ...

In den letzten Jahren wächst die Sensibilität für die unerwünschten Nebenwirkungen beim Einsatz von Algorithmen. Wir haben uns daran gewöhnt, im Netz ausspioniert zu werden, auf das man uns gemäß unseres Klickverhaltens die passenden Werbeanzeigen einblendet. Das mag nerven oder gar zu absurden Vorschlägen führen, aber ist noch kein gesellschaftliches Problem. Kritisch wird es dann, wenn Algorithmen, die in wesentliche Bereiche unseres Leben hineinwirken, dümmer sind als die Realität. "Fehlt ...

Wir Menschen sind komplexe Wesen, doch wenn wir digital unterwegs sind, treffen wir auf eher verkümmerte Möglichkeitsräume, denn all die Grauzonen und Zwischenbereiche, mit denen wir es alltäglich zu tun haben, lassen sich in der Logik der Nullen und Einsen nur schwer oder gar nicht fassen. Deshalb kreiert das Digitale häufig Schwarz-Weiß-Welten von Entweder-Oder und jeder Klick, den wir machen, suggeriert eine Beherrschbarkeit, die eher Illusion ist. "Der Siegeszug der digitalen Anwendungen ...

Wie wichtig die fürsorgliche Tätigkeiten sind, wurde in der Pandemie mehr als deutlich. Vom System der Wirtschaft wird dieser Bereich jedoch nach wie vor gezielt ausgeklammert. Der Forscher Hans Rusinek, der an der Universität St. Gallen am Institut für Wirtschaftsethik zu Sinn und Arbeit promoviert, bezeichnet den vorherrschenden Wirtschaftsbegriff als "kryptonormativ", was so viel bedeutet wie: Er vermittelt Dinge, die als normal gelten, beispielsweise all die harten Fakten des Business, ...

Nicht ausreichend zu schlafen, ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem globalen Phänomen geworden. Im Interview mit der Wirtschaftswoche erklärt der Schlafphysiologe Guy Meadows, Mitgründer der Sleep School in London und dort klinischer Direktor, wie der kontinuierliche Schlafmangel aus unseren kulturellen Gewohnheiten erwächst: "Früher kam man nach Hause, es wurde dunkel, dann ging man schlafen. Vor nicht so langer Zeit gab es nur eine Handvoll TV-Sender und das Programm ging auch nicht ...

Nun möchte auch Amazon achtsamer werden. Im Rahmen seines betrieblichen Gesundheitsprogramms "Working Well", das bereits von rund 860.000 Mitarbeitern an 350 Standorten des Unternehmens genutzt wird, haben Beschäftigte künftig die Möglichkeit, in Wellness-Zonen an so genannten "AmaZen-Stationen" auch Achtsamkeitsprogramme zu üben. Das Meditationsangebot ist Teil eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, das körperliche, geistige und ernährungsphysiologische Unterstützung ...

Auf den ersten Blick scheinen wir wirtschaftlich vergleichsweise gut durch die aktuelle Krise zu kommen. Doch gerade an den Rändern der Erwerbsgesellschaft bei Menschen mit ohnehin schon niedrigem Arbeitseinkommen wird es bereits eng. "In der Corona-Krise waren diejenigen in den unteren Einkommensgruppen häufiger von Einkommensverlusten betroffen. Dafür gibt es mehrere Faktoren: Viele geringfügige Beschäftigungen sind in der Pandemie weggebrochen. Andere Geringverdiener arbeiten in Branchen ...

In den letzten Monaten haben Psychologen viel darüber berichtet, wie die Zumutungen der Pandemie auf die Psyche durchschlagen. Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie fragil und abhängig von äußeren Umständen das, was wir üblicherweise Wohlbefinden nennen, ist. In einem Interview mit dem Magazin moment by moment erklärt der Meditationsforscher Richard Davidson, wie wesentlich es deshalb ist, dieses Wohlbefinden bewusst zu kultivieren: "Viele der Herausforderungen, vor denen wir stehen, können ...

In Karriereratgebern wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Menschen in den Jobs am besten arbeiten, für die sie eine wirkliche Leidenschaft empfinden. Die Suche nach einem solchen Traumjob ist vielleicht aber gar nicht so konstruktiv, wie viele meinen. Der britische Ökonom Dan Cable beispielsweise warnt davor, sich zu sehr an einer solchen Vision festzubeißen, unter anderem, weil die wenigsten beruflichen Tätigkeiten diese hohen Kriterien erfüllen dürften. Unrealistische Ansprüche seien auf ...

Immer wieder wird darüber diskutiert, wie sehr unsere Lebenswelten inzwischen von Algorithmen geformt werden. Fast alle Technologien, die wir nutzen, basieren in ihren Prozessen auf Vorannahmen über die Welt, die von den technischen Routinen gemäß der Logik ihrer Programmierer auf zu lösende Probleme angewendet werden. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass die so genannte künstliche Intelligenz, selbst wenn sie über Mechanismen des Selbstlernens verfügt, niemals autonom ist. Am Anfang steht immer ...

Im Vergleich zu lebensbedrohlichen körperlichen Erkrankungen werden psychische Leiden immer noch gerne bagatellisiert. Die neuseeländische Regierung hat nun den Schritt gewagt, "mental health" zu einer wichtigen Angelegenheit zu erklären. Ein Vorstoß, der auch in der EU mehr Anklang finden sollte, wie die CDU-Politikerin Diana Kinnert im Gespräch mit dem Deutschlandfunk bekundet. Digitalisierung, Brüche in der Arbeitsbiografie oder gesellschaftliche Diversität sind in ihren Augen für ...

Mögliche Risiken für unser Leben angemessen zu bewerten, fällt den meisten Menschen schwer. Gerade in der Pandemie zeigt sich, wie groß die Spannweite zwischen Ignoranz und übertriebener Panik leicht werden kann. Das liegt wohl auch daran, dass Risiken bei uns vor allem emotional ankommen, als gefühlte Bedrohung. Doch Angst (oder ihre Abwesenheit) sagt wenig über die tatsächliche Gefahrenlage. "Vielen Menschen mangelt es leider an Risikokompetenz, weil unsere Bildungspolitik das nicht vorsieht", ...

Der Tod ist ein Thema, das wir aus unserem modernen Leben gerne raushalten, denn unsere Kultur ist von Machbarkeitsglauben und Fortschrittsoptimismus geprägt. "Doch die Pandemie deckt gnadenlos die mentale Schwachstelle, die metaphysische Not der hedonistischen Gesellschaft auf", sagt der Historiker Klaus-Rüdiger Mai im Deutschlandfunk Kultur. Habe beispielsweise die mittelalterliche Kultur in ihrer "Gewissheit der Transzendenz" noch "metaphysischen Trost" gefunden, ...

Achtsamkeitskurse an Hochschulen sind längst keine Seltenheit mehr. Längst werden neue Angebote auch von den Studierenden selbst initiiert. An der Hochschule für Philosophie in München etwa hat die 25-Jährige Anna Aroyan einen interkulturellen Meditationskreis gegründet. Die Armenierin hatte bereits Architektur studiert, doch während ihres anschließenden Masterstudiums merkte sie plötzlich, dass die bisherige Geradlinigkeit ihrer Ausbildung nicht mehr stimmig war. Sie wechselte zum Zweitstudium ...

Der Meditations-Trend wirft immer wieder auch die Frage auf, ob es sich dabei nicht einfach um eine Beruhigungspille handelt. Achtsamkeit als Methode, unter unzureichenden Bedingungen dennoch immer weiter funktionieren zu können. In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv wirft der Meditationsforscher Ulrich Ott deshalb auch einen Blick auf die tiefere und befreiende Wirkung von Meditation. Er sagt: "Die Menschen merken dann aber, dass mehr hinter Meditation steckt, dass sie ein ganzes ...

think.work.different macht einige Tage Osterpause. Ab 12. April sind wir wieder mit frischen News für Sie da. Genießen Sie den Frühling!

Der Zukunftsforscher Matthias Horx zeigt in einem Artikel zum "Corona-Effekt", was wir zur Zeit aus der Pandemie lernen (selbst wenn uns das vielleicht gerade jetzt noch nicht so wirklich bewusst ist). Die gegenwärtige Erschöpfungsphase im Aushalten all der bestehenden Beschränkungen ist in seinen Augen eine für Krisen typische Phase, die sich zwar nicht wie die Zuwendung zu neuen Lösungen anfühle, aber paradoxerweise doch darauf hinführe. "Jetzt fügen sich die einzelnen Erkenntnisse ...

Pokerface selbst bei extremen Erschütterungen, Gleichmut, wenn's ans Eingemachte geht? Im Büro Gefühle zu zeigen oder gar Tränen zu vergießen, gilt vielen bis heute als wenig angemessen. Dabei kann es die Zusammenarbeit erleichtern, wenn in Teams und Unternehmenskulturen auch Raum ist, Gefühle wirklich zu zeigen. Die FAZ hat dem Weinen im Büro einen ganzen Artikel gewidmet, der zu dem Schluss kommt: Für die, die weinen, ist die entlastende Funktion nicht zu unterschätzen, denn Aufgestautes ...

Die Innovativen Schulen, eine private Münchner Realschule, möchte ihre Lernenden damit vertraut machen, wie Glück im Leben funktioniert. Schon jetzt steht bei den fünften und sechsten Klassen das Thema Glück offiziell als Fach auf dem Stundenplan, ab dem kommenden Schuljahr soll das Angebot dann auf alle Klassen ausgeweitet werden. Zum Curriculum zählen Bereiche wie Meditation, Spiele, kreative Arbeit und Bewegung. Das Angebot soll den Kindern dabei helfen, mit ihren Emotionen in Kontakt zu kommen ...

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für viele sind sie schlicht ein Werkzeug, doch der Übergang zur Sucht kann fließend sein. Psychologen weisen darauf hin, dass die Nutzungsdauer alleine noch nicht viel darüber sagt, ob jemand gefährdet ist. Denn für viele Menschen ist das Handy schlicht eine Alternative zu anderen Geräten und sie nutzen es unterwegs, um Mails abzurufen, Nachrichten zu lesen oder auch Filme zu schauen. Beobachten sollte man indes, wie man in sozialer Hinsicht ...

"Wenn ein paar Atemübungen vor dem nächsten Meeting, Smartphone-Detox nach Feierabend und Slow Food beim Lunch zur Leistungssteigerung eingesetzt werden, hat das nichts mehr mit der Idee von Achtsamkeit zu tun. Dann gehts wieder nur darum, ein schnelles Geschäft zu machen und mehr Leistung aus den Angestellten und sich selbst rauszuholen", kritisiert der Autor Marco Weimer auf Business Insider. Mit welcher Euphorie, mehr noch wahrscheinlich in den Medien selbst als in den Unternehmen, ...

Genug ist vielen Menschen nicht genug, sonst gäbe es das Phänomen der Gier nicht. In den Augen des Psychologen Patrick Mussel ist es dabei nicht nur der Wunsch nach mehr, der Menschen ihrer Gier auch nachgeben lässt, sondern es brauche auch die Energie, diesem Wunsch auf Biegen und Brechen nachzugehen, koste es, was es wolle. Wer wirklich gierig sei, überschreite Grenzen, seien es moralische oder rechtliche. "Diesen Punkt zu finden, wo man sagt, nein, das mache ich nicht, obwohl ich es eigentlich ...

Viele Führungskräfte sind mit Pandemie und Home Office in einer neuen Situation, denn jene, die sie führen, begegnen ihnen heute oft vor allem in Form von kleinen Bildchen auf dem Bildschirm. Für viele Führende sei dies eine "Verlusterfahrung", so Jürgen Weibler, Professor für Personalführung: "Denn das, was das Soziale im Kern ausmacht, lässt sich digital nicht erzielen: eine intensiv erlebte Form der Kommunikation, des Austausches und der Nähe." Für Weibler wird durch die ...

Durch die Start-up-Kultur ist das Thema Scheitern in der Geschäftswelt sichtbarer geworden, denn insbesondere beim Launchen neuer Geschäftsmodelle ist das Risiko hoch, dass die Erwartungen nicht aufgehen. Ein Beitrag im Harvard Business Manager widmet sich der Frage, wie man Scheitern lernen kann und welche Rahmenbedingungen dabei helfen, dass sich keine Gefühle einer vernichtenden Niederlage einstellen. In den Augen von Tim Leberecht, Co-Gründer und Co-Geschäftsführer des Netzwerks "House ...

Wie sehr sich Achtsamkeit im letzten Jahrzehnt in der Gesellschaft verbreitet hat, zeigt eine Pressemitteilung aus München: Das Münchner Modell, das Achtsamkeit auf die Lehrpläne der Hochschulen brachte, feiert sein 10-jähriges Bestehen. 2010 fing Prof. Dr. Andreas de Bruin mit dem ersten Achtsamkeitskurs im Studiengang für Soziale Arbeit an. Heute nehmen jedes Semester etwa 150 Studierende aus bis zu 24 Studiengängen an entsprechenden Veranstaltungen teil. Ein Novum des Münchner Vorstoßes war ...

Der Mindestlohn ist sicherlich eine Errungenschaft unserer Zeit. Doch ein Blick auf Arbeitsmarkt und Lebensumstände zeigt auch, dass Maßnahmen wie diese nur bedingt dazu beitragen, dass Menschen wirklich von ihrer Arbeit leben können. Julia Friedrichs gehört zu jenen, die seit Jahren darüber aufklären, wie sehr sich in den letzten Jahrzehnten die Wirkkraft der Erwerbstätigkeit verschoben hat. Früher fühlten sich nachkommende Generationen in der Sicherheit, mit hoher Wahrscheinlichkeit später einmal ...

Am Fleischkonsum rütteln zu wollen, versetzt die Gemüter mehr in Erregung, als manche sich vorstellen können. Die Grünen mussten das vor einigen Jahren lernen, als ihre Initiative zur Einführung eines bundesweiten Veggie-Days von der Empörung der Fleischfreunde in kürzester Zeit begraben wurde. Nun hat die Stadt Lyon einen ähnlichen Aufreger produziert. In den Schulkantinen der Stadt soll es in der nächsten Zeit nur noch vegetarische Menüs geben. Prompt kam es zum Aufruhr in den sozialen Medien. ...

Berufliche Überlastung zwingt immer mehr Menschen in die Knie. Doch wie aus dem Burnout wieder herauskommen? Nico Rose, Experte für Positive Psychologie und Professor für Wirtschaftspsychologie an der International School of Management (ISM) in Dortmund, sensibilisiert dafür, dass Betroffene sich einerseits mit ihrer beruflichen Identität näher auseinandersetzen sollten, aber gleichzeitig sich auch in ihrem Umfeld etwas verändern müsse. So könne man sich fragen, welche Tätigkeiten einem Energie ...

Agilität ist in aller Munde, doch viele Firmen scheitern an ihr, weil sie versuchen, neue Verhaltensweisen eher formal umzusetzen und dabei vergessen, dass Mitarbeiter auch innere Wachstumsschritte machen müssen. Ein Berliner Start-up möchte diese Lücke schließen. Wevolve verbindet Methoden der Agilität mit Achtsamkeit, um dieses Wachstums zu ermöglichen. "Die Grundidee von Wevolve ist, dass Veränderung bei einem Selbst anfängt und von innen nach außen stattfindet", so Mitgründer Daniel ...

Grünpflanzen in der Wohnung scheinen auf subtile Weise das menschliche Wohlbefinden selbst in besonders herausfordernden Zeiten zu stärken. Wissenschaftler aus Italien hatten im vergangenen Jahr zwischen März und Juni weltweit 4.200 Menschen aus 46 Ländern befragt, wie sie durch die jeweiligen Lockdowns gekommen waren. Dabei zeigte sich, dass Menschen, die keine oder kaum Pflanzen in der eigenen Wohnung um sich hatten, schlechter zurechtkamen als jene, die sich mit viel Grün umgaben. Die Pflanzenlosen ...

Achtsamkeit ist längst zu einem Modebegriff geworden und durch die Pandemie und den mit ihr verbundenen psychosozialen Stress haben im vergangenen Jahr mehr und mehr Menschen ein Interesse daran entwickelt, das Meditieren zu erlernen. Der Streaming-Dienst Netflix schafft für diese neuen Zielgruppen nun ein neues, leicht zugängliches Angebot. Gemeinsam mit dem Meditations-App-Anbieter Headspace hat Netflix eine neue Serie veröffentlicht, in der Headspace-Gründer Andi Puddicombe in 20-minütigen ...

In der IT-Welt wird es schon länger praktiziert, das Arbeiten in Zweier-Teams. Beim so genannten Pair Programming, teilen sich zwei Entwickler eine Aufgabe. So können sie sich ständig Feedback geben und falls einer im Team ausfällt, muss Ersatz nicht lange eingearbeitet werden. Außerdem entstehen durch unterschiedliche Erfahrungshintergründe der Beteiligten Synergien. "Es ist das Projektwissen, das jeder von uns hat — aber auch das gemeinsame Denken. Wir fordern uns gegenseitig heraus, besseren ...

Wenn die Mitarbeiter ins Home Office ausschwärmen, stellt sich für viele Führungskräfte die Frage, wie sie in dieser Situation ihre Teams zusammenhalten und ein reibungsloses Arbeiten gewährleisten können. "Indirektes Führen verlangt wesentlich mehr Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Selbstdisziplin und Selbststeuerung auf Seiten der Mitarbeiter. Die Kernfrage ist dann, wie man dieses Verhalten fördern kann", so der Management-Coach Waldemar Pelz in einem Interview mit der FAZ. ...

Die mit den Lockdowns verbundene Isolation der Menschen hat in den vergangenen Monaten bereits viele Psychologen auf den Plan gerufen. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Noreena Hertz geht in ihrer Betrachtung von Einsamkeit und ihren Folgen noch weiter - für sie liegt auf der Hand, dass dies auch ein politisches Thema ist, das so noch viel zu selten wahrgenommen wird. So zeige sich in Studien in Ländern wie den USA, Frankreich oder auch den Niederlanden, dass Rechtspopulisten unter Menschen, die ...

Wer sucht nicht nach der Glücksformel, die das eigene Leben schöner macht und einen selbst dabei noch leistungsfähiger sein lässt? Zu schön, um wahr zu sein? Wenn es nach Harvard-Professor Shawn Achor geht, lässt sich das ganz leicht erreichen. Er behauptet, dass unser Gehirn um 31 Prozent (wie er wohl auf genau diese Zahl kommt?) produktiver arbeitet, wenn wir in einem optimistischen Zustand sind. Doch unsere innere Beziehung zu Glück und Erfolg ist oft so gestaltet, dass wir zu diesem Optimismus ...

Wie sehr wünschen sich nicht die meisten Menschen, einmal Zeit zu haben. Doch unter den Vorzeichen der Pandemie, die uns mit all ihren äußeren Beschränkungen mehr innere Freiräume gibt, kippt dieser Wunsch leicht ins Gegenteil. Dann führt freie Zeit vor allem zu einem - zu Langeweile. Das Wissenschaftsportal Spektrum hat dem Thema einen großen wissenschaftlichen Artikel gewidmet, der die Frage, wann wir uns langweilen und wann dies vielleicht schädlich sein könnte, durchdringt. "Langeweile ...

Je länger die Pandemie andauert, umso mehr Menschen leiden auch unter den wirtschaftlichen Folgen. Bei allem Unmut, der sich Woche für Woche in den Medien ergießt, sieht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dennoch eine starke Tendenz zu Solidarität und Wir-Gefühl. In einem Beitrag in der Zeit schreibt er: "Häufig heißt es, Krisen würden das wahre Wesen der Menschen und ihrer Gesellschaft hervorbringen. Viele befürchten, dass sie zu mehr Egoismus ...

In der Arbeitswelt wird viel über Vertrauenskulturen gesprochen, denn in Zeiten, in denen Hierarchien immer durchlässiger werden und die Arbeit aus dem Home Office viele etablierte Strukturen nivelliert, sind Führungskräfte darauf angewiesen, ihren Mitarbeitern Freiräume zu geben. Doch Vertrauen ist ein großes Wort, wie der New-Work-Vorreiter Markus Väth in einem Beitrag für Capital beschreibt: "Kontrolle ist schlecht, Vertrauen gut; so jedenfalls lesen sich heutige Management-Ratgeber in ...

In einer Zeit, in der Meditation immer breitere Schichten erreicht und durch die Wissenschaft viele Heilserwartungen geweckt werden, stellt sich für Einsteiger natürlich die Frage: Wie macht man das eigentlich, meditieren? In der Zeit eröffnet ein Selbsterfahrungsbericht Einblicke in all die Hürden, denen Anfänger beim Meditieren begegnen. Von der Flut der eigenen Gedanken, die einem in der Stille plötzlich bewusst werden, über die Langeweile am Nichtstun bis hin zum Einschlafen, wenn man dann ...

Wohl jeder hat in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, irgendwann innerlich mürbe zu werden über all den Herausforderungen und Beschränkungen, die mit der Pandemie verbunden sind. Der Psychotherapeut Andreas Knuf bringt jedoch auch eine positive Dimension dieser Situation ins Gespräch, nämlich die Tatsache, dass es gerade überwältigende Umstände wie diese sind, die uns auch Handlungen befähigen, an die unter normalen Umständen nicht zu denken wäre. "Das Loslassen ist alles andere als ...

Gesunde Ernährung hat für viele Menschen einen hohen Stellenwert. Und wahrscheinlich genau so viele kümmert es nicht, was sie essen. Dank der Wissenschaft entstehen immer wieder neue Trends, die uns sagen, was auf den Teller kommen sollte und was besser nicht. Der Molekularphysiker Thomas Vilgis betrachtet all die Ernährungsempfehlungen, die aus wissenschaftlichen Studien abgeleitet werden, eher skeptisch. Im Interview mit der taz sagt er: "Aus naturwissenschaftlicher Sicht lässt sich gesundes ...

Viele Unternehmen beschäftigen sich in den letzten Monaten besonders mit der Frage, wie sie die Zusammenarbeit ihrer Teams stärken können, denn durch das verteilte Arbeiten im Home Office brechen viele etablierte Strukturen weg. Und Selbstorganisation stellt sich, vor allem in bisher hierarchisch aufgestellten Firmen, nicht von selbst ein. Der Soziologe Armin Nassehi geht davon aus, dass Kleingruppen mit bis zu sieben Personen sich bestens selbst organisieren können, doch darüber hinaus brauche ...

Die Pandemie hat viele Fragen aufgeworfen, in welcher Beziehung Wissenschaft und Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zueinander stehen. Für Maja Göpel, Wissenschaftliche Direktorin des Hamburger Thinktanks The New Institute, zeigt sich seit einigen Monaten immer mehr, dass diese verschiedenen Akteure verstärkt darüber nachdenken, "welche Kooperationen es zwischen Unternehmen und Gesellschaft und Politik braucht, damit nachhaltiges Wirtschaften zu einer neuen Normalität werden kann". ...

Der Achtsamkeits-Trend hat längst auch die jüngere Generation erreicht. In Zeiten, in denen selbst das gewöhnliche Schulpensum bei immer mehr jungen Menschen zu Druck, Stress und Versagensängsten führt, erscheint dies wie ein logischer nächster Schritt. Viele Schulen beschäftigen sich bereits damit, wie sie ihre Schüler*innen durch Meditation unterstützen können, Resilienz zu kultivieren und den bestehenden Anforderungen besser zu begegnen. Der Start-up Aumio tritt nun, um mit einer App verschiedene ...

Für den DIW-Ökonom Marcel Fratscherzer ist schon lange klar, dass der Neoliberalismus und der freie Markt die Unwuchten unserer Gesellschaft nicht regeln werden. In der aktuellen Krise sieht er auch die Chance für einen nachhaltigen Wandel: "Die Krise ist eine Chance. Es ist übrigens für die Vergangenheit wissenschaftlich belegt, dass Krisen häufig zu einem neuen Bewusstsein führen: Dass sie den Menschen bewusst machen, was ihnen wichtig ist, und dadurch Veränderung ermöglichen." In ...

Einige psychologische Studien zeigen bereits, wie sehr die gegenwärtige Lage den Menschen seelisch zusetzt. Der Psychiater Joachim Galuska warnt bereits vor einem "Corona-Burn-out", der sich hier abzeichne. Die von ihm gegründeten Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen haben bereits jetzt mehr als 50 Prozent mehr Anfragen für Krankenhausbehandlungen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir auf einen Corona-Burnout zusteuern. Je länger Corona bleibt, umso mehr ist die Gefahr von Burnout-Erkrankungen ...

Als ich letzte Woche bei meiner Friseurin war, wurde mir deutlich, wie stark die Corona-Krise auf unsere alltäglichen Gewohnheiten durchschlägt. Sie klagte über einen Umsatzeinbruch von rund 30 Prozent - weil die Leute weniger ausgehen, weniger Feste feiern und es irgendwie kaum noch Anlässe gibt, die dazu animieren, sich aufzuhübschen. Ich trage weiterhin treu zu ihrem Umsatz bei, weil ich es einfach nicht leiden kann, wenn meine praktische Kurzhaarfrisur beginnt, ein Eigenleben zu führen ... ...

In den Monaten der Pandemie hat sich unsere Weltwahrnehmung zum Teil dramatisch verändert. Das Leben, wie wir es kennen, scheint sich uns immer mehr zu entziehen, oder, wie Theresa Schouwink im Philosophie-Magazin schreibt: "Anstelle einer berührbaren und antwortenden Wirklichkeit ist etwas getreten, das wie ihr virtuelles Abbild anmutet und lediglich beobachtet werden kann. Die schweigenden, möglichst voneinander entfernt sitzenden Passagiere in den öffentlichen Verkehrsmitteln, deren Gesichter ...

Unsere Reaktionen (oder auch Nicht-Reaktionen) auf die Zumutungen der Pandemie sind in ihrer ganz eigenen Weise auch ein Spiegel, wo das Menschsein in der modernen Welt gerade steht. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist, was wir verteidigen, und auch, was uns gleichgültig ist. Der Psychoanalytiker Hans Jürgen Wirth erklärt gegenüber dem Spiegel die psychischen Kontext, in dem sich unser Ringen mit den gegenwärtigen Herausforderungen abspielt. Das Tragen der Masken beispielsweise wird in seiner ...

Die Corona-bedingten Zeiten im Home Office haben bei manchen Arbeitenden Begehrlichkeiten geweckt. Für sie hat das Arbeiten von zu Hause einige Entlastung gebracht. Keine zeitraubenden Wege ins Büro mehr, keine ständigen Unterbrechungen, keine nervigen Kollegen. Arbeiten daheim ist einfach wunderbar bequem. Doch es gibt auch andere Perspektiven. FAS-Autor Rainer Hank beispielsweise hält in einer Kolumne gar nichts von "Remote im Reihenhaus". Nicht, weil Chefs dann keine Kontrolle mehr ...

Die Verwirrung oder gar Wut, die viele Menschen angesichts immer unübersichtlicher werdender Corona-Regeln verspüren, ist womöglich gar nicht nur der aktuellen Krise und dem mit ihr verbundenen Kontrollverlust über das eigene Leben geschuldet. In einem Interview mit dem Handelsblatt verdeutlicht der Soziologe Armin Nassehi, dass im Ringen um vermeintliche Lösungen vielmehr die unterschiedlichen Logiken der Subsysteme, die unsere Gesellschaft ausmachen, darunter Politik, Wirtschaft, Wissenschaft ...

Meditation hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Alltagstrend entwickelt. Nun wirbt sogar das Portal Business Insider für eine morgendliche Achtsamkeitsroutine. Das Versprechen: Man kann seinen Stress- und Angst-Level, hat bessere Laune und kann sich über dies noch besser konzentrieren und wird bei der Arbeit produktiver. Für Einsteiger empfiehlt Business Insider drei Meditationsformen. Bei der Achtsamkeits-Meditation wird geraten, sich auf den eigenen Atem zu konzentrieren und so lange ...

Narzissten lässt man am besten links liegen, denn gegen ihr Naturell ist kaum ein Kraut gewachsen. Doch im Job lassen sich solche Zeitgenossen nicht so leicht umschiffen. Doch mit ein bisschen Wachsamkeit kann man ihnen zumindest den Wind etwas aus den Segeln nehmen. In Capital rät die Psychologin Bärbel Wardetzki, die eigenen Reaktionsmuster bewusst zu durchleuchten, um Narzissten nicht in die Hände zu spielen. "Das erste ist, sich im seelischen Erleben so unabhängig wie möglich zu machen, ...

Anderen verzeihen zu können, ist eine großherzige Geste, denn wir verzichten darauf, unseren vielleicht berechtigten Groll aufrechtzuerhalten. Für unser Gegenüber kann die Entlastung enorm sein. "Wenn uns verziehen wird, dürfen wir das schlechte Gewissen hinter uns lassen und mit dem Geschehenen Frieden schließen. Das kann Menschen dabei helfen, ihre Selbstachtung zurückzugewinnen und aus ihren Fehlern zu lernen", so die Philosophin Susanne Boshammer. Sie rät aber auch, mit dem Verzeihen ...

Unternehmen sind nicht nur wesentlich als Arbeitgeber und die Institutionen, die uns mit allem versorgen, was wir zum Leben brauchen. Sie sind durch den Kapitalmarkt auch leicht Spekulationsobjekte. Diese Dynamik möchte eine neue Initiative durchbrechen, die sich dafür einsetzt, dass Firmen künftig auch sich selbst gehören können. Sie möchte eine neue Rechtsform schaffen, die sogenannten Verantwortungseigentumsgesellschaft, abgekürzt VE-GmbH. Ihre rechtliche Grundlage sieht vor, dass die jeweiligen ...

Ab wann ist man reich? Eine Frage, die extrem subjektiv ist, wie das Beispiel von Finanzminister Olaf Scholz zeigt. In einem Fernsehgespräch zu seiner persönlichen finanziellen Situation befragt, sagte er lapidar: "Ich verdien' ganz gut. Als reich würde ich mich nicht empfinden." Rein definitorisch beginnt in Deutschland der Reichtum bei einem Netto einkommen von 3.892 Euro für Singles und 5.294 Euro für Paare ohne Kinder. Das ist das Doppelte des so genannten Medianeinkommens - ...

Freiheit ist ein in modernen Gesellschaften viel bemühtes Gut. Und gerade in der Diskussion darüber, wie wir am besten mit der Pandemie umgehen können, wird sie von vielen ins Feld geführt, die sich durch staatliche Vorgaben in ihrer Lebensweise eingeschränkt fühlen. In einem Kommentar in der taz analysiert die Autorin Isolde Charim, wie hier ein in ihren Augen eigentlich bereits pervertierter Freiheitsbegriff bemüht werde. "Auf Freiheit lässt sich nicht mehr einfach so sich berufen. Es ist ...

Diversity rockt, könnte man sagen, wenn man sich die verschiedenen Studien ansieht, die erforschen, was die Leistungsfähigkeit von heterogenen Arbeitnehmerschaften von der eher uniformer Belegschaften unterscheidet. Laut McKinsey beispielsweise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlicher Profitabilität um 25 Prozent, wenn ein Unternehmen eher divers aufgestellt ist. Und die Boston Consulting Group hat festgestellt, dass in Unternehmen mit diversen Team 45 Prozent des Umsatzes durch ...

Top-gestylt am Schreibtisch war gestern. Im Home Office haben viele Arbeitende in einen legereren Modus umgeschaltet. Und das lässt manche die Konventionen im Business-as-usual grundsätzlich hinterfragen. Lauren Griffiths löste kürzlich eine rege Diskussion aus, als sie ihr LinkedIn-Profilfoto austauschte. Zuvor war die Personalerin eine Tech-Konzerns dort im klassischen Business-Outfit zu sehen, mit frisch gefärbten Haaren und natürlich geschminkt. Dann beschloss die Mutter dreier Kinder, ihre ...

In der Diskussion um mehr Nachhaltigkeit spielt unser Konsum eine wesentliche Rolle, denn all das, was wir mit unseren Lebensstilen verbrauchen, entzieht uns über kurz oder lang die Lebensgrundlage. Irgendwie wissen wir das auch, aber warum fällt es uns so schwer, etwas zu verändern. Für den Trendanalyst Carl Tillessen hat diese Verleugnung verschiedene Ursachen. "Das Bedürfnis nach Teilhabe und Macht ist eng mit Konsum verbunden, insbesondere mit niederschwelligem Konsum. Je effizienter ...

Frustration oder das Gefangensein in einem Bullshit-Job ist für viele Menschen ein Problem. Andere hingegen werden angespornt davon, ihre Karriere anzutreiben. Für wieder andere ist ihr Job sogar Berufung. Die Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie Amy Wrzesniewski hat in ihren Studien herausgefunden, dass all diese Blickwinkel auf Arbeit in der Bevölkerung in etwa gleich verteilt sind, rund ein Drittel der Arbeitenden fällt in die jeweiligen Gruppen. Interessant ist dabei, dass ...

Resilienz ist unter den Vorzeichen der Pandemie zu einem besonderen Thema geworden, denn wir alle erleben seit Monaten, wie unsere gewohnten Lebenswelten einem rapiden Wandel unterworfen sind oder sogar in Teilen zusammenbrechen. Ein so großes und umfassendes Ereignis wie Corona lässt uns dabei leicht vergessen, dass wir eigentlich ständig mit Situationen konfrontiert sind, die uns zutiefst herausfordern oder auch schmerzen - und dass wir die meisten davon in ihren Auswirkungen durchaus über die ...

Auf dem Markt der Meditations-Apps tut sich in letzter Zeit eine Menge. Neben Klassikern, die einfach geführte Meditationen zu verschiedenen Themen anbieten, versuchen sich manche Anbieter auch am Einsatz von Methoden, die das Meditationserlebnis vertiefen sollen. Die App Sonamedic etwa nutzt in den von ihr angebotenen Meditationen auch binaurale Beats. Dabei werden, wenn man die Tracks mit Kopfhörern hört, beiden Ohren jeweils unterschiedliche Frequenzen dargeboten. Die Idee dahinter: Das Gehirn ...

Immer wieder schwappt in der politischen Diskussion hoch, dass viele der Preise, die wir für das, was wir zum Leben brauchen, nicht abbilden, welche Kollateralschäden mit diesem Konsum verbunden sind. Der Lebensmittelanbieter Rewe will nun in einer neuen Filiale seiner Tochter Penny die versteckten Kosten, die nicht von den Lebensmittelpreisen beinhaltet sind, transparent machen. In dem neuen Nachhaltigkeitsmarkt soll neben dem gewohnten Ladenpreis für einige Eigenmarken ein weiterer Preis auch ...

Das Handwerk hat einen großen Vorteil - am Ende des Tages sieht man nicht nur, was man geleistet hat, man kann es sogar anfassen. Die eigene Leistung wird so ganz manifest in der wirklichen Welt sichtbar. Das Gefühl, das man dabei empfinden kann, nennt der Psychologe Stephan Grünewald "Werkstolz". Und genau dieser drohe, unter den Vorzeichen der wachsenden Digitalisierung mehr und mehr unter die Räder zu kommen. "In der digitalen Welt wird oft an abstrakten Objekten gearbeitet, ...

Mit Corona haben die verschiedensten Bedrohungs- und Angstszenarien in unseren Alltag Einzug gehalten. Dadurch mag das Angstlevel in Teilen der Bevölkerung gewachsen sein. Doch sollten wir auch bedenken, dass die Angst vor dem Kontrollverlust eigentlich zum Wesen unserer modernen Gesellschaften gehört, denn viele unserer heutigen Errungenschaften beruhen gerade darauf, dass wir versuchen, mit ihnen unser Leben zu verbessern und es so zu schützen. "Das Leben ist immer gefährlich. Man kann ...

Viele Menschen schätzen die Arbeit im Home Office - weil ihnen längere Arbeitswege erspart bleiben, aber auch, weil sie das Gefühl haben, ohne ständige Störungen durch die lieben Kolleg*innen produktiver zu arbeiten. Andere vermissen letzteres, weil sie diese persönlichen Kontakte vermissen. In einem Interview mit dem Harvard Business Manager warnt die Psychologin Antje Flade davor, dass das Home Office leicht zu einem Ort der Isolation werden könne. "Eine länger dauernde Verlagerung vom ...

"Wir müssen die Wirtschaft von der Krise her neu denken", fordert der Wirtschaftswissenschaftler Lars Hochmann in einem Beitrag für Capital. Und er kritisiert, wie sich sein Fach über lange Jahre in der Bequemlichkeit alter Begrifflichkeiten eingerichtet hat. Sein Anliegen: Wirtschaft nicht mehr als ein System zu sehen, das eben so ist, wie es ist. Die Ursache der Krise "liegen weder in der Verantwortung einzelner Menschen noch lassen sie sich auflösen in einer gesellschaftlichen ...

Psychologen stellen seit vielen Wochen fest, wie stark die Pandemie auf unser Angstsystem zu wirken scheint. Der kollektiv erfahrene Kontrollverlust offenbart dabei ein Paradox, denn es sind nicht unbedingt die realen Gefahren, die uns in Sorge versetzen, sondern eher die Erkenntnis, dass wir einer Illusion aufgesessen haben, unser Leben kontrollieren zu können. "Wie leben in einer der am besten abgesicherten Gesellschaften weltweit. Aber unsere Ängste sind oft überdimensional groß. Unsere ...

Gestern hatte ich darüber geschrieben, wie viele Menschen die Gedanken, die ihnen ständig durch den Kopf gehen, als stetige Herausforderung empfinden. Es scheint, als wäre das unser Normalzustand. Und selbst wenn wir beispielsweise regelmäßig meditieren, um unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren, werden wir, zurück im "Alltagsmodus", doch immer wieder von diesen geistigen Unterbrechungen heimgesucht. Im Harvard Business Manager gibt der Produktivitätsforscher Chris Bailey einige Tipps, ...

Wir bewegen sie den ganzen Tag - und doch empfinden wir sie oft als lästig. Die Rede ist von unseren Gedanken. Der Psychologe Andreas Mayer zeigt in einem Forschungsüberblick, dass viele Menschen ihre Gedanken als etwas wahrnehmen, dass von außen in sie sie eindringt, ohne dass sie sich dessen erwehren könnten. Das führe zu einem Gefühl von Kontrollverlust, weil viele Betroffene kaum eine Möglichkeit sehen, diese geistigen Geschehnisse einfach sein zu lassen. Im Gegenteil: Sie fühlen sich gedrängt, ...

Wir leben in einer Zeit, in der Meditation auch dafür gelobt wird, dem teils krankhaften Individualismus und den damit verbundenen Egomotivationen entgegenzuwirken. Meditation macht wacher, aber nicht zwingend auch für die eigenen Unzulänglichkeiten. Im Gegenteil: Wer sich durch Achtsamkeitsübungen gestärkt fühlt, kann damit auch leicht sein Ego stärken. Die WiWo geht in einem Artikel genau diesem Phänomen nach. Eine niederländische Studie etwa zeigt, dass Achtsamkeit unerwünschterweise auch Selbstüberschätzung ...

Seit Meditation fast schon zu einem Volkssport und coolen Lifestyle geworden ist, schätze ich immer mehr, wenn ich darüber lese, wie Menschen abseits dieses neuen Mainstreams auch Angebote machen, um wirklich in die Tiefe zu gehen. Der Bayrische Rundfunk berichtete kürzlich über die Waldklause von Maria Eck im Chiemgau, eine Einsiedelei, in die man sich für eine Woche zurückziehen kann. "Der Sinn der Einsiedelei besteht darin, dass Menschen den inneren Schalter von 'machen und schaffen' ...

In den letzten Jahren hat die Opioid-Krise in den USA schon vielfach zu Schlagzeilen geführt. Einerseits ist sie ein gesundheitliches Phänomen, weil eben immer noch in mehr Fällen als wahrscheinlich nötig diese süchtig machenden Schmerzmittel von Ärzten verschrieben werden. Sie deutet aber auch auf ein kulturelles Problem. "Die Orte, die von der Überdosiskrise am stärksten betroffen sind, sind Orte, an denen Menschen hoffnungslos sind und keine Arbeit haben. Orte, an denen die Infrastruktur ...

Das Netzwerk Economists for Future, eine weltweite Initiative von Ökonomen und Change-Aktivisten, fordert in einem Aufruf: „Ökonomische Bildung reformieren“. Ziel der Initiative ist es, Themen wie Ungleichheit, Biodiversität und Klima stärker in der Wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung zu etablieren. "Allein in Deutschland lernen über 600.000 Studierende Semester für Semester hochgradig abstrakte, einseitige und weltanschaulich problematische Vorstellungen über Ökonomie", so Lukas ...

Je mehr Achtsamkeit zu einem Trend geworden ist, umso eher wird sie auch zu einem kommerziellen Markt. In einem Artikel für den Humanistischen Pressedienst betrachtet die Schriftstellerin Nadine Pungs sehr kritisch die Auswüchse der Branche. Mit Ratgebern, Kursen und Beratungen werde Menschen oft genug nicht zu mehr Entspannung verholfen. Im Gegenteil: "Statt Stress zu reduzieren, führt Achtsamkeit häufig zu Stress, indem sie einen Totalitarismus der Selbstoptimierung erschafft. Das Problem: ...

Die Pandemie hat uns gezeigt, wie flexibel arbeiten doch möglich sein kann. Und viele Menschen hoffen, auch nach der Krise mehr Freiheiten bei ihrer Arbeitsgestaltung zu haben. Für die Mitarbeiter der Allianz-Versicherung könnte dieser Wunsch aufgehen, denn der Vorstandsvorsitzende kündigte an, man wolle in Zukunft und strategisch das Thema Heimarbeit stärken. Ganz anders hingegen Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. "Die Idee, ein Recht auf Homeoffice zu schaffen, ist so angelegt, dass ich ...

In einer Leistungskultur gehört es zum guten Ton, möglichst wenig Zeit zu verplempern und rund um die Uhr produktiv zu sein. Viele, die da mithalten möchten, versuchen dann, am Schlaf zu sparen. Doch das kann auf Dauer gefährlich werden. Nicht nur, dass man sich müde nicht besonders wohl fühlt - auch Fehler oder sogar Unfälle nehmen zu, wenn man nicht ausgeschlafen ist. Wer viel Adrenalin produziere, könne durchaus einige Wochen oder sogar Monate mit einem Schlafdefizit durchhalten, erklärt Ingo ...

In der Pandemie hat sich nicht nur gezeigt, wie verletzlich viele unserer wirtschaftlichen Lebensgrundlagen und Systeme sind, sondern auch, wie sehr sich durch Spontanität und Hilfsbereitschaft vieles bewirken und verbessern lässt. Für Silja Graupe, Professorin für Ökonomie an der Cusanus Hochschule ist das ein Indiz dafür, dass der Gemeinsinn eine wesentliche Rolle spielt für unsere Wirtschaft, was aber in der Ökonomie selten berücksichtigt werde. "Das Problem ist, dass der Gemeinsinn improvisierend ...

Unter Pandemie-Bedingungen hat sich unser Arbeitsleben innerhalb kürzester Zeit umgekrempelt. Viele Menschen empfinden es als entspannter, von zuhause aus arbeiten zu können, weil ihnen das Freiräume bei der Gestaltung ihrer Tätigkeiten gibt. Und weil das Arbeiten beispielsweise in Großraumbüros oft aufgrund der Umgebungsbedingungen schon einen gewissen Stresspegel setzt. Die Frage ist, ob positive Erfahrungen wie diese auch nach der Rückkehr in die Büros Spuren hinterlassen oder zu Änderungen ...

Im globalen Lockdown kommen wir uns Weltgesellschaft näher - zumindest was unsere Lebensumstände angeht, denn gleich an welchem Ort wir leben, die gegenwärtigen Beschränkungen gelten für uns alle. Damit diese Erfahrung vielleicht auch in der Zukunft unseren Zusammenhalt stärkt, braucht es aber mehr. "Die Monate zu Hause haben uns näher zusammengebracht, weil wir zum ersten Mal in der Geschichte durch unsere Geräte alle gleich weit voneinander entfernt waren. Es ist jedoch entscheidend, dass ...

Wir alle machen wohl in den letzten Wochen die Erfahrung, dass unser Leben, obwohl es zumindest in den eigenen vier Wänden abläuft wie immer, irgendwie diffuser wird. "Geräusche klingen aber nur gedämpft ins eigene Leben herüber. Und der Blick auf das, was draußen geschieht, ist verschwommen", beschreibt es der Psychiater Jan Kalbitzer in einem Gastbeitrag für die Zeit. Er spricht von einer "Zwischenzeit", die wir gerade erleben. Die Zukunft, die uns sonst ein Antreiber ist ...

Für den Ökonom Thomas Piketty offenbart die Corona-Pandemie einmal mehr, wie stark unser globales System immer noch von Ungleichheit durchwirkt ist. Vor allem arme Menschen in unterprivilegierten Regionen sind vom Virus besonders stark betroffen. Obwohl die Krise uns so vor Augen hält, was schief läuft, geht Piketty nicht davon aus, dass wir politische und gesellschaftlich auch zwingend daraus Veränderungen ableiten werden. "Natürlich haben Schocks wie Pandemien, Kriege oder Finanzcrashs ...

Der Soziologe Hartmut Rosa hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht mit der Untersuchung der subtileren Dimensionen unseres menschlichen Zusammenlebens und seine Arbeiten zur Resonanz stoßen auf breites Interesse. Durch die Corona-Krise ist für ihn die Beschäftigung mit einem neuen Thema in den Vordergrund gerückt. Bei seinen Beobachtungen, was die Pandemie mit unserer sozialen Welt und uns macht, ist ihm aufgefallen, dass wir unter einem kollektiven Energieverlust zu leiden scheinen: ...

Die Wirtschaftswoche widmet sich einer Kolumne der Frage, warum es erst des Corona-Viruses bedurfte, bis einmal ernsthaft darüber gesprochen wird, warum wir im Arbeitsleben oft völlig nachlässig mit Ansteckungsrisiken umgehen. Erkältet zur Arbeit? Das war vor Corona eher eine Regel denn eine Ausnahme. Der WiWo-Beitrag dekliniert durch, wie wir gerade lernen, dass das Arbeiten auch bei Ansteckungsrisiken weitergehen kann - im Homeoffice, virtuell vernetzt. Und er schlägt vor, diese innerhalb weniger ...

Die Verschwörungsszenarien rund um Corona verbreiten sich immer mehr im öffentlichen Raum. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass wir solche Psychodynamiken nicht zum ersten Mal erleben. Auf Spiegel online beschreibt beispielsweise der Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth viele Parallelen, die vor wenigen Jahrzehnten auch die Reaktionen auf Aids geprägt haben. Besonders interessant an seinen Betrachtungen finde ich, was er darüber schreibt, wie die Fokussierung auf die äußere Bedrohungen (heute: ...

Meditation ist für viele Neueinsteiger schlicht eine Methode, um ein bisschen besser mit den Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen. Umso mehr hat mich ein kürzlich in der Kirchenzeitung erschienener Beitrag berührt, in dem ein Autor über seine Erfahrungen mit einem Kontemplations-Retreat und den längerfristigen Auswirkungen auf sein Leben berichtet. "Ich hatte den Eindruck, in der Stille lernt man seine Mitmenschen besser kennen als im stundenlangen Geplapper. Man kennt sich auf einer ...

Der Shutdown hatte für viele Menschen etwas Erleichterndes. Endlich einmal Zeit, weil viele Alltäglichkeiten einfach weggefallen sind. In der Philosophiegeschichte taucht der Rückzug immer wieder als produktiver Zustand auf. Ein Beitrag des Philosophie Magazins zeigt jedoch auch: Es macht einen großen Unterschied, ob dieser Verzicht (beispielsweise auf Kontakte oder Ablenkungen) selbst gewählt ist oder uns aufgezwungen wirkt. Die Isolation aus freien Stücken können wir als Freiheit erleben und ...

"Das Büroleben wird niemals mehr so sein wie früher", schreibt die Wirtschaftswoche in einem Artikel, der unter die Lupe nimmt, wie schnell sich durch die Corona-Pandemie einst als unabdingbar angesehene Arbeitsstrukturen wandeln. Noch wenigen Wochen im Home Office ziehen erste Unternehmen bereits Konsequenzen und stellen ihr Organisationsformen auf den Kopf. Das Großraumbüro beispielsweise beginnt bereits, aufgrund der Abstandsbeschränkungen zu sterben. Einige Firmen sind bereits dabei, ...

Wo viele Mitarbeiter im Home Office gelandet sind, wirft das auch die Führungsstrukturen in Unternehmen über den Haufen. In Zeiten von Corona zeigt sich, wo Unternehmensstrukturen schon lange Zeit porös waren. "In den Unternehmen fehlt es an Neugierde und Offenheit. Diese Eigenschaften wurden den Menschen in den vergangenen vier Jahrzehnten abtrainiert, sie sollten nur mehrheitlich das bestehende, erfolgreiche Geschäftsmodell fortschreiben", sagt etwa der Leadership-Professor Wolfgang ...

Die Corona-Pandemie kommt uns vor allem in Form von Beschränkungen entgegen. Unser Alltag, so wie wir ihn bisher kannten, ist auf einmal in der bisherigen Form nicht mehr lebbar. Diese Situation erfahren wir meist vor allem als einen Verlust. Der Biologe und Philosoph Andreas Weber richtet allerdings den Blick auch darauf, was sich durch die gegenwärtige Situation vielleicht öffnen könnte - in unserer Wahrnehmung wie auch in unserer Beziehung zum Leben und seiner Lebendigkeit. "In der Corona-Pandemie ...

Neue Arbeitsmodelle waren schon vor Corona für viele ein Thema. Durch die Krise scheinen die Innovatoren, die schon seit Jahren mit alternativen Führungsmodellen experimentieren, nun bestätigt zu werden. Die Zeit sprach mit der Betterplace-Gründerin Joana Breidenbach, über das Zusammenspiel digitaler Innovationen und sozialer Ideen. Breidenbach schaffte ihren Führungsjob in ihrem Think Tank betterplace lab schon vor einigen Jahren ab. In ihren Projektteams werden die Führungsaufgaben sehr konkret ...

Mit dem Achtsamkeits-Trend sind nicht nur populäre Verflachungen von Meditation verbunden. Die neue Offenheit in Unternehmen gegenüber der Bewusstseinsdimension fördert auch immer Programm zutage, die auf Tiefe setzen. Der Mediziner Ramaswami Balasubramaniam verbindet in seinen Trainings für Führungskräfte Spiritualität und Neurowissenschaft, ganz ohne Bypass. Einer seiner Tipps für Führungskräfte: "Üben Sie, bedingungslos zu lieben. Heutzutage ist alles eine Transaktion. Können wir eine ...

Das Feintuning des eigenen Selbst hat Hochkonjunktur und immer mehr Meditations-Apps versprechen hier Abhilfe. Mit Mindshine gibt es ein neues Tool, das es nicht bei Achtsamkeit & Co. belässt, sondern komplexere Trainingsprogramme für Geist und Seele anbietet. Die Kurse zu Stressbewältigung, Energiesteigerung oder Dankbarkeit kombinieren Atemübungen, Lerneinheiten und psychologische Tipps, um ein ganzheitliches Erlebnis zu ermöglichen. Gut an dem Ansatz ist sicherlich, dass die einzelnen Trainingseinheiten ...

Meditation hat in Corona-Zeiten Hochkonjunktur. Ein bisschen zur Ruhe kommen bei all dem Chaos und vielleicht noch Inspirationen tanken für das gerade marode Business? Der Podcast "Make it Mindful" geht in zwei Folgen im Dialog mit dem Zen-Lehrer Paul Kohtes den Fragen nach, wie wir uns in Krisenzeiten selbst retten können und wie wir die Wirtschaft retten können. Einfach mal zurücklehnen, zuhören und den Ideen erlauben, aus mehr innerer Tiefe aufzusteigen ...
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In nur wenigen Wochen hat die Corona-Krise uns gezeigt, wie viele geradezu dramatische Veränderungen unserer Lebensweise möglich sind. Sicher, die Tatsache, dass unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben gegenwärtig zum großen Teil zum Erliegen gekommen ist, ist für viele Menschen vordergründig keine Erfahrung von Entschleunigung (wie man sie sich in überbetriebsamen Zeiten gerne herbeisehnt), sondern eher eine Konfrontation mit Zusammenbrüchen. Für den Soziologen Hartmut Rosa kommt ...

Je länger der Ausnahmezustand, in dem wir uns befinden, andauert, umso mehr zehrt er an uns. Erste psychologische Studien deuten bereits an, dass wir durch eine Veränderung unserer inneren Haltung viel dazu beitragen können, uns nicht im Krisen-Modus zu verlieren. Der Bewusstseinsforscher Thilo Hinterberger gibt in einem Artikel viele praktische Tipps, wie wir unsere Resilienz stärken können, sei es durch bewussteren Medienkonsum und phasenweise Input-Abstinenz, eine Ausrichtung auf die positiven ...

In den letzten Wochen wird viel über die soziale Isolation gesprochen, in der wir aufgrund der Corona-Krise alle stehen. Doch hat die Notwendigkeit, zuhause zu bleiben, für nicht wenige auch schöne Nebenwirkungen. Einer Studie zufolge arbeiten gegenwärtig rund 25 Prozent der Beschäftigen im Home Office, der Verband für Digitales Bitkom geht sogar davon aus, dass die Hälfte der Erwerbstätigen ihren Job zur Zeit von daheim erledigt. Eine repräsentative Umfrage zeigt: Etwa ein Drittel dieser Heimarbeiter ...

"Beten allein reicht nicht", sagt der Dalai Lama in einem Bericht des Time Magazine und sensibilisiert dafür, wie wir mit mehr innerer Bewusstheit der gegenwärtigen Krise mutig begegnen. "Aus einer buddhistischen Perspektive sind alle fühlenden Wesen mit Leiden und der Wahrheit von Krankheit, Altern und Tod konfrontiert. Aber als menschliche Wesen haben wir auch die Fähigkeit, unseren Geist einzusetzen, um Angst und Panik und Gier zu bezwingen. Ich habe in den letzten Jahren wieder ...

Waldbaden ist eines der Trendthemen, das uns auch vor Augen hält, wie sehr wir die Natur schon aus der Wahrnehmung verloren haben, so dass einst Selbstverständliches - regelmäßig an der frischen Luft sein - zu einer Entspannungsdisziplin werden muss. Ein Artikel im Standard beleuchtet, wie die österreichische Medizin mit immer mehr Forschungsprojekten versucht, die günstigen gesundheitlichen Wirkungen der Waldatmosphäre rational zu fassen. Eine Studie der Universität Innsbruck beispielsweise zeigt ...

Lohngerechtigkeit war schon immer ein Thema, doch in Corona-Zeiten wird besonders offensichtlich, welche Berufe unser Leben gerade tragen (und unter der Hand auch, welche vielleicht eher entbehrlich sind - über die Abwesenheit von Investmentbankern beispielsweise hört man gegenwärtig keine Klagen). In einem Interview mit dem Spiegel erhofft sich die Philosophin Lisa Herzog, dass wir aus den gegenwärtigen Erfahrungen lernen und vielleicht zu einer neuen Solidarität finden im Hinblick auf die finanzielle ...

In den letzten Wochen häufen sich im Internet die Tipps, wie wir mit Meditation besser durch die Corona-Krise kommen können. In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen öffnet die Zen-Lehrerin Anna Gamma den Blick dafür, dass wir uns im Meditieren auch mit anderen Menschen verbinden können, so dass Meditation auch ein Akt der Solidarität sein kann. "Ich habe während meiner Ausbildung gelernt, dass wir stellvertretend für Andere da sein können. Wenn wir täglich miteinander meditieren, verbinden ...

Für den Globalisierungskritiker David Graeber ist mit Corona eine neue Chance gekommen, den Status quo unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Organisation zu hinterfragen und uns jenseits der bisher gedachten Systemzwänge nach alternativen Zukünften zu strecken. "So viele grundsätzliche Fragen wurden lange nicht gestellt, weil man sie gar nicht formulieren konnte in der Sprache der neoliberalen Ökonomen. Die haben so getan, als wären sie im Besitz einer Wissenschaft, die sowieso ...

think.work.different macht Osterpause. Wir wünschen allen besinnliche, friedliche Ostertage und sind ab 27.4. wieder mit frischen News für Sie da. Bleiben Sie gesund!

In seinem Buch "Unverfügbarkeit" hat der Soziologe Hartmut Rosa treffend beschrieben, wie unser modernes Leben davon lebt, dass wir uns die Welt aneignen, sie uns verfügbar machen. Unter den Vorzeichen von Corona bricht diese Dynamik zusammen. Und mit dem Virus scheint uns dieser zutiefst gewohnte scheinbare Normalmodus nun als Monster entgegenzukommen. "Das Coronavirus ist für mich ein Musterbeispiel für die Rückkehr des Unverfügbaren als Monster. Es könnte überall sein, selbst ...

Die Corona-Krise ist nicht nur eine Bedrohung unserer körperlichen Gesundheit. In Zeiten der physischen Distanzierung sind wir gnadenlos auf uns selbst zurückgeworfen bzw. auf den Kreis unserer Nächsten, mit denen wir zusammenleben. Aus Studien zu den Folgen von Quarantäne im Kontext von Ebola oder Sars weiß die Wissenschaft, wie Menschen auf Isolation reagieren. "Während der Quarantäne fanden sich bei Erwachsenen erhöhte Raten von posttraumatischen Stresssymptomen, Vermeidungsverhalten und ...

Während wohl die meisten Menschen zur Zeit in Gedanken vor allem damit beschäftigt sind, wie und wann wir die Corona-Krise am besten überwinden, wagt der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen bereits einen Blick in die Zukunft. "Die Co­ro­na­kri­se wirkt der­art trans­for­ma­tiv, weil sie zu den mensch­li­chen Angs­t­re­fle­xen und Wahr­neh­mungs­mus­tern passt. Sie han­delt ganz di­rekt von der Ge­fahr für das ei­ge­ne Le­ben und das der Nächs­ten, nicht pri­mär vom Über­le­ben der an­de­ren ...

Es ist schon auffallend - noch nicht einmal drei Wochen ist das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen, und schon häufen sich in den Medien die Tipps, wie man runterkommen kann bei all dem Corona-Stress. Einfach mal abschalten, ist eine Devise, die in diesen Tagen vielfach ausgegeben wird. Öko-Test beispielsweise hat gerade eine - sehr gute - Übersicht über Meditations-Apps veröffentlicht (eine Empfehlung für alle, die auf der Suche nach solchen Tools sind) und schreibt: "Gerade in Zeiten ...

Für den Philosophen Markus Gabriel wirft die Corona-Krise die Frage auf, ob sie nicht "eine Immunreaktion des Planeten gegen die Hybris des Menschen, der unzählige Lebewesen aus Profitgier zerstört" sein könnte. "Das Corona-Virus offenbart die Systemschwächen der herrschenden Ideologie des 21. Jahrhunderts. Dazu gehört der Irrglaube, dass wir durch naturwissenschaftlich-technologischen Fortschritt alleine schon menschlichen und moralischen Fortschritt vorantreiben können. Dieser ...

GEO Wissen hat aktuell eine Ausgabe zum Thema Yoga und Meditation herausgebracht, die in der aktuellen Situation der Anspannung und Ungewissheit sicherlich für viele wie ein Rettungsanker wirkt. Die Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel beispielsweise erklärt in einem Interview, wie eine Achtsamkeitspraxis es erleichtert, eine bewusstere Beziehung zum eigenen Innenleben zu entwickeln: "Es ist der erste Schritt, um herauszufinden, in welcher Beziehung ich zu meinen Gedanken und Gefühlen stehe. ...

Die Corona-Krise zwingt das Leben, wie wir es kennen, in die Knie. Und manche hoffen bereits, dass die neuen Erfahrungsräume, die sich im Angesicht des Unbeherrschbaren auftun, vielleicht auch einen kulturellen Wandel nach sich ziehen. Die Philosophin Svenja Flaßpöhler etwa richtet den Blick darauf, dass jetzt, wo unsere üblichen Konsumtaktiken um erliegen kommen, vielleicht das Kümmern stärker in den Vordergrund rückt. "Jetzt merken wir, wie wichtig das Kümmern, Sorgen und Verpflegen ist. ...

Wohl nie zuvor haben so viele Menschen so spontan ihre Arbeit ins Virtuelle verlagern müssen. Home Office, vor einigen Wochen in vielen Firmen noch ein Thema mit viel Gesprächsbedarf, ist dabei, unter den Vorzeichen von Corona zu einem neuen Standard zu werden. Und man darf gespannt, ob diese Möglichkeitsräume bleiben werden, wenn die Krise wieder abflaut. Für viele Selbstständige werden Angebote via Videokonferenz nun zur Möglichkeit, wenigstens einen Teil ihrer Einnahmeausfälle zu kompensieren ...

Viele Menschen machen in diesen Tagen die Erfahrung, dass bei all den schlimmen und herausfordernden Entwicklungen, deren Zeugen wir gerade werden und von denen wir selbst betroffen sind, die Corona-Krise auch etwas zu öffnen scheint. Sie verändert unsere Wahrnehmung des Lebens auf einer tiefgreifenden Ebene. "Aus einem massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des Positiven. Nach einer Zeit der Fassungslosigkeit und Angst entsteht eine innere Kraft. Die Welt 'endet', ...

Wir sind noch ganz am Anfang zu erfassen, was uns hier mit der Corona-Krise entgegen kommt. Und wir erleben sie aufgrund all der äußeren Einschränkungen, die wir gerade erfahren, wahrscheinlich zunächst vor allem als ein äußeres Ereignis. Doch gibt es schon erste Stimmen, die bereit sind, tiefer zu schauen. "Der Virus hält uns einen Spiegel vor. Er zwingt uns dazu, uns unseres eigenen Verhaltens und dessen Einfluss auf die Gemeinschaft bewusst zu werden. Dieser Spiegel lädt uns ein, unseren ...

Die ungleichen Einkommenschancen von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt werden immer wieder zum Thema. Die Soziologin Gabriele Winker findet, dass es nicht ausreicht, nur über die unterschiedlichen Präferenzen der Geschlechter bei der Berufswahl zu diskutieren. Ihrer Erfahrung nach wird noch viel zu wenig betrachtet, dass die so genannte Care Arbeit, das Sorgen für die Familie, Haushalt oder die Betreuung von Verwandten, viel zu wenig als gesamtgesellschaftliches Thema wahrgenommen wird. Wo Care-Arbeit ...

Noch schwappt die Corona-Krise mehr oder weniger über uns hinweg und wir sitzen staunend im Zentrum einer Entwicklung, deren weitere Folgen für niemanden auch nur zu erahnen sind. Das Zukunftsinstitut wirft indes bereits einen Blick auf mögliche Szenarien, wie die aktuellen Erfahrungen auf unser globales Zusammenleben wirken könnten. Anhang der Skalen Optimismus/Pessimismus und lokal/global sehen die Zukunftsforscher vier Szenarien, zu denen die Corona-Erfahrung führen könnte. Die positivste Möglichkeit ...

Die Bedrohung durch den Corona-Virus lässt uns alle mehr zusammenrücken, zumindest innerlich, denn seit das soziale Leben immer mehr zum Erliegen kommt, sind wir vor allem im Verzicht miteinander verbunden. WELT-Redakteur Moritz Seyffarth, 26 Jahre alt, stellt in einem Kommentar eine Beziehung zur Diskussion über die Klimakrise her, in der vor allem die Jungen von der älteren Generation immer wieder Verzicht fordern. Unter den Vorzeichen von Corona müssten nun jedoch auch die Jungen "Verzicht ...

Der Umgang mit dem Corona-Virus bricht immer mehr von dem, was uns als alltägliches Leben zutiefst vertraut und wertvoll ist, auf. Reisebeschränkungen, Absage von Großveranstaltungen, großflächige Quarantäne - im Angesicht der Bedrohung werden Einschränkungen, die im Normalmodus einer Gesellschaft kaum durchzusetzen wären (oder gar angedacht wurden), plötzlich möglich. Und kaum jemand rebelliert. Weil unterschwellig allen klar ist, dass Verzicht (an individueller Bewegungsfreiheit) und Einbußen ...

Schlafmangel ist in unserer modernen Gesellschaft längst zu einem Kostenfaktor geworden - er kostet jene, die nicht schlafen können, Nerven, Energie und letztlich die Gesundheit. Und die Folgen davon lassen sich sogar monetär beziffern. So sollen der deutschen Wirtschaft jedes Jahr rund 55 Milliarden Euro entgehen, weil Arbeitende übermüdet sind. Wen wundert es da, dass viele mögliche Lösungsvorschläge ebenfalls aus dem Reich des monetären Denkens kommen. Mit besonderen Matratzen, Schlaflampen ...

Lippenbekenntnisse gibt es viele, doch das Handeln spricht eine andere Sprache, wenn es darum geht, wie Paare sich die Elternzeit aufteilen. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov zeigt: Wenn es nach dem Idealbild von Eltern ginge, würden beide gerne möglichst viel Zeit in den ersten Lebensmonaten mit dem Nachwuchs verbringen. In der Realität sind es aber 91 Prozent der Frauen, die den längsten Teil der Elternzeit in Anspruch nehmen. 76 Prozent der Frauen gehen 12 Monate in Elternzeit ...

Die traditionelle Psychologie macht oft einen Bogen um Spirituelles. Dabei können spirituelle Bezüge insbesondere Menschen, die krank sind, helfen. Der Harvard-Professor David H. Rosmarin hat nun an einem Krankenhaus das Programm SPIRIT ins Leben gerufen, nachdem er in einer Studie darauf gestoßen war, dass 80 Prozent der befragten Patientinnen religiöse Bezüge als sehr hilfreich empfanden, um mit ihrem krankheitsbedingten Stress umzugehen. Bereits 1.500 Patientinnen haben inzwischen ...

Leistung ist in gewisser Weise das, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne all die Menschen, die tagtäglich in Berufen arbeiten, die der Allgemeinheit dienen, ginge hier - gar nichts. Doch wenn es um Leistungsgerechtigkeit geht, bleiben all die Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute und Putzmannschaften eher außen vor, denn honoriert in Euro und Cent kommen ihre Leistungen deutlich schlechter weg als jene von Menschen in Berufen, die sogar oftmals dem Gemeinwohl eher schaden. Der Spiegel ...

Die Hirnforschung erfreut sich im Business größter Beliebtheit, vor allem, seit zahlreiche Achtsamkeitsstudien belegen, wie bestimmte Übungen der Arbeit dienliche Fähigkeiten unterstützen und beispielsweise fokussierter und aufmerksamer machen. Das Magazin Human Resources Manager hat den Trend einmal unter die Lupe genommen. Zu Wort kommen Pionierunternehmen, die schon lange, bevor es zur Mode wurde, auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse in ihre unternehmensinternen Weiterbildungen integrierten ...

Das Stresslevel in der Arbeitswelt ist inzwischen auf so hohem Niveau, dass immer mehr Firmen versuchen, die Problematik in den Griff zu bekommen. Eine beliebte Variante, vor allem bei kleinen und/oder inhabergeführten Firmen: Einfach die Arbeitszeit verkürzen. Der Spiegel hat kürzlich wieder eine Reihe solcher Vorreiter in einem Beitrag vorgestellt. Viele Unternehmen, die ihre Mitarbeiter kürzer treten lassen, machen die Erfahrung, dass die Produktivität kaum oder gar nicht leidet, wenn weniger ...

Immer wieder wird thematisiert, wie in den letzten Jahren der gesellschaftliche Umgangston dabei ist, zu verrohen. Romy Jaster, Philosophie-Dozentin an der Humboldt-Universität in Berlin, findet streiten gut - solange man mit seinem Gesprächspartner dabei in einem guten Kontakt bleibt. Die Mit-Gründerin des Forums für Streitkultur, das sich für eine konstruktive und demokratische Form der Debatte einsetzt, erklärt in einem Interview mit der Hertie Stiftung, worauf es bei gutem Streiten ankommt. ...

Als "normal" bezeichnet zu werden, dürfte für viele Menschen einer Beleidigung gleichkommen, denn mit normal verbinden wir leicht langweilig. Und doch wird unser ganzes Leben von vielen Bezügen zur Normalitäten zusammengehalten - ohne sie würden wir schlicht die Orientierung verlieren. Statistisch betrachtet beschreibt die Gaußsche Normalverteilung Normalität - sie erfasst den Durchschnitt und seine Abweichungen. Angewendet auf menschliches Verhalten könnte man sagen, wenn zwei Drittel ...

Die Tech-Firmen des Silicon Valley haben in den letzten Jahren, zumindest was ihre Moral angeht, auf der Beliebtheitsskala rasant verloren. Doch in manchen Kreisen zeichnet sich eine Umkehr ab - von der Manipulation zur Mindfulness. Die FAZ hat in einem Artikel mit dem Direktor des kalifornischen Esalen-Instituts Ben Tauber gesprochen. Esalen, einst Hochburg der Human Potential Bewegung und der Hippie-Kultur, zieht heute immer mehr Menschen aus der Tech-Branche an. "Tech verbessert unser ...

Boni scheinen eine Spirale des Wunsches nach mehr in Gang zu setzen, so der Hirnforscher Gerhard Roth. Denn im Gehirn stellen sich Gewöhnungseffekte ein. Eben noch beglückt über einen Bonus, wird dieser schnell als selbstverständlich "eingepreist". Dann erwarten Menschen bei der nächsten Gelegenheit die gleiche Gratifikation oder sogar eine höhere. Und Nichtzahlungen führen leicht zum Gefühl, einem werde etwas entzogen. Diese Mechanismen zeigen sich auch bei immateriellen Belohnungen ...

Beim Arbeiten gesund zu bleiben, fällt immer mehr Arbeitnehmenden schwer. Ein Grund sind die wachsenden Herausforderungen im Job, die auf die Psyche schlagen. Gegenüber dem Deutschlandfunk macht der Psychiater und Internist Joachim Bauer vor allem drei wesentliche Gründe für die wachsende Zahl von Stresserkrankungen aus. Die Balance zwischen Anerkennung und Verausgabung sei nicht leicht aufrechtzuerhalten und mangelnde Wertschätzung im Beruf kann dann leicht aufs Gemüt schlagen. Bauers Erfahrung ...

Das Zukunftsinstitut von Mathias Horx ist bekannt für blumige Wortschöpfungen. Bei der von ihm veranstalteten Wahl zum Zukunftswort 2020 schaffte es die Phrase "Green Pressure" auf Platz 1. Sie meint: "Der deutlich zunehmende Druck zum Grünen und Ökologischen. Das Thema Global Warming erfasst heute alle Branchen, alle ökonomischen und politischen Diskurse. Deshalb wird uns der grüne Druck noch lange begleiten." Weitere Kandidaten auf der Liste, die die weiteren Plätze bekleiden: ...

Der Harvard Business Manager widmet seine aktuelle Ausgabe der Frage, was Mut ausmacht. Ich bin vor allem an den Betrachtungen von Kai Dierke und Anke Houben, Gründer von Dierke Houben Leadership Partners, hängengeblieben, denn in dem, was sie sagen, eröffnet sich meiner Wahrnehmung nach eine Perspektive, die vor allem unsere Beziehungen zur Welt in den Blick nimmt - und, wie wir uns dieser Welt auszusetzen bereit sind. Die beiden sprechen beispielsweise vom "Mut zum Nichtwissen" und ...

Es ist keine wirkliche Schlagzeile, aber eine Entwicklung, die tief blicken lässt. Letzte Woche verkündete die Hotelgruppe Hyatt, im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Anbieter Headspace künftig Mitarbeitern die Inhalte der Meditations-App auf breiter Basis zugänglich zu machen. Es ist natürlich eine gute Sache, wenn durch solche Aktionen Menschen, die es wie Geschäftsreisende wahrscheinlich besonders nötig haben, auch einmal wirklich zu entspannen, auf einfache Weise mit Meditation und Achtsamkeit ...

Fehlender Schlaf wird für viele immer mehr zum Problem. Und das nicht nur, weil sie zu viel arbeiten oder vielleicht abends zu lange am Computer daddeln. Denn immer mehr Menschen können einfach nicht mehr richtig schlafen (wozu die beiden genannten Gründe natürlich auch beitragen können). Schlafmittel, Schlaftracker, gute Matratzen - der Weltmarkt für Schlafhilfen beläuft sich auf einen Jahresumsatz von rund 63 Milliarden Euro. Das sagt viel. Der wunde Punkt: Wer unbedingt schlafen möchte, schafft ...

Die in der letzten Zeit immer öfter hochpoppenden Diskussionen über deutliche Reduzierungen der Arbeitszeit beflügeln manche Angestellte und lassen vielen Arbeitgebern eher die Haare zu Berge stehen. Aus der Arbeitspsychologie ist natürlich bekannt, dass kein Mensch acht Stunden am Tag hochkonzentriert durcharbeiten kann. Deshalb sind Arbeitspsychologen auch eher aufgeschlossen, wenn es darum geht, über eine Komprimierung von Arbeit nachzudenken - mehr erledigen in kürzerer Zeit und dafür längere ...

New Work nennt sich der neue Hype, der die Arbeitswelt umkrempeln möchte. Alles soll lockerer werden, leichter und natürlich angenehmer. Manche Arbeitgeber locken beispielsweise inzwischen damit, dass Angestellte so viel Urlaub nehmen können, wie sie möchten. Aber wer arbeitet dann noch? Der Spiegel ist dieser Frage einmal nachgegangen - und kommt trotz aller blumigen Formulierungen der New-Work-Fans zu eher ernüchternden Ergebnissen. Nachfragen bei verschiedenen Unternehmen, die mit der nicht ...

Wie groß unsere Sehnsüchte zu sein scheinen, die offizielle Erlaubnis zu erhalten, weniger zu arbeiten, zeigte kürzlich eine Falschmeldung, die in verschiedenen Medien und bei ihren Lesern auf enorme Resonanz stieß. Es ging darum, dass die finnische Regierung angeblich eine Vier-Tage-Woche mit Sechs-Stunden-Tagen einführen wolle. Die Zeit gibt sich in einem Kommentar zu dem Vorfall pragmatisch und listet eine ganze Reihe von Möglichkeiten auf, wie man die Arbeitszeiten wenigstens flexibler den ...

Die individuellen Kompensationsbemühungen in einer auf Überforderung angelegten Arbeitswelt haben den Markt der Achtsamkeits-Apps in den vergangenen Jahren gehörig gepusht. Laut „The State of Mobile 2019" sind die Ausgaben der Konsumenten für Meditations- und Gesundheits-App zwischen 2016 und 2018 um das Dreifache gestiegen. Mobile Mindfulness scheint wirklich in zu sein. Ein Artikel des Redaktionsnetzwerks Deutschland gibt eine schöne Übersicht über gängige Tools und bringt auch Kommentare ...

"Eine der größten Herausforderung der Arbeitswelt der 20er wird sein, weniger stresskranke Menschen zu produzieren", propagiert die Wirtschaftswoche in einem Grundsatzartikel, in dem das Magazin nicht nur den Achtsamkeitstrend kritisch unter die Lupe nimmt, sondern versucht, eine Diskussion anzustoßen über die ganz grundsätzlichen Veränderungsnotwendigkeiten in der Arbeitswelt. Es ist ein Vorstoß, der dringend notwendig scheint, denn seit die Achtsamkeitswelle an Fahrt aufgenommen hat, ...

"Mindful Finance" ist eine der neueren Blüten, die der Achtsamkeitstrend hervorgebracht hat. Friedhelm Boschert, einst in Top-Positionen im Banking tätig, ist einer der Vorreiter des neuen Trends, dem das Magazin enorm einen Beitrag widmet. Inzwischen als Berater und auch Meditationslehrer tätig, versucht Boschert mit dem von ihm gegründeten Mindful Finance Institute den Sinn für die tiefere Beziehungsebene im Finanzwesen zu stärken. Ich finde den Ansatz interessant, weil er eine Wende ...

Wer es bis an die Spitze schafft, gilt als erfolgreich. Doch hinter den äußeren Business-Fassade sieht es für viele Menschen in Führungspositionen eher düster aus, weiß der Psychiater Christian Dog aus seiner Beratungspraxis. "Erfolg kann krank machen, das beobachte ich bei meinen Klienten seit vielen Jahren. Besonders dann, wenn die Karriere schnell und steil verläuft. Häufig ist die Entwicklung der Persönlichkeit und die emotionale Kompetenz viel langsamer als der berufliche Aufstieg. Dann ...

Stress und Burnout sind nicht nur aufgrund gestiegener Belastungen in der Arbeitswelt in den letzten Jahren zu einem großen Thema geworden, sondern auch, weil viele Unternehmen noch nicht den rechten Blick dafür entwickelt haben, wie sie ihre Mitarbeiter vor Überlastung sinnvoll schützen können. Der Start-up "Dear Employee" möchte hier helfen. Er hat ein Befragungssystem entwickelt, mit dem Firmen leichter erkennen können, wie es um die gesundheitliche und seelische Verfassung ihrer ...

"Mit Fitnesscoach und Meditation zum „absoluten Machertypen“?" - das fragt das Magazin Gründerszene. Um dann mit dem Portrait eines Firmengründers zu zeigen, wie Selbstoptimierung aus dem Bilderbuch daherkommt. Meditation spielt für den portraitierten Unternehmer, das erfährt man am Schluss des Artikels, eher eine untergeordnete Rolle - macht er einfach, weil's ihm ein Coach geraten hat. Jede Menge Sport, Ernährungsberatung, regelmäßige Physiotherapie als Prophylaxe und gleich mehrere ...

Arbeit soll Spaß machen, erfüllend sein, Selbstverwirklichung ermöglichen. Ideen wie diese waren der Generation unserer Eltern wahrscheinlich noch fremd. Heute sind sie Gemeingut. Und leicht könnte man glauben, wenn man selbst einfach nur seinen Job machen möchte, läuft schon etwas grundlegend falsch. "Niemand sollte etwas machen, das er furchtbar findet – und niemand etwas, das er nicht kann. Aber in der öffentlichen Diskussion werden die emotionalen Anforderungen an den Job sehr hoch gehängt. ...

In der kapitalistischen Verwertungslogik stehen Geisteswissenschaften nicht gerade hoch im Kurs. Kritik kommt allerdings auch aus den eigenen Reihen. In der NZZ etwa fordert die Philosophin Donata Schoeller, dass Studierende wieder mehr lernen müssten, statt einfach Diskursen zu folgen, ihre eigene Denkfähigkeit zu schulen. "Wer als Studentin in die Denkwelten der Philosophie eintritt, begreift bald: Alles ist anders, als man denkt, je mehr ein Mensch denkt. Das begeisterte Hineinspringen ...

Der Achtsamkeits-Hype scheint an der Schwelle zu stehen, in einen Backlash zu kippen. Kürzlich titelte die NZZ "Fake-Spiritualität: Wie digitale Wanderprediger uns veräppeln" und trug in einem Artikel eine Vielzahl von Beispielen zusammen, wie auf Youtube oder in diversen Meditations-Apps nicht nur die tollsten Heilsversprechen gemacht, sondern so auch Naivität und Narzissmus gefördert werden. Damit hat der Artikel nicht unrecht. Allerdings werden in dem Beitrag im Anschluss an die zu ...

Die Hightech-Gesellschaft braucht entsprechende Fachkräfte und seit Jahren schon wird immer wieder betont, wie dringend wir doch mehr Studienabsolvent*innen in Fächern wie Mathematik oder Informatik brauchen. Israel vermeldete kürzlich einen Durchbruch in seiner diesbezüglichen nationalen Bildungsstrategie. Offizielle sprachen sogar davon, dass es gelungen sei, die Wahl des Studienfachs zu revolutionieren. So wurden in den letzten zehn Jahren in den MINT-Fächern Steigerungsraten von 80 Prozent ...

Manche sprechen von 360-Grad-Überwachung, andere von "Stasi-Methoden" - das beim Online-Versand Zalando eingesetzte Feedback-System Zonar beschwört öffentliche Diskussionen herauf. Eine Studie der Berliner Humboldt-Universität im Auftrag der gewerkschaftsnahen Böckler-Stiftung zeigt, dass das System, mit dem 5.000 Vorgesetzte und Mitarbeiter von Zalando sich gegenseitig bewerten, bei vielen ein Gefühl von Überwachung, Leistungsdruck und Stress erzeuge. "Im Kern geht es darum, Beschäftigte ...

Unterscheidungsfähigkeit ist eine wesentliche menschliche Fähigkeit, die wir mühevoll in Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte entwickelt haben. Doch wenn sie zum Kategorisierungswahn wird, dann wird es für uns eng. Gerade im Business ist das Einordnen und Strukturieren eine gängige Methode, um die vorherrschende Komplexität handhabbar zu machen. Das hat Nebeneffekte, derer wir uns oft gar nicht bewusst sind. "Wir komprimieren die Elemente einer Kategorie und übertreiben ihre Ähnlichkeit. ...

Seit Jahren schon haben die Geisteswissenschaften einen schweren Stand. In Zeiten und Kulturen, in denen so vieles auf Funktionalismus und (kapitalistische) Verwertbarkeit ausgelegt ist, scheinen Wissenschaften, die in die Tiefe hinein denken und versuchen, die Feinheiten unseres Menschseins und unserer Kulturen zu durchdringen, keinen "Nutzen" im Sinne dieser Rahmenbedingungen zu stiften. In einem Beitrag in der NZZ bewertet der Philosoph Andreas Reckwitz den wachsenden Trend, die Geisteswissenschaften ...

Sich im Alltag immer wieder daran zu erinnern, ein bisschen achtsamer zu sein, ist oft gar nicht so leicht. Eine kleine Unterstützung bietet der Achtsamkeitskalender 2020, der ganz unaufgeregt mit wunderschön bebilderten Monatsmotiven und zwölf Fragen, die zu mehr Achtsamkeit anregen sollen, durchs Jahr führt. Der Kalender wurde mir vom Macher persönlich ans Herz gelegt. Bei der Ausgestaltung merkt man, ...

In christlichen Kontexten gilt der Heilige Sankt Martin als Inbegriff von Nächstenliebe. Doch wie steht es um diese Solidarität in unserer Gegenwartskultur? In einer Zeit, in der immer mehr Menschen das Gefühl haben, jeder kümmere sich vor allem um seine Angelegenheiten. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche (EKD), findet: "Was es braucht, sind institutionelle Ordnungen. Das sind in Deutschland insbesondere die Institutionen des Sozialstaates, ...

Der Achtsamkeits-Hype lässt immer mehr Menschen darüber nachdenken, wie sie im Alltag ein bisschen mehr entspannen und ihre Resilienz fördern können. Womöglich gehen individuelle Initiativen aber an den eigentlichen Herausforderungen vorbei. Die Autorin Lisa Herzog jedenfalls findet, dass Aufmerksamkeit eigentlich ein Politikum ist. In der Zeit schreibt sie: "Die Verantwortung wird dem einzelnen Individuum zugeschoben. Wer heute sein Humankapital optimal vermarkten will, hat eben auch die ...

In der Klimadiskussion geraten die Befürworter von Verboten und die Verfechter der Freiheit immer wieder aneinander. Der Kölner Psychologe Stephan Grünewald findet: Verbote machen uns das Leben leichter. "Überall, wo die Gesellschaft für Verhaltensänderungen auf Freiwilligkeit und Gebote mit bloßem Empfehlungscharakter setzt, führt das dazu, dass sich die Menschen dauernd selber in den Hintern treten müssen. Dann doch lieber eine klare Ansage, an die sich alle halten müssen. Psychologisch ...

Es wird immer mehr zum Trend, dass Unternehmen die Arbeitszeit reduzieren und dann verblüfft feststellen, dass ihre Mitarbeiter dabei produktiver werden. Jüngstes Beispiel ist Microsoft in Japan, wo im August alle Belegschaften jede Woche nur vier Tage arbeiteten. Dabei waren sie um 40 Prozent produktiver, so das Unternehmen (wobei es nicht offenlegte, wie dieser Zuwachs gemessen wurde). Microsoft hat allerdings durch einige Änderungen auch Rahmenbedingungen geschaffen, die hilfreich waren für ...

Sie sind eher schüchtern, hängen oft in der Sauna ab und im zweiten Jahr in Folge die glücklichste Nation der Welt. Die Rede ist von den Finnen und bescheinigt wird ihnen ihr Glück vom World Happiness Report. In einem Bericht des Deutschlandfunks wird deutlich, was eine mögliche Quelle dieser tiefen Zufriedenheit ist: die Natur. "Es mag sich vielleicht nach einem Klischee anhören, aber unsere Naturverbundenheit spielt eine große Rolle. Egal, was du machst, egal, wo du lebst: Innerhalb kürzester ...

Die Frage, welche Verhaltensänderungen in nahezu allen Alltagsgewohnheiten nötig sind, um die katastrophalen Folgen des Klimawandels wenigstens ein wenig abzumildern, beschäftigen Politik, Medien und Bürger*innen vor allem in den letzten Wochen in besonderem Maße. Das Schwierige an unserer Lage weltweit: Wir werden um Einschnitte in unserer Lebensführung nicht herumkommen. Doch die Diskurswelt, in der wir leben, ist eine, die uns zutiefst verinnerlichen lässt, dass dies vor allem "Verlust" ...

Sie sind eher schüchtern, hängen oft in der Sauna ab und im zweiten Jahr in Folge die glücklichste Nation der Welt. Die Rede ist von den Finnen und bescheinigt wird ihnen ihr Glück vom World Happiness Report. In einem Bericht des Deutschlandfunks wird deutlich, was eine mögliche Quelle dieser tiefen Zufriedenheit ist: die Natur. "Es mag sich vielleicht nach einem Klischee anhören, aber unsere Naturverbundenheit spielt eine große Rolle. Egal, was du machst, egal, wo du lebst: Innerhalb kürzester ...

Wann wir morgens aufstehen oder abends ins Bett gehen, ist uns oft von äußeren Faktoren vorgegeben, bei denen, die einer Arbeit nachgehen, vor allem von den regulären Arbeitszeiten. Wir mögen uns daran stoßen, dass wir morgens vielleicht noch nicht so recht wach sind oder, wenn wir zu den Frühaufstehern gehören, Meetings am frühen Abend lieber vermeiden, aber meist sind wir uns nicht bewusst, was diese Fremdtaktung wirklich für Körper, Geist und Seele bedeutet. Wir hechten einfach einer Anforderung ...

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, weiß der Volksmund. Die so genannte Positive Psychologie befeuert diesen Gedankengang. Unzählige Selbsthilfebücher weisen uns den Weg in ein glücklicheres Leben. Doch geht es hier längst nicht allein um unser privates Wohlergehen. Eher um ein Politikum. Das meint zumindest die Soziologin Eva Illouz. In einem Interview mit der NZZ deutet sie darauf, wie diese Fokussierung auf das Positive und die Betonung von Selbstverantwortlichkeit uns aus größeren Zusammenhängen ...

Es gibt unzählige Studien, die international darauf hinweisen, wie inkompetent viele Führungskräfte sind, nicht zwingend auf der fachlichen Seite, wohl aber, wenn es um den Umgang mit Mitarbeitenden geht. In einem Interview mit der Zeit erklärt der Psychologe Tomas Chamorro-Premuzic, dass dies unter anderem daran liege, dass wir ein falsches Verständnis von Führung haben. "Wenn jemand ein übermäßig großes Selbstbewusstsein hat und derjenige auch charismatisch ist, vielleicht sogar narzisstische ...

Im gestrigen Beitrag zum Thema Burn-out ist es bereits angeklungen, wie die ganz grundsätzlichen Prinzipien der Arbeitswelt geradezu dazu beitragen, dass Menschen sich über die Maßen verausgaben und schließlich zusammenbrechen. Am anderen Ende der Skala (wenngleich womöglich mit ähnlichem Ergebnis) spielt sich der New-Work-Trend ab. Da ist dann viel die Rede von sinnhafter Arbeit und Strukturen, die etwas ermöglichen sollen. Und auch der Hype-Begriff Agilität schwingt hier immer wieder mit, denn ...

Kraftlos sein, nicht mehr können - das ist ein Gefühl, das immer mehr Menschen im Berufsleben mit sich herumschleppen. Seit es den Burn-out-Begriff hat dieses Phänomen einen Namen. Doch Erschöpfung den Status einer Krankheit zuweisen zu können, macht die Dinge nicht leichter. Denn das, was Menschen auslaugt, ist nicht nur ein vielleicht überhöhter Leistungsanspruch an sich selbst, sondern oft auch die grundsätzlichen Bedingungen in der Arbeitswelt. In einem Interview mit der Zeit geht der Psychologe ...

Studien zeigen, dass die Babyboomer-Generation immer öfter darüber nachdenkt, wie sie früher aus dem Erwerbsleben aussteigen kann. Nicht einmal jeder Zehnte dieser Altersgruppe beabsichtigt, bis zum offiziellen Renteneintrittsalter zu arbeiten. In den Augen des Soziologen Wolfgang Menz liegt das vor allem daran, dass sich in den letzten Jahren in vielen Unternehmen eine Kultur des sich permanent Behaupten-Müssens eingespielt hat. "Früher konnten Beschäftigte, die durch gute Leistungen aufgestiegen ...

Die aktuelle Debatte über den Klimawandel, die inzwischen in den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen an Fahrt aufnimmt, wirft auch die grundsätzliche Frage auf, ob es reicht, einfach unsere bestehenden Lebensstile ein wenig zu verändern, oder ob wir nicht gar viel grundlegender unsere Gewohnheiten wandeln müssen. Die Süddeutsche Zeitung hat mit Ingolfur Blühdorn, Professor am Institut für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit (IGN) der Wirtschaftsuniversität Wien, gesprochen, der ...

Gesund sein, sich ausgewogen ernähren, genügend schlafen, sich eben rundum wohlfühlen - für immer mehr Menschen gehört all das, bewusst gelebt, zu einem guten Leben dazu. Doch diese Verhaltensweisen werden für immer mehr auch zu einer Selbstoptimierungsstrategie, die das Leben vereinnahmt. Im Interview mit dem Focus plädiert die Philosophin Ariadne von Schirach deshalb für eine neue Lebenskunst. "Selbstoptimierung ist nicht an sich schlecht, im Gegenteil. Wir sind immer beides – Oberfläche ...

Bodo Janssen ist ein Erfolgsunternehmer. Als seine Mitarbeiter ihm vor einigen Jahren in einer Befragung ungeschminkt die Meinung geigten, ging er in sich. Seitdem beschäftigt Janssen sich mit Themen wie Meditation und Management und hat seine Unternehmenskultur nachhaltig verändert. Kürzlich veröffentlichte er ein Buch darüber, wie man entlang der Regeln des Heiligen Benedikts besser führen kann. "Wenn ich mich um die Menschen kümmere, kümmern sich die Ergebnisse um sich selbst. Die Wirtschaft ...

Immer noch verbinden viele Führungskräfte die Frage der Leadership vor allem mit dem Erlernen entsprechender Skills. Der Jesuit Michael Bordt, der Kurse für angehende Leader im Alter von 20 bis 30 Jahren anbietet, nimmt eher die subtilen Dimensionen des Führens ins Visier. Ganz selbstverständlich stehen in seinen Workshops Yoga und Meditation auf dem Programm, um wach und klar in den Tag zu starten. Und viele der Übungen, die er mit seinen Teilnehmenden macht, zielen vor allem darauf ab, dass ...

Die Suche nach Sicherheit gehört wohl zu den Grunddilemmata des menschlichen Lebens. "Im Gegensatz zum Tier hat der Mensch die Freiheit, die Zukunft zu gestalten, und das bedeutet immer eine gewisse Unsicherheit. Das ist an sich überhaupt nichts Schlimmes, problematisch ist es nur, wenn die Unsicherheit zu groß wird", sagt der Wirtschaftsethiker Martin Booms in einem Interview mit der Zeit. In Zeiten, in denen man sich nicht sicher sein kann, seinen Arbeitsplatz auch noch in ein paar ...

Ein Beitrag meines Lieblingssoziologen Hartmut Rosa in der NZZ hat mich schwer zum Nachdenken gebracht. Rosa beschreibt darin ausführlich, warum die Arbeitswelt heute für die meisten Menschen einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Resonanzraum ist. "Tatsächlich bildet insbesondere in der modernen Gesellschaft Arbeit nicht nur eine Resonanzachse, sondern sie stellt eine zentrale Resonanzquelle dar, in der sich eine Vielzahl von Resonanzachsen wie in einem Brennglas bündeln. Wir ...

Woran erkennt man, dass ein Thema in der breiten Bevölkerung ankommt? Die Apotheken Umschau hat kürzlich ein langes, langes Special zu Achtsamkeit veröffentlicht - wieder ein Indiz mehr, dass Meditieren immer weitere Schichten der Gesellschaft erreicht. Das Special gibt einen sehr guten Überblick über den Forschungsstand, lässt Wissenschaftler, Therapeuten und Praktiker zu Wort kommen und gibt Empfehlungen, wie man mit dem Meditieren anfangen kann. Eine Artikelempfehlung für Menschen im eigenen ...

In den USA werden diverse Pharmahersteller zur Zeit von allen Seiten angegangen und mit Prozessen überzogen. Hintergrund ist die so genannte Opioid-Krise, der schon mehr als 400.000 Todesfälle zugerechnet werden. Es gab in den letzten Jahren schon zahlreiche Medienberichte, die aufzeigten, wie rasant in den USA der Verbrauch an süchtig machenden Schmerzmitteln in der jüngsten Vergangenheit angestiegen ist. Den Unternehmen wird nun unter anderem zu aggressives Marketing für ihre Produkte vorgehalten. ...

Und wieder eine neue App für mehr Achtsamkeit - Balance ist ein neues Tool, das den Nutzern Meditationen präsentiert, die an ihre persönlichen Vorlieben angepasst sind. Dazu müssen sie zunächst einen Fragebogen beantworten und erhalten dann von der App entsprechende Übungsvorschläge. Balance wirbt mit dem Slogan "Meditation, die sich dir anpasst". Bei Meditierenden, die eher die spirituelle Natur der Übung im Sinn haben, mag dies zu Stirnrunzeln führen, denn für viele ist das Meditieren ...

Happy, tiefenentspannt und frohen Mutes - Meditation scheint all dies zu versprechen. Wo Achtsamkeit immer mehr zum positiven Lebensstil wird, geraten die dunkleren Seiten leicht aus dem Blick. Das Philosophie Magazin hat in einem ausführlichen Beitrag einen näheren Blick auf die Schattenseiten geworfen. Manches mag vielleicht ein wenig zu düster beschrieben sein, bedenkenswert ist es allemal. So schreibt Nils Markwardt etwa: "Gelassenheitskonzepte, wie sie sich im Stoizismus und Buddhismus ...

Der wachsende Meditationstrends scheint für die Kirche langsam zu einem Problem zu werden. Die Spanische Bischofskonferenz versucht nun mit einem Papier, das spirituelle Territorium der Kirche zu behaupten und grenzt sich deutlich ab von Perspektiven, "die die unkritische Rezeption von Gebets- und Meditationsmethoden begünstigen konnten, welche dem christlichen Glauben fremd sind". So schreiben die Bischöfe: "Der Relativismus, der die Mentalität unserer Welt kennzeichnet, bewegt ...

Ein Trend, der in Amerika schon seit Jahren köchelt, scheint nun auch Deutschland zu erreichen. Immer mehr - meist gut verdienende Menschen - basteln an Ausstiegsszenarien aus dem Erwerbsleben. Ein Weg dorthin: den eigenen Lebensstandard minimalisieren, möglichst wenig ausgeben, viel sparen und dann schon in jungen Jahren von den Kapitalerträgen leben. Die Zeit portraitiert in einem Artikel einige dieser neuen Frugalisten. Sie kochen selbst, statt auswärts zu essen. Sie leben in kleinen Wohnungen, ...

Mit Achtsamkeitsprogrammen den Mitarbeitern beim Regenerieren helfen, das wird in immer mehr Unternehmen zur Strategie, zumal sich seit Jahren statistisch betrachtet die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen erhöhen. Die Soziologin Greta Wagner betrachtet solche Ansätze eher kritisch. In einem Interview mit der Zeit etwa sagt sie: "Diese Strategien sind ambivalent, weil sie den Angestellten sehr viel Eigenverantwortung dafür übertragen, einen individuellen Umgang mit organisational ...

"Vertraue auf die natürliche Intelligenz", postuliert der Zukunftsforscher Matthias Horx mit seinem neuen Buch. Ein Teil des Buches widmet sich der Euphorie im Hinblick auf künstliche Intelligenz ebenso wie der parallel dazu um sich greifenden Panik. Horx' Diagnose ist nicht sonderlich tiefschürfend, wohl aber kulturell treffend: "Eine der quälenden Selbstwahrnehmungen des Menschen besteht darin, sich selbst als schrecklich UNGEORDNET zu empfinden. Menschliche Existenz ist ...

"Vorsicht vor dem Kuschelkapitalismus", warnte kürzlich die Zeit, nachdem 181 Firmenchefs, die dem Business Roundtable, einer starken Lobbygruppe von US-Großkonzernen, angehören, öffentlich gemacht hatten, künftig nicht mehr allein dem Shareholder-Value-Denken folgen zu wollen, sondern ihr Augenmerk auch auf das Wohlergehen von Mitarbeitern, Kunden und dem Gemeinwesen zu legen. Allein, dass ein solches Statement zur Nachricht wird, zeigt schon, in welcher Welt wir tatsächlich leben. ...

Achtsamkeit ist womöglich auch so populär geworden, weil sie unser Gefühl von Selbstwirksamkeit stärken kann. Zu viel Stress? Ein nerviger Job? Rundum überfordert? All das, so zumindest das vielfache Versprechen, lässt sich mit Achtsamkeit in den Griff bekommen. Der Tagesspiegel geht in einem Beitrag der Frage nach, inwieweit ein solch individuelles Gegenwirken bei Herausforderungen, die gerade nicht allein dem persönlichen Verhalten oder gar Zugriff geschuldet sind, nicht auch zur Falle werden ...

Achtsamkeit ist nicht nur immer wieder Thema auf diesem Blog, sondern auch in meinem Leben. think.work.different macht Sommerpause, da ich einige Zeit im Retreat sein werde. Wir sind ab 9. September dann wieder mit frischen News für Sie da. Und ich wünsche Ihnen schöne Sommertage!

Andere um Rat zu fragen, kann sehr hilfreich sein. Man sollte sich jedoch auch darüber im Klaren sein, dass diese Ratgeber bisweilen gar nicht amused reagieren, wenn man dann nicht auf sie hört - oder wenn man sich gar erdreistet, auch andere Menschen um ihre Perspektive zu bitten. Das zeigt eine Studienreihe der Harvard Business School. Kollegen oder Mentoren, die sich in ihrer Ratgeberrolle nicht gewürdigt fühlten, reagieren der Studie zufolge durchaus mit Kränkung oder torpedieren die Ratsuchenden ...

Irgendwie freue ich mich ja immer, wenn Massenmedien etwas über Achtsamkeit schreiben, denn ich denke, es kann vielen Menschen helfen, bewusster zu leben. Doch in letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, dass viele solcher Ratgeber-Artikel auch einen besonders starken Selbstbezug in den Vordergrund rücken. Sicher, sich wohlzufühlen, ist wohl für die meisten Menschen eine sehr persönliche, ja private Angelegenheit. Und doch hat die Selbstbezogenheit der Tipps, die viele Anleitungen zu mehr Achtsamkeit ...

Seit die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens sich verbreitet hat, werden immer wieder Diskussionen darüber geführt, ob eine solche Grundsicherung uns alle faul werden lässt oder vielleicht einfach ein Stückchen mehr Freiheit in für immer mehr Menschen doch recht angespannte Versorgungsnotwendigkeiten bringen könnte. "Im Grunde genommen entkrampft das Grundeinkommen unser angespanntes Verhältnis zu Arbeit und Einkommen. Je weniger ich mir um mein eigenes Einkommen Sorgen machen muss, ...

Der republikanische Senator Josh Hawley rüstet in den USA zu einem Feldzug gegen die sozialen Medien und will einige derer besonders "süchtig machenden" Features verbieten lassen. Dazu gehören die Autoplay-Funktion von Videos, das Endlos-Scrollen, das einen oft viel länger als eigentlich geplant auf Plattformen wie Facebook festhängen lässt, oder auch Gamification-Elemente, die für besonders intensive Nutzung belohnen. Aber sind das alles wirklich Dinge, vor denen wir unbedingt geschützt ...

Der Meditations-Boom treibt immer bizarrere Blüten. Das Digital-Magazin t3n etwa verrät seinen Leser*innen in einem Ratgeber "7 Prinzipien, die Marketer von der Meditation lernen können". Aufhänger des Artikels ist der Auftritt von Andy Puddcombe, dem Gründer der Meditations-app Headspace, beim Online-Marketing-Rockstars-Festival 2019, bei dem rund 7.000 Teilnehmer mit ihm meditiert haben sollen. Die Tipps des Magazins lesen sich wie Kalendersprüche. Da heißt es dann: "Nimm dir ...

Die Zahl psychischer Erkrankungen, zumindest derer, die iim Gesundheitswesen erfasst werden, hat sich in den letzten 20 Jahren laut DAK-Psychoreport verdreifacht. Viele machen dafür nicht zuletzt die immer schneller werdende Taktung in der Arbeitswelt verantwortlich, die durch die Digitalisierung geschürt wird. Doch ist das Digitale nur einer von vielen Brandbeschleunigern, wenn es um Gesundheit in Arbeitskontexten geht. "Digitalisierung führt zu Beschleunigung in allen Arbeitsprozessen, ...

Meditations-Apps gibt es bereits wie Sand am Meer, und nicht alle entfalten für die Anwender einen wirklichen Nutzen. Das Experimentieren mit neuen Technologien könnte jedoch mittelfristig im Gesundheitssektor für manchen Durchbruch sorgen. An der Frankfurter Uniklinik etwa werden bei der Behandlung von Patienten mit bipolaren Störungen und Depressionen spezielle Medizin-Apps erprobt, die es den Therapeutinnen erleichtern sollen, Veränderungen im Gesundheitszustand ihrer Patientinnen ...

Dass die Digitalisierung unser Leben heute mehr prägt, als wir gewöhnlich bewusst zur Kenntnis nehmen, dürfte inzwischen offensichtlich sein. Der Bestseller-Autor Yuval Harari geht davon aus, dass es absehbar noch schlimmer kommt. In einem Interview mit der NZZ spricht er darüber, dass es nicht mehr lange dauern dürfte, bis die Algorithmen der Computerkonzerne unser menschliches Innenleben vollends gehackt haben: "Einen Menschen zu hacken, heisst: ihn besser zu verstehen und zu durchschauen, ...

"Die Managementausbildung ist zu engstirnig geworden. Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, brauchen wir einen anderen Zugang", sagt Volker Rundshagen, Professor für Management mit Schwerpunkt Tourismusmanagement an der Hochschule Stralsund, in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. Spätestens seit der letzten akuten Finanzkrise haben viele Menschen sehr kritisch auf dem Radar, dass das, was Business Schools üblicherweise lehren, sehr vom ökonomischen Paradigma der Gewinnmaximierung ...

Meditation ist mehr als ein bisschen Entspannung und mehr als eine Methode im konventionellen Mix medizinischer Behandlungen. In der Euphorie über all die segensreichen Wirkungen, die die Neurowissenschaften dem Meditieren zuschreiben, geht das leicht unter. In einem Interview mit stern.de weist der Neurowissenschaftler und Meditationsexperte Boris Bornemann darauf hin, dass Achtsamkeit kein "Quick Fix" für unsere alltäglichen Probleme ist, sondern ein Übungsweg, der bestenfalls sogar ...

Der Achtsamkeits-Trend hat mit dazu beigetragen, dass eine analoge Praxis wie das Meditieren, zunehmend digital wird. Meditations-Apps werden inzwischen von vielen Menschen geschätzt als kleine Helfer, um im turbulenten Alltag wieder runterzukommen. Doch tut sich beim Üben mit Apps mehr als vielleicht ein bisschen Entspannung? Der Diplom-Psychologe und Psychotherapeut Björn Husmann von der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren betrachtet das eher skeptisch. "Wer zur Entspannung ...

Work-Life-Balance wird auch in den Hochleistungskulturen der Arbeitswelt, beispielsweise in der Beraterbranche, immer mehr zum Thema. Selbst Unternehmensberatungen, bei denen ein zeitiger Feierabend fast so angesehen ist wie Blaumachen, bieten ihren Beschäftigten inzwischen flexible Arbeitszeitmodelle an. Genutzt werden sie allerdings selten. Eine Studie, für die 50 Berater*innen befragt wurden, wirft nun Licht auf die Gründe. Für viele High Potentials gleicht es einer Zumutung, in solche Arbeitszeitmodelle ...

Hin und wieder klingt im gegenwärtigen Achtsamkeits-Hype auch Kritik an. Jon Kabat-Zinn, Begründer der Mindfulness Based Stress Reduction, beispielsweise weist gelegentlich darauf hin, dass Meditation mehr ist als nur ein Tool, um sich individuell besser zu fühlen. Ronald Purser, Management-Professor an der San Francisco State University, geht einen Schritt weiter. Er verweist darauf, dass Achtsamkeit eigentlich ein Politikum ist. In einem Artikel zum Thema "Achtsamkeit vom Ich zum Wir bewegen" ...

Die niederländische Mietplattform HousingAnywhere macht einen ungewöhnlichen Vorstoß. Statt an gesetzlichen Feiertagen alle Mitarbeiter nach Hause zu schicken, hat die Firma die Feiertage nach Kalender abgeschafft und jedem Mitarbeiter künftig eine entsprechende Zahl von Urlaubstagen, die nach freier Wahl genommen werden können, gegeben. "Wir haben festgestellt, dass manche Feiertage für unsere Mitarbeiter gar keine Bedeutung haben. Der Pfingstmontag zum Beispiel, kaum einer hat dazu eine ...

Der Begriff Burnout hat in den letzten Jahren eine sagenhafte Karriere hingelegt. Und damit in gewisser Weise eine erschreckende Normalität für Erschöpfungszustände geschaffen. Dabei gerät aus dem Blick, dass wir hier längst mitten in einem kulturellen Problem sitzen, das sich nicht einfach individuell wegbehandeln lässt. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche warnt der Psychiater Andreas Wahl-Kordon davor, wie schmal der Grat ist, wenn man versucht, dem Stress etwas entgegenzusetzen. Meditation ...

Die Zahlen sind alarmierend - laut National Health Survey zeigt jedes achte in England zur Schule gehende Kind im Alter von 5 bis 19 Jahren bereits mindestens eine psychische Störung. Die Regierung versucht nun gegenzusteuern. Der ambitionierte Plan: Bis 2021 soll an 370 Schulen das Thema psychische Gesundheit stärker verankert werden. Die Idee ist, Kinder systematisch mit Fragen des Wohlbefindens und Glücks in Kontakt zu bringen. Methodisch sollen Muskelentspannungstechniken, Atemübungen und ...

Meditieren ist eine der wunderbarsten Beschäftigungen, die man sich vorstellen kann - und es ist kostenlos. Und doch hat sich das Geschäft mit der Achtsamkeit in den letzten Jahren zu einem Multi-Millionen-Dollar-Markt entwickelt. Vor allem die Meditations-Apps wecken hier Begehrlichkeiten und locken die Investoren. Die App Calm verfügt inzwischen über Investorengelder in Höhe von 143 Millionen Dollar. Im letzten Jahr vervierfachte Calm seine Einnahmen von 20 auf 80 Millionen Dollar. Headspace, ...

Achtsamkeit macht wacher, nicht nur, wenn es darum geht, im Job vielleicht ein bisschen besser zu sein. Auf Business Insider schreibt die Autorin Laura Lewandowski darüber, welche Erfahrungen sie beim Meditieren macht. Eine davon - wacher werden für die eigene Gedankenwelt. "Dinge, die ich denke, denke ich nicht einfach nur noch so. Ich begreife, welche Sätze in meinem Kopf entstehen. Was ich mir oft unbewusst einrede, was mich runterzieht, womit ich mich selbst klein mache", beschreibt ...

Der Achtsamkeits-Trend hat Meditation auf breiter Basis von ihren spirituellen Wurzeln entkoppelt. Für viele Menschen, die heute Achtsamkeit praktizieren, um sich zu entspannen und gesünder zu sein, ist Meditieren eine Methode ähnlich wie Sport. Man macht sie, aber denkt nicht weiter darüber nach. Ein Projekt der University of Applied Sciences Frankfurt (UAS) zu "Persönlichkeit – Reflexion – Gesellschaft" sieht das anders. Mit dem Kongress "Meditation und die Zukunft der Bildung", ...

Feedback geben reduziert sich für viele Führungskräfte oft auf das alljährliche Mitarbeitergespräch. Ein Fehler, findet Feedback-Expertin Nora Heer, denn: "Es gibt drei Dinge, die Menschen mehr als alles andere motiviert: Die Identifikation mit einer Aufgabe oder mit dem Unternehmen, die Anerkennung von Kolleginnen oder Führungskräften und die Selbstwirksamkeit. Das bedeutet, dass wir merken möchten, dass unser Tun eine Auswirkung auf unser direktes Umfeld hat, also auf das Unternehmen oder ...

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Pflicht der Arbeitszeiterfassung hat viele Unternehmen kalt erwischt. In einer Zeit, in der immer mehr Firmen zur Vertrauensarbeitszeit übergehen, wirkt es vielleicht wie eine kalte Dusche. Klar ist aber auch - gerade in stark leistungsgetriebenen Unternehmenskulturen kann die Selbstkontrolle der Arbeitnehmer leicht nach hinten losgehen. Der Outdoor-Ausrüster Vaude beispielsweise hatte einige Klippen zu überwinden, bis die Vertrauensarbeitszeit im Unternehmen ...

Die Selbstoptimierungserwartungen unserer Kultur werden in letzter Zeit häufiger in den Blick genommen, insbesondere im Kontext des um sich greifenden Achtsamkeits-Trends. "Abschalten, auftanken, durchstarten: Wer zu dieser Wortwahl greift, der signalisiert bereits, worum es geht. Nämlich gerade nicht darum, wirklich innezuhalten und zu sich zu kommen, sondern darum, eine Maschinenwartung durchzuführen", so der Philosoph Philip Kovce in einem Essay für den Deutschlandfunk. Kovce deutet ...

Viele Firmen, die versuchen, agile Arbeitsweisen einzuführen, sind sich kaum bewusst, welche vielleicht unerwünschten Nebenwirkungen sich einstellen können, wenn man Agilität einfach als eine neue Methode nutzt, aber die alten Strukturen eigentlich nicht antasten möchte. Was passiert beispielsweise, wenn manche Mitarbeiter aus familiären Gründen nicht ständig bereitstehen können? Wer entscheidet dann, was zu tun ist? "Beim agilen Arbeiten ist das öfter ein Aushandlungsprozess, denn es gibt ...

Agilität ist in aller Munde. Unternehmen wollen in einer immer komplexer und schneller werdenden globalisierten Welt nicht die Abgehängten sein, also muss alles agil werden. Die "New Work"-Bewegung suggeriert dabei: Das ist nicht nur hip, es macht auch noch Spaß. Kritiker haben da einen etwas anderen Blick. "Wenn Unternehmen Agilität zu Ende denken, dann müssen sie, um in einer dynamischen Welt wettbewerbsfähig zu sein, mit sich immer wieder neu organisierenden Teams arbeiten – ...

Wann ein Thema wirklich zum Trend wird, erkennt man auch daran, welche Zielgruppen sich damit beschäftigen. Bei der Achtsamkeitswelle konnte man gut beobachten, wie zunächst Therapeuten, Mediziner und Coaches anfingen, Achtsamkeitsmethoden in ihrer Arbeit zu integrieren. Dann sprang das Business auf, vor allem in den Bereichen Coaching und Leadership. Inzwischen sickert Meditation durch in die verschiedensten Berufsgruppen. Das VDI-Portal ingenineur.de hat beispielsweise für seine Leser*innen ...

Spiegel Wissen hat ein Gedächtnis-Coaching-Programm entwickelt, das tief Blicken lässt, was unsere kulturellen Gewohnheiten angeht. Die Übungen, die das Programm bei Reizüberflutung und gegen den Multitasking-Wahn empfiehlt, zeigen, wie sehr wir anscheinend oft selbst den Stress, den wir empfinden, auslösen - und das unnötigerweise. Eine Übung beispielsweise rät dazu, jeden Tag für 10 bis 15 Minuten eine medienfreie Pause zu machen. Eine andere lädt ein, einmal bewusst im eigenen Alltag zu beobachten, ...

Die Weltgesundheitsorganisation hat angekündigt, dass Burn-out künftig als Krankheit anerkannt werden soll. In der neuen Klassifikationsliste ICD 11, die ab 2022 gelten soll, wird Burn-out dann als Syndrom geführt, das aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird", auftritt. Allein diese Definition finde ich schon mehr als kritisch, da sie einen bestimmten Zusammenhang setzt, nämlich, dass chronischer Stress auch erfolgreich verarbeitet werden ...

Stressbewältigung ist in unseren Leistungsgesellschaften ein großes Thema. Weil die Überforderung uns krank macht, versuchen immer mehr Menschen, diesen Belastungen etwas entgegenzusetzen. Die Deutsche Welle hat in einem großen Artikel zusammengestellt, wie das Geschäft mit dem Stress längst zu einer Milliarden-Industrie geworden ist. Calm, Anbieter einer Meditations-App, wird ein Marktwert von einer Milliarde Dollar zugeschrieben. Der Markt für Yoga-Bekleidung soll weltweit bis 2022 auf 3,4 Milliarden ...

Der Selbstoptimierungs-Trend, den die Achtsamkeitsbewegung hervorgebracht hat, sitzt mir schon länger quer. Nicht, weil ich etwas dagegen hätte, dass Menschen meditieren, um sich einfach ein bisschen wohler zu fühlen. Eher, weil mich die Sorge beschleicht, dass mit diesem Selbstbezug auch eine gewisse Form der Isolation einhergeht. Denn wenn meine achtsamen Wahrnehmungen nur um mich selbst kreisen, verändert sich nicht automatisch meine Beziehung zu meinen äußeren Lebensumständen - oder gar diese ...

Achtsamkeit boomt und viele Berater*innen würden gerne auf den Zug aufspringen. Doch wie findet man eine passende Weiterbildung? Die Ausbildung zum MBSR-Lehrenden beispielsweise ist hochkarätig, aber auch sehr zeitintensiv. Und viele Angebote mit eher kurzer Dauer sind oft nicht nachhaltig. Ein guter Bekannter von mir, Rüdiger Standhardt, gehört zu den Pionieren im Feld der Achtsamkeits-Schulung. Er unterrichtet auch MBSR, hat aber für Menschen, die vor allem in Business-Kontexten mit Achtsamkeit ...

Warum haben eigentlich so viele technische Gadgets Frauenstimmen? Über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt, dass mein Navigationssystem als "Frau" zu mir spricht - und gleichzeitig nervt mich das ein wenig, weil etwas in mir spürt, dass hier auch etwas Stereotypes in meine Lebenswelt einzudringen scheint. Seit ein paar Wochen habe ich einen Staubsaug-Roboter. Für mich ist das ein klarer Fall von "er", doch dieser fleißige Geselle kommt nur mit weiblicher Stimme und alternative ...

Im Business wird in der letzten Zeit viel über Agilität gesprochen, denn viele Unternehmen spüren, dass sie mit ausgeprägten Hierarchien und starren Prozessen die eigentliche Komplexität unserer Lebens- und Arbeitswelten zunehmend verfehlen. Doch gerade Agilität ist weit mehr als eine Methode, die man einfach mal so im Unternehmen zur Anwendung bringt. Denn all die Ansätze, die hier eingebracht werden, von flachen Hierarchien über mehr Eigenverantwortung bis hin zu völlig fluiden Prozessen, die ...

Überstunden sind in der Arbeitswelt inzwischen eine Selbstverständlichkeit, die vor allem von Arbeitgebern ungern hinterfragt wird. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, demzufolge Unternehmen künftig grundsätzlich verpflichtet werden sollen, die vollständige Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter zu erfassen, hat vielerorts zu Aufschreien geführt. Manche klagen über mehr Bürokratie, andere empfinden die Vorgabe in Zeiten von Home Office und Vertrauensarbeitszeit als Anachronismus. Worüber die Arbeitgeber ...

Warum tun wir uns manchmal so schwer damit, uns zu entscheiden? "Ein Problem, das bei Entscheidungen oft auftritt, ist, dass wir diese dramatisieren. Wir stellen uns automatisch das Schlimmste vor, was passieren könnte. Das Problem dabei ist, dass wir Risiken sehr viel stärker bewerten als potenzielle Gewinne", sagt Philip Meissner, Professor für Entscheidungsfindung, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Er hat einen Tipp für Entscheidungsschwache parat, dem, was man wirklich ...

In der Business-Welt hat ein neuer Hype Einzug gehalten. Der Sinn. In Zeiten, in denen Arbeitskräfte rarer zu werden scheinen, ist jedes Mittel recht, um Mitarbeiter zu motivieren. "Der Traum vieler Manager geht so: Unternehmen sollen Orte werden, an denen die Mitarbeiter täglich Sinn erfahren und Sinn stiften. Das steigert die Motivation... Profiteur ist auch die Gesellschaft insgesamt: Mitarbeiter, die von einem höheren Zweck beseelt sind, stoßen Prozesse an, um die Umwelt zu schützen und ...

Stille wird bisweilen zu einem öffentlichen Thema, beispielsweise wenn eine Stadt wie Wiesbaden gleich eine ganze "Woche der Stille" ausruft. Und das Thema scheint in der breiten Bevölkerung anzukommen. Ein Bericht im Wiesbadener Tagblatt vermittelt, dass Achtsamkeit und das bewusste Innehalten nicht allein die Domäne asiatischer Meditationsstile sind, sondern auch im Christentum lange Tradition haben. Der Volkswirt Marcus Lübbering führte die Teilnehmenden bei einem vollbesetzten Vortrag ...

Man könnte Andy Puddicombe, Begründer der Meditations-App Headspace, als so etwas wie den Rockstar unter den Meditierern betrachten. Er war einer der ersten, die vor einigen Jahren erkannten, dass Meditation auch auf dem Smartphone funktionieren könnte. Seit einiger Zeit ist Headspace auch auf Deutsch erhältlich und hat hierzulande bereits eine Million User. Insgesamt nutzen mehr als 40 Millionen die App. In einem Interview mit der FAZ erzählt Puddicombe, wie er vor vielen Jahren selbst zum Meditieren ...

Das Optimierungsdenken in der Arbeitswelt treibt immer neue Blüten. In der Wirtschaftswoche etwa proklamiert Björn Waide, CEO von Smartsteuer, einem Unternehmen, dass sich daran versucht, das Steuerwesen zu digitalisieren, "empathischen Egoismus" als Führungsstil der Zukunft. Die Empathie soll dabei die Ellbogen anscheinend etwas zügeln. "Wir brauchen einen gesunden Egoismus, der empathisch für den Egoismus der anderen ist. Dies zu moderieren, ist eine gewaltige Führungsaufgabe. ...

Der Selbstoptimierungs-Trend, den die Achtsamkeitsbewegung hervorgebracht hat, sitzt mir schon länger quer. Nicht, weil ich etwas dagegen hätte, dass Menschen meditieren, um sich einfach ein bisschen wohler zu fühlen. Eher, weil mich die Sorge beschleicht, dass mit diesem Selbstbezug auch eine gewisse Form der Isolation einhergeht. Denn wenn meine achtsamen Wahrnehmungen nur um mich selbst kreisen, verändert sich nicht automatisch meine Beziehung zu meinen äußeren Lebensumständen - oder gar diese ...

Ich gebe es ja zu, ich bin ein Fan von Audio-Tracks, die so arrangiert wurden, dass sie beruhigen oder die innere Fokussierung unterstützen. Selbst wenn die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit solcher Tracks noch dürftig sind - ich habe den Eindruck, diese Musik stimmt mich milder, wenn im Zug im Ruheabteil mal wieder alles um mich herum am Quatschen ist. Die App Endel geht noch einen Schritt weiter - sie webt aus kurzen elektronischen Klangmustern immer wieder neue Kompositionen - je ...

think.work.different macht Osterferien! Wir wünschen Ihnen eine schöne Osterzeit mit herrlichen Frühlingstagen - und sind ab 29. April wieder mit frischen News für Sie da!

Nichtstuns hat in einer Gesellschaft, die davon lebt, immer beschäftigt zu sein, etwas Anrüchiges. Wer nicht immer nur leisten möchte, eine Pause braucht oder einfach die Ruhe und Stille schätzt, wird da leicht zum Außenseiter. Der Deutschlandfunk geht in einem Beitrag der Frage nach, warum es in der heutigen Zeit so schwierig ist, die Produktivitäts- und Aktivitätszwänge einmal hinter sich zu lassen und durchzuatmen. Bis vor gar nicht so langer Zeit brachte zumindest der kirchliche Kalender ein ...

Wo eingeschliffene Lebensweisen immer mehr an Eigendynamik gewinnen und so beginnen, das Menschsein durch gewachsene systemische Logiken zu formen, kommt die Frage auf, wie wir unsere menschliche Autonomie in solchen oft stark unbewussten Prozessen behaupten können. Dabei geht es um mehr als nur die Tatsache, dass die Digitalisierung uns immer mehr mit ihren algorithmischen Prozessen durchdringt. Auch das Bildungssystem folgt längst Optimierungsideen, die den Faktor der menschlichen Entwicklung ...

Der Outdoor-Ausrüster Patagonia hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht als Unternehmen, dass eine besonders ökologische und umweltschonende Produktion vertritt. Die Bekleidung von Patagonia hat sich so insbesondere bei Nachhaltigkeits-Fans den gewissen Coolness-Faktor erobert. Allerdings finden auch Zielgruppen, die weit weg sind von der Patagonia-Agenda immer mehr gefallen an den Outfits, mit denen man sich ganz nebenbei ein grünes Image verpassen kann. An der Wall Street beispielsweise ...

Das Bedürfnis nach Stille scheint eine grundlegende menschliche Sehnsucht zu sein, ja mehr noch, eine Notwendigkeit. Doch in unserer durchgetakteten Zeit verlieren immer mehr Menschen das Gespür dafür, wann es Zeit ist, einmal innezuhalten. Gerade den Kirchen, seit jeher Orte der Stille, scheint in unseren durchmodernisierten Gesellschaften eine neue Rolle zuzukommen, diese Räume des Innehaltens wieder stärker ins kollektive Bewusstsein zu holen. Jesuitenpater Karl Kern beschreibt in einem Gespräch ...

Das Thema Sabbatical scheint eine neue Blüte zu erleben. Nun prescht auch die Linke in dieser Frage nach vorne. Katja Kipping forderte kürzlich, dass ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf bis zu zwei Jahre Auszeit während des Berufslebens geschaffen werden solle - bei steuerfinanziertem Lohnersatz. Kipping begründet die Idee damit, dass in der heutigen Arbeitswelt mit all ihren Belastungen längere Phasen der Pause notwendig seien, um Gesundheit und Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Die SPD sprach ...

Mit "Reinventing Organizations" ist Frédéric Laloux ein Bestseller gelungen, der inzwischen durch die entstandene "New Work"-Bewegung immer mehr Unternehmen bewegt. Im Interview mit dem Spiegel lässt er erahnen, wie fundamental der Wandel ist, den heutige Unternehmenskulturen durchlaufen könnten, um ihre wirklichen Potentiale zu entfalten. Loslassen, anderen mehr Freiheiten zugestehen, gerade für Führungskräfte ist das nach wie vor eine Zumutung. "Paradoxerweise werden ...

Jetzt, wo die bekannte Meditations-App Headspace auch in deutscher Sprache verfügbar ist, hat sich sogar die dpa zu einem ausführlichen Artikel über Meditation hinreißen lassen - der bereits von zahlreichen Magazinen veröffentlicht wurde. Der Beitrag gibt einen Überblick über den gegenwärtigen App-Hype in der Achtsamkeitsszene. Experten sehen diese Entwicklung durchaus mit Wohlwollen, denn die Apps erleichtern es vielen Menschen, die niemals einen Meditationskurs besuchen würden, mehr Achtsamkeit ...

Das Gute liegt oft so nahe. In einer Zeit, in der Stresserkrankungen immer mehr zum Thema werden und der Langzeitgebrauch von Antidepressiva besorgniserregend hoch ist, scheinen wir jede Hilfe brauchen zu können, um im Alltag Ruhe zu bewahren. Der wunde Punkt: Selbst Menschen, die bereits eine Therapie durchlaufen haben, verlieren zurück im Alltag gerne den Bezug zu all den konstruktiven Entspannungstechniken, die sie gelernt ...

Der Brite Andy Puddicombe lebte zehn Jahre in einem Kloster. Als er sich zurück ins weltliche Leben begab, entwickelte er die englischsprachige Meditations-App Headspace, die längst zu den weltweit beliebtesten Achtsamkeits-Apps gehört. Headspace bringt einem mit kurzweiligen Clips und geführten Meditationen die Achtsamkeitspraxis näher. Seit wenigen Tagen ist die App nun auch in deutscher Sprache verfügbar. Headspace erklärt mit einem eigens für Deutschland erstellten Stressmonitor auch gleich, ...

Es hört sich verrückt an. In Schweden steht ein Job zur Ausschreibung, der keine Verpflichtung zum Arbeiten mit sich bringt. Wenn 2026 der U-Bahnhof Korsvägen in den Betrieb geht, soll die noch zu findende Person ihren Nicht-Job antreten. Sie hat keine Aufgaben, muss nichts tun. Einzige Verpflichtung ist es, morgens und abends mit einer Karte ein- und wieder auszustechen. Die Stelle ist mit gut 2.000 Euro vergütet, Urlaub und Rentenansprüche inklusive. Bei der Aktion handelt es sich um ein staatlich ...

Henry Schumann hatte irgendwann genug von Autos. Einst regionaler Marketingleiter bei General Motors, hat er sich beruflich noch einmal völlig neu orientiert. Der praktizierende Buddhist wurde Geschäftsführer des buddhistischen Sukhavati-Zentrums in Bad Saarow, einen Ort, an dem viel meditiert wird und der einen Pflegebereich für 20 Personen betreibt. Heute ist er nicht mehr jedes Jahr über Hundertausende Kilometer im Auto oder Flieger unterwegs, er ist im Hier und Jetzt. Das hat nicht nur den ...

Wir haben uns schon so daran gewöhnt, in Arbeitskontexten auch die Sinnfrage zu stellen, dass wir ganz aus dem Blick verlieren, dass dies ein relativ neues Phänomen ist. Heute sagen wohl die meisten Menschen von sich, dass sie sich einen Job wünschen, der ihnen das Gefühl gibt, etwas Sinnvolles zu tun. Noch in den 1980er Jahren machten hingegen viele Menschen eine klare Trennung zwischen ihrer Arbeit und ihrem wirklichen Leben, erklärt der Arbeitspsychologe Theo Wehner in einem Interview mit der ...

Das Katholische Medienzentrum in der Schweiz hat Meditations-Apps unter die Lupe genommen und geht der Frage nach, ob das Meditieren mit digitalen Helfern vielleicht auch das analoge Interesse an Stille und Besinnung fördert. Der Artikel stellt verschiedene Apps vor und spricht mit christlich ausgerichteten Expert*innen darüber, wie sie deren Bedeutung, Wirkung und Möglichkeiten einschätzen. Dabei zeigt sich, dass christliche Kreise die Technologie selbst auch im eigenen Sinne nutzen. Martin Iten, ...

Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Firmen längst dazu, mögliche psychische Gefährdungen ihrer Arbeitnehmer zu untersuchen und zu dokumentieren. Und die steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen legen nahe, wie dringend notwendig dies ist. Aber wie erkennen, ob ein Mitarbeiter auf dem Weg dazu, ist eine Depression oder einen Burn-out zu entwickeln? Der Start-up Humangold hat einen Online-Fragebogen entwickelt, mit dem Firmen herausfinden können, wo im Unternehmen Schwachstellen sind. Es werden ...

Länger mal bei einer Sache zu bleiben, das scheint in unserer von Zerstreuung geprägten Kultur immer mehr zum inneren Kraftakt zu werden. Cal Newport, Professor für Informatik, gehört zu den Kritikern vor allem der ständigen digitalen Ablenkungen, weil die Online-Eskapaden die Konzentrationsfähigkeit dauerhaft schwächen: "Wir können verlernen, uns zu konzentrieren. Wer beim kleinsten Anflug von Langeweile sein Smartphone herausholt und etwas googelt oder auf die Facebook-Timeline schaut, ...

Viele Menschen hadern mit der Kirche. Nicht nur aufgrund all der Missbrauchsfälle und der strukturellen Verkrustungen von Kirche als Organisation. In der aktuellen Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur beschäftigen wir uns ja mit der Zukunft der Religion und da zeigt sich, dass Menschen heute vor allem nach authentischen Erfahrungsräumen suchen, in denen sie sich der Tiefe des Menschseins zuwenden ...

Die Wirtschaftswoche hat mal wieder ein Interview mit dem Eliteforscher Michael Hartmann geführt. Darin beschreibt er wie so oft, wie Eliten sich reproduzieren und bestimmte gesellschaftliche Räume bei aller Bildungsexpansion doch nach wie vor eher von den üblichen Verdächtigen eingenommen werden. Was mich an Hartmanns viel mehr interessiert, ist sein Hinweis auf das Erodieren größerer kultureller Bezüge, die Hartmann zunehmend bei den Eliten wahrnimmt. Auf die Frage, woher der Bedeutungsverlust ...

Die Professorin für Politische Philosophie Lisa Herzog wirft einen in meinen Augen interessanten Blick auf einige sonst eher vernachlässigte Aspekte von Arbeit. Im Interview mit der Zeit versucht sie für die verbindende Dimension des menschlichen Zusammenwirkens in Arbeitskontexten zu sensibilisieren anstatt allein ihren instrumentellen Wert zu betrachten. "Aber Arbeit hat immer auch damit zu tun, dass wir in ihr bestimmte Formen von Gemeinschaft erleben. Arbeit kann uns die Gelegenheit geben, ...

Arbeit ist für manche schlicht ein lästiges Übel, andere fühlen sich von ihren Arbeitsbedingungen vielleicht sogar erdrückt und von ihren Chefs unterdrückt. In einer Kultur, die (Arbeits-)Einkommen voraussetzt, um existieren zu können, spielt der Job auf jeden Fall eine immens große Rolle. Abhängigkeiten sind in solchen Systemen eine Art Naturgegebenheit". Und sie kann von jenen, die das Sagen haben, ausgenutzt werden. In den Augen der amerikanischen Sozialphilosophin Elizabeth Anderson gleichen ...

Gerade für Anfänger ist es oft eine Herausforderung, mit dem Meditieren zu beginnen. Insbesondere zu Beginn der Praxis machen viele erst einmal die Erfahrung, dass sie vor allem ihre alltägliche innere Unruhe, Gedanken, Ablenkungen wahrnehmen. Von Stille ist da oft noch wenig zu bemerken. Für technikaffine Achtsamkeits-Fans gibt es so genannte EEG-Headbands, die, zumindest rudimentär, Entspannungsreaktionen messen können. Auf MacLife testet ein Redakteur das Headband von Muse und beschreibt, wie ...

Alle zwei Jahre findet in Berlin der Kongress Meditation & Wissenschaft statt, den ich für drei Stiftungen organisiere. Beim letzten Kongress Ende 2018 war auch ein Team der Deutschen Welle vor Ort. Nun ist ein halbstündiger Beitrag erschienen, der einen guten Überblick gibt über neurowissenschaftliche Erkenntnisse zur Meditation, ihre Einsatzmöglichkeiten in Medizin und Therapie wie auch in der Arbeitswelt. Im Film kommen der Neurowissenschaftler ...

Unsere Alltagskultur scheint sich immer mehr in Richtung Selbstverschleiß zu drehen. In einem Artikel in der Zeit wird beschrieben, wie selbst junge Arbeitnehmer am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn oder auch Studierende schon unter Stresssymptomen zusammenbrechen. Dabei sind es nicht unbedingt 80-Stunden-Wochen, die immer mehr Jüngere in die Knie zwingen. Vielmehr scheint die kaum greifbare Mischung aus Leistungsdruck, hohen Anforderungen, die nicht in der eigenen Hand liegen, wie auch Zukunftsängsten ...

Demut ist im Business kein üblicher Begriff. Viele Führungskräfte verbinden damit eine gewisse Schlaffheit und mangelnde Durchsetzungsfähigkeit. Erfolgreiche Leader müssen tough sein und an sich glauben, selbst wenn ihnen Widerstand entgegenschlägt, so eine weit verbreitete Meinung. Der wunde Punkt: Wer so auf das Durchsetzen seiner Interessen gepolt ist, verliert leicht den Blick dafür, ob er noch dem Unternehmensinteresse dient oder eher sein ureigenes Ego-Ding durchzieht. Ein Artikel im Greater ...

Es ist schon fast Routine, dass beim Weltwirtschaftsforum in Davos auch meditiert wird. Jon Kabat-Zinn, Vater der Mindfulness-Bewegung war bei dem internationalen Event bereits zu Gast, dieses Jahr führte ein tibetischer Lama die Top-Manager ins Meditieren ein. Die Aargauer Zeitung berichtet in diesem Kontext, wie auch in Schweizer Unternehmen, darunter Swisscom und Axpo, Achtsamkeit immer mehr Einzug hält. "Meditation hilft, sich neu auszurichten, sich auf seine Aufgaben und die Menschen, ...

Burn-out verbinden viele vor allem mit all den äußeren Faktoren, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Schwappen zu viele Einflüsse, die wir nicht selbst gestalten können, in unser Leben, wird es leicht zu viel und etwas in uns kapituliert. Das Magazin working@office beleuchtet in einem aktuellen Artikel noch eine weitere Facette des Burn-out-Phänomens, nämlich die uns bisweilen fehlende Selbstakzeptanz. "Wir alle wollen etwas leisten. Es erfüllt uns, etwas erreicht zu haben. Mit dem äußeren ...

Der Achtsamkeitstrend ruft in letzter Zeit immer wieder auch Skeptiker auf den Plan - und zwar nicht etwa jene, die finden, dass Meditation, erst recht im Business, nicht mehr als grober Unfug ist, sondern jene, die ahnen, dass verordnete Entspannungskurse für Firmen auch ein Weg sein können, Mitarbeiter gefügiger zu machen. Die Basler Zeitung beispielsweise berichtet, dass der Management-Vordenker Manfred Kets de Vries, Professor für Leadership Development und Organisational Change an der französischen ...

Vielleicht hat der eine oder die andere seinerzeit den Film "Die große Stille" von Philip Gröning im Kino gesehen, ein phantastischer dreistündiger Epos, der einen tief hineinzieht in den Frieden und die Offenheit, die sich auftun, wenn Räume zwischen einmal nicht ständig mit etwas gefüllt werden. Psychologie heute sprach mit Gröning über seine Erfahrungen, die er während der Dreharbeiten in dem Kloster machte. Seine Antworten zeigen: Stille kann uns zutiefst erschüttern - und das fühlt ...

In einem spannenden Interview mit dem Deutschlandfunk bringt der Philosoph Markus Gabriel neue Perspektiven in die Diskussion über Transhumanismus und künstliche Intelligenz. Gabriel plädiert dafür, menschliche Intelligenz nicht allein als Funktion von Logik zu betrachten. "Die Art und Weise, wie wir denken, besteht ja darin, dass wir häufig auch logische Fehler begehen. Das ist übrigens unsere evolutionäre Stärke, dass wir nicht perfekte logische Maschinen sind, sondern emotional abweichen ...

Die Zahl psychischer Erkrankungen ist seit Jahren im Steigen begriffen - die alljährlich höheren Zahlen, die die Krankenkassen veröffentlichen, belegen dies. Digitale Verfügbarkeit und wachsende Beanspruchungen im Arbeitskontext dürften zu den Gründen gehören, dass unsere Gesellschaft immer kranker wird. Bisher wird dies jedoch immer noch hauptsächlich als privates Problem gesehen, für das jede/r Einzelne selbst verantwortlich. Der Tagesspiegel bringt nun in einem Kommentar die breite gesellschaftliche ...

Der Meditations-Hype hat längst auch die Promi-Szene erreicht. In einem Artikel zum Thema "Glück kann man lernen" listet Gala gleich eine ganze Reihe bekannter Persönlichkeiten auf, die meditieren, darunter Naomi Watts, Herzogin Meghan und Jessica Alba. Viele der Stars schwören auf Transzendentale Meditation. Man kann spekulieren, warum das so ist. Vielleicht schafft die Tatsache, dass man in TM nur von ausgewählten Lehrern eingewiesen wird und ein vermeintlich persönliches Übungsmantra ...

Bei Sozialunternehmen denken viele immer noch mehr an den typischen Gutmenschen und weniger an Innovatoren. Eine Untersuchung der Förderbank KfW zeigt nun, dass die Start-ups, die mit ihrer Geschäftstätigkeit auch soziale Entwicklungen anzustoßen versuchen, sogar innovativer sind als konventionelle Start-ups. Ein Viertel der rund 154.000 Social Entrepreneurs, die untersucht wurden, entwickelte eigene technologische Innovationen bis zur Marktreife. Nur jeder achte Start-up mit konventionellem Geschäft ...

Das Thema Achtsamkeit hält, oft noch eher unbemerkt, auch im Sport immer mehr Einzug. Der Deutschlandfunk etwa berichtete kürzlich über die SVG Lüneburg, die in der Volleyball-Bundesliga auf Platz 3 steht und ins Pokalfinale kam. Zum Erfolgsrezept von Trainer Stefan Hübner gehört auch ein Training des "spirituellen Bereichs", wie er dem Sender erklärte. Man "arbeite man am mentalen und spirituellen Bereich. Das habe nichts mit Esoterik oder Räucherkerzen zu tun, so der Trainer. ...

Computertechnologien haben heute einen enormen Einfluss auf unser aller Leben. Und im gesellschaftlichen Diskurs wird immer wieder die Frage laut, wie wir diesen technologischen Einfluss ethisch in den Griff bekommen können. In der Realität zeigt sich: Informatiker werden im Berufsalltag zwar häufig mit ethischen Fragen konfrontiert, doch ist Ethik im Zuge ihrer Ausbildung fast nie ein Thema. Diese Erfahrung machte zumindest ein Informatik-Professor an der Universität des Saarlandes, der für ein ...

Schlaf ist lebenswichtig, das wissen wir alle. Und doch nehmen wir unser Schlafbedürfnis oft nicht ernst. Da wollen wir abends einfach noch ein bisschen entspannen, am besten vor dem Fernseher, mit einem Glas Wein, denn man gönnt sich ja sonst nichts. Oder wir fühlen uns so von unseren Verpflichtungen getrieben, dass wir der Schlafenszeit immer wieder ein paar Stündchen abzwacken, um noch produktiv zu sein. Ob kurz oder lang unterliegen wir damit jedoch einem Denkfehler, denn der Schlaf ist nicht ...

Das Business scheint eine menschliche Qualität wiederzuentdecken, die der modernen, ego-getriebenen Leistungsgesellschaft eigentlich zutiefst fremd ist: die Demut. "Gerade in Zeiten agilen Wandels heißt Führen mehr denn je, das eigene Ego aus dem Spiel zu nehmen, Kontroll- und Machtverlust nicht nur zu akzeptieren, sondern zu wollen, Mitarbeiter konsequent zu entwickeln und in Verantwortung zu bringen, Rahmenbedingungen so zu verändern, dass Arbeiten in agilen Teams überhaupt möglich wird", ...

"Gute Führung ist in erster Linie eine Frage der Qualität der dem Handeln zugrunde liegenden Bewusstseinsprozesse." - Dieser Satz hat mich aufmerken lassen. Gefunden habe ich ihn in einem Artikel auf der Webseite des österreichischen "Versicherungsjournal". Und es hat mich verblüfft, mit welcher Selbstverständlichkeit er in dieser doch eher konservativen Branche in einem Beitrag über achtsame Führung verwendet wird. Ich beschäftige mich nun schon seit rund 15 Jahren mit dem ...

Das Handelsblatt hat auf seinem Online-Portal einen schönen Selbsterfahrungsbericht veröffentlicht, in dem die Autorin sich an verschiedenen Achtsamkeitsmethoden versucht und darüber berichtet, welche Wirkungen sie anschließend im Alltag wahrnimmt. Bewusstes Atmen, Körperwahrnehmung und Übungen, die dabei helfen, die eigenen Gedanken wahrzunehmen und nicht an ihnen zu hängen - all diese kleinen Methoden aus dem Achtsamkeitsrepertoire haben der Testerin geholfen, konzentrierter zu sein, nicht mehr ...

Digital Detox und Achtsamkeit werden heute gerne bemüht, um der Kultur der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit etwas entgegenzusetzen. Einfach das Handy einmal ausschalten, abends keine Mails mehr beantworten und sich mit dem eigenen Zeitmanagement klarer von der Flut der Anforderungen abgrenzen, sind Tipps, die gerne bemüht werden. Doch wie viel Einfluss haben wir als Einzelne eigentlich, diesen Überwältigungsmechanismen konstruktiv etwas entgegenzusetzen? In einem Beitrag für die Zeit beschreibt die ...

Das Thema kürzere Arbeitszeiten bewegt immer mehr Unternehmen. Einerseits, weil immer mehr Angestellte sich wünschen, mehr Zeit für den Teil ihres Lebens jenseits der Arbeit zu haben. Aber auch, weil kürzere Arbeitszeiten häufig mit einer starken Motivationsverbesserung in der Belegschaft und besserer Produktivität einhergehen. Die Bielefelder Digital-Agentur Rheingans experimentiert seit einiger Zeit mit einer 25-Stunden-Woche - und die Idee scheint aufzugehen. Mehr Fokus bei der Arbeit, weniger ...

Es wird viel darüber gesprochen, wie sehr die digitale Verfügbarkeit an unseren Nerven zehrt. Und gerne machen wir dafür ausschließlich Smartphones und andere virtuelle Ablenkungen verantwortlich. In einer Kolumne für Spiegel Online erklärt der Kognitionspsychologe Christian Stöcker, dass dieser Gedankengang zu kurz greift. Er zeigt, wie sehr unser Gehirn dazu neigt, von einem Gedanken zum nächsten zu springen. Als Experiment schlägt Stöcker vor, einmal zu versuchen, 30 Atemzüge lang nicht im ...

Im Zuge des Achtsamkeits-Trends boomen Apps, die in wenigen Minuten zur Entspannung führen wollen, und Tipps und Tricks für den Alltag, die mit wenig Mühe einen Kick in Sachen Klarheit und Konzentration versprechen. Das Online-Portal der Frauenzeitschrift Brigitte erstaunt nun mit einem Schritt nach vorne. In einem längeren Beitrag stellt sie die Vipassana-Meditation vor und wirbt für den Besuch 10-tägiger Kurse, zwar auch mit Wellness-Vokabular, aber mit einem unverkennbaren Zug zur Ernsthaftigkeit. ...

Der Achtsamkeits-Trend scheint selbst vor der Freizeitindustrie nicht halt zu machen. In einem Interview mit der Welt erklärt der DJ Thomas Koch, der in der Szene vielen als Gründer des Magazins "Groove" bekannt ist, was es mit der neuen Welle des "Ecstatic Dance" auf sich hat. "Vor 20 Jahren habe ich meine erste Ayurveda-Kur gemacht, inklusive Einführung in die Transzendentale Meditation, das war meine erste Begegnung mit der Welt spiritueller Praktiken. In den letzten ...

Wie gelingt erfolgreiche Führung? Eine Frage, die Unternehmen ständig bewegt, aber nie eine letztendliche Antwort findet. Denn immer ist wieder jemand besser ... Im Interview mit dem Harvard Business Manager erklärt der Leadership-Forscher Sydney Finkelstein, wie Intuition und Inspiration Führungskräfte und ihre Mitarbeiter voran bringen. "Sie müssen Ihre Leute inspirieren. Die Mitarbeiter müssen glauben, dass sie in der Lage sind, Großes zu erreichen. Und Sie müssen ihnen einen Grund liefern, ...

Eine Kapitalgesellschaft aus Neuseeland sorgte kürzlich für Furore. In einem Test fand der Eigentümer heraus, dass seine Mitarbeiter an vier Arbeitstagen genauso produktiv waren wie sonst, wenn sie fünf Tage arbeiteten. Er hatte vorübergehend die Arbeitszeit reduziert und am fünften Tag bekamen die Angestellten frei. Nun überlegt er, diese Lösung zu einem dauerhaften Modell werden zu lassen. In der Wirtschaftswoche diskutieren nun Experten darüber, was von solchen Experimenten zu halten ist. Einigkeit ...

Christoph Harrach, ein guter Bekannter von mir, organisiert seit vielen Jahren die Karmakonsum-Konferenz und hat damit über die Jahre ein enormes und inspirierendes Nachhaltigkeits-Netzwerk aufgebaut. Dieses Jahr habe ich die Ehre, bei der Karmakonsum Onlinekonferenz, die dieses Mal unter dem Motto "Innere Pfade der Nachhaltigkeit" steht, dabeizusein. Ich spreche mit Christoph über das Thema "Mindfulness reloaded: Wie Du von der Selbstverbesserung zur Ko-Kreation in Unternehmen ...

In wohl kaum einer Zeit zuvor hatten Menschen mehr Möglichkeiten, sich und ihr Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Wahlfreiheit und unzählige Optionen können uns aber auch enorm unter Druck setzen. In einem Interview mit dem Tagesspiel spricht die Schriftstellerin Juli Zeh über den vor diesem Hintergrund entstehenden Selbstoptimierungsstress. "Was tun mit dieser individuellen Freiheit? Aha, Selbstverwirklichung. Diesen Raum muss man dann auch füllen. Dass das mit enorm viel Druck ...

Meditieren mit Apps scheint immer mehr zum Trend zu werden. Die TU Kaiserslautern ist nun dabei, eine App für besseres Stressmanagement zu entwickeln. "Stress-Mentor" soll Menschen dabei unterstützen, spielerisch Meditation und Bewegung in den Alltag einzubauen. Eine Tagebuch-Funktion soll dabei helfen, Stressoren besser zu erkennen und konstruktiver mit ihnen umzugehen. Um die Motivation während der Übungsphase zu stärken, sind die Übungen der App mit einem Fabelwesen gekoppelt, um ...

Meditation wird in Schulen und Universitäten immer mehr zum Thema, zumal immer mehr Studien neueren Datums zeigen, dass heute bereits Schüler unter ernstzunehmenden Stressbelastungen leiden und auch Studierende immer häufiger über die psychischen Belastungen ihres Uni-Alltags klagen. Die Frankfurt University of Applied Sciences lud deshalb kürzlich zu einem Kongress zum Thema "Meditation und die Zukunft der Bildung" ein, bei der Experten sich über neue Projekte an Schulen und Universitäten ...

Meditation ist in Unternehmen zu einem beachtenswerten Thema geworden und die Erfahrungen zeigen, dass Achtsamkeit die Kultur in Firmen verändern kann. "Wenn der Chef, die Chefin Meditation praktiziert, gewinnt Mitmenschlichkeit an Bedeutung, denn soziale Kompetenzen und Selbstkompetenz nehmen ganz natürlich zu. Das strahlt auch auf die Mitarbeiter aus. So verändert sich nach und nach die Kultur des Unternehmens. Nicht von ungefähr sagt man: Die Menschen, die ein Selbstbewusstsein entwickelt ...

Den Traum, weniger zu arbeiten, dürften viele Menschen träumen. Weniger erfüllen ihn sich auch - sei es, weil sie es sich nicht leisten können, ihre Arbeitszeit und damit ihr Einkommen zu verringern oder auch, weil sie Angst vor Karriereeinbußen haben. Mit seinem Buch "Halbe Arbeit, ganzes Leben" hat Axel Mengewein ein "Teilzeit-Manifest" vorgelegt, das Downshiftern Mut machen möchte. "Ich habe über zehn Jahre viel gearbeitet und war immer fürs Unternehmen da – auch am ...

Für Menschen mit Flugangst muss das Reisen in der Luft einem Höllentrip gleichen. Doch je nachdem, welche Orte man bereisen muss, ist es unumgänglich. Immer mehr Fluglinien bieten ihren Passagieren inzwischen an Bord Meditationsprogramme, die dabei helfen sollen, die Flugangst zu lindern - und die auch Menschen ohne solche Ängste durchaus entspannen. Virgin Australia etwa kooperiert mit einem Unternehmen für Wohlbefinden und Achtsamkeitsmeditation und entwickelt Audios und Videos, die Ängste mildern ...

Scheitern als Chance ist ein beliebtes Thema, das in Job-Ratgebern alle paar Monate abgefeiert wird. Da geht es dann darum, was man alles aus Fehlschlägen lernen kann oder wie innovativ Unternehmen sein könnten, wenn sie sich bzw. ihren Mitarbeitern nur ein bisschen mehr Freiraum zum Scheitern gewähren würden. An manchen dieser Gedanken mag etwas dran sein, doch blenden sie aus, dass Scheitern auch eine existenzielle Dimension haben. Wer wirklich am Boden liegt, steht nicht so leicht wieder auf. ...

Die Jugend scheint heute ihre Dynamik zu verlieren. "Eine ganze Generation scheint müde, lustlos, energiegebremst. Als eine der Ursachen dafür drängt sich die veränderte Medienwelt geradezu auf", diagnostiziert etwa die Pädagogin Astrid von Friesen in einem Interview mit dem Deutschlandfunk Kultur. Seit 2005 seinen bei den 18- bis 25-Jährigen die Depressionen um 76 Prozent gestiegen. Etwa eine halbe Million Studierende, also jede/r Sechste, leide unter Hoffnungs- und Lustlosigkeit, Resignation ...

Ich finde es immer wieder faszinierend, welche Fantasien technologische Entwicklungen hervorrufen und wie wir glauben, durch Technik unsere analoge Existenz zu verbessern. In einem Interview mit der Welt etwa spricht Andrew Bosworth, VR-Chef bei Facebook, über seine Visionen. "Unsere Mission ist es, Menschen miteinander zu verbinden. Wir sehen aber, dass es den starken Wunsch gibt, noch stärker miteinander in Verbindung zu treten als bisher. Die bisherigen Technologien wie Smartphones und ...

Viele Firmenskandale rufen berechtigterweise Unverständnis und Kritik hervor, beispielsweise wenn Manager die Öffentlichkeit bewusst hintergehen, um Missstände im eigenen Unternehmen zu verschleiern. Die moralische Entrüstung ist dann gleich groß, denn es ist von außen betrachtet so offensichtlich, dass manchmal einfach dreist gelogen wird, um die eigene Haut zu retten. Eine amerikanische Studie mit 1.400 Freiwilligen zeigt nun, dass die empfundene Loyalität gegenüber einer Gruppe das Lügen gegenüber ...

Die Digitalisierung ruft heute mindestens genauso viele Ängste wie Fantasien hervor. Techno-Fans wollen viel Menschliches am liebsten durch Computer oder Roboter ersetzen. Andere argumentieren, dass wir unter den Vorzeichen des Digitalen nur noch mehr gefragt sind, uns unserer ur-menschlichen Ressourcen, die uns von Maschinen unterscheiden, wieder bewusst zu werden. "Wir sind hypersoziale Wesen. Das – zusammen mit unserer ausgeprägten Vorstellungskraft – zeichnet uns als Menschen schon immer ...

Meditation erfreut sich als Ausgleichssport für von der Leistungskultur Gebeutelte großer Beliebtheit. Doch kann man Stille einfach machen? Im Interview mit dem SRF erzählt die Schweizer Zen-Meisterin Anna Gamma, warum Meditation sich am ehesten dann einstellt, wenn man sie von dem gewohnten Gedanken, etwas erreichen zu wollen, frei hält. "Wir brauchen einen Raum, in dem wir einfach sein können – und nichts leisten müssen", so Gamma. Ihrer Erfahrung nach können Meditations-Apps oder ...

Es war ein Test - und er war mehr als erfolgreich: Die neuseeländische Fondsgesellschaft Perpetual Guardian probierte vor einigen Wochen aus, was sich im Unternehmen ändert, wenn die Mitarbeiter statt an fünf nur noch an vier Tagen pro Woche arbeiten. Der Inhaber des Unternehmens mit 240 Mitarbeitern hatte zahlreiche Untersuchungen darüber gelesen, dass sich durch eine Arbeitszeitverkürzung Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit steigern lassen. Der Testlauf wurde wissenschaftlich begleitet ...

Silicon Valley und Mindfulness werden heute immer öfter in einem Atemzug genannt. Apple zeigt nun, wie man aus dem Achtsamkeitsthema ganz im Sinne der modernen Leistungskultur eine wunderbare Challenge machen kann. Diesen Monat sind die Mitarbeiter des Unternehmens dazu aufgerufen, regelmäßig kleine Achtsamkeitspausen einzulegen. Die mentalen Auszeiten können mit einer beliebigen App dokumentiert werden. Wer nach 25 Tagen besonders achtsam war, bekommt ein exklusives T-Shirt. Leider wird in den ...

Firmen, die etwas auf sich halten, fühlen der Unternehmenskultur mit Mitarbeiterbefragungen auf den Zahn. Meist sind das dann große Fragebogen, bei denen die Angestellten einmal im Jahr die Möglichkeit zum großen Rundumschlag haben. Doch kommen in solchen Erhebungen die Details zum Tragen, die die Menschen tagtäglich am Arbeitsplatz beschäftigen? Und was hilft es, wenn man sich Monate nach einem Ärgernis darüber in einer Umfrage Luft verschaffen kann? Eine dänische Firma hat ein nun ein Analysetool ...

Digitale Meditationshelfer erfreuen sich großer Beliebtheit. Geführte Meditationen oder auch Timer erleichtern es Einsteigern, eine regelmäßige Praxis zu entwickeln. Die Meditations-App Calm ist nun auch in deutscher Sprache erhältlich. Die App bietet Kurse zum Runterkommen, für besseren Schlaf, Fokussierung und Stressmanagement. Außerdem zeigt sie jeden Tag einen Denkanstoß an. Zum Einschlafen bietet Calm neben Meditationshilfen auch Gute-Nacht-Geschichten.
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Manager sollten meditieren, findet der Jesuitenpater Michael Bordt, der 2011 das Institut für Philosophie und Leadership an der Hochschule für Philosophie in München gründete. Er begleitet Führungskräfte auf einem Weg der Selbsterkenntnis, der ihre Leadership-Qualitäten auf eine tiefere Grundlage stellen soll. Die Innenschau öffne nicht nur für die eigene Befindlichkeit, sondern lasse Menschen auch empathischer für andere werden. "Weil man in der Lage ist, immer mehr bei sich selbst wahrzunehmen ...

Wer ständig Misstrauen ausgesetzt, leidet darunter, das erscheint nur logisch. In einer Studie mit 60 Probanden, die knapp 800 Tage lang regelmäßig verschiedene Fragen zu dem ihnen entgegengebrachten Misstrauen, Gerechtigkeitsempfinden und ihrer emotionalen Verfassung beantworteten, zeigte sich: Misstrauen im Arbeitsumfeld schafft auf Dauer Distanz. Jene, denen nicht vertraut wird, wenden sich innerlich von ihrer Arbeit ab und entwickeln auch im privaten Umfeld Probleme. Die Befragten, denen von ...

Achtsamkeit ist in vieler Munde. Die damit verbundene Herauslösung der Meditation aus explizit spirituellen Kontexten hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich breite Bevölkerungsschichten dem Meditieren zuwenden, und dies oft mit ganz selbstbezogenen Motiven. "Das Überangebot scheint mir die eigentliche, authentische Idee der Achtsamkeit immer mehr zu verdrängen, ja zu pervertieren. Es geht dabei nicht um das eigene Ego, nicht um ständige Beschäftigung mit sich selbst und die Konzentration ...

Wie salonfähig Meditation längst geworden ist, zeigt sich auch darin, dass immer mehr Profisportler auf Achtsamkeit setzen, um ihren Sport bewusster zu praktizieren - und natürlich ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Dr. Christian Zepp, sportpsychologischer Experte der deutschen Tischtennis-Nationalmannschaft, beschreibt die typischen Herausforderungen so: "Fast jeder Spieler kennt die Gedanken, die einem vor einem Spiel durch den Kopf gehen: „Ich muss heute gewinnen!“, „Warum denn gegen ...

Unsere modernen Lebenswelten scheinen uns nicht nur zu inspirieren, sondern auch zu ermüden und zum Teil sogar vom Leben zu entfremden. Und so suchen immer mehr Menschen nach Gegenpolen. Einer davon ist die Natur, sozusagen der noch unverfälschte Kulturraum. "In der Natur will sich der Mensch als Teil in einem großen Zusammenhang erfahren. Er sucht nach Verbindung. Und in der Natur wird er sich seiner selbst im Ganzen bewusst", so der Philosoph Andreas Weber in einem zwar schon zwei ...

"Dienst nach Vorschrift", das klingt in einer Leistungsgesellschaft leicht nach Drückebergerei. Der Arbeitssoziologe Falk Eckert sieht das anders. "Dienst nach Vorschrift hat einen schlechten Ruf, aber ich erkenne nichts Negatives darin, Arbeit als Pflichterfüllung zu sehen. Ich finde es gut, dass Menschen eine klare Grenze zwischen Arbeit und ihrem Leben ziehen. In diesem Sinn ist Dienst nach Vorschrift sogar gesund", sagt er in einem Interview mit Zeit online. Die Erwartungen ...

Immer auf dem Sprung zum nächsten Karriereziel - für Führungskräfte ist das längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Personalberatung Odgers Berndtson untersuchte in ihrem Manager-Barometer die Bereitschaft zum Pendeln und Umziehen. Und die wird geringer. Gegenwärtig ist nicht einmal die Hälfte der 1.900 Befragten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit, für einen neuen Job den Wohnsitz zu wechseln. Vor fünf Jahren waren dazu noch zwei Drittel bereit. Auch Pendeln ist vielen ein ...

Das Handelsblatt zeigt in einem Beitrag, welche Methoden Führungskräfte nutzen, um heute im turbulenten Job-Alltag Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen. Achtsamkeit, Yoga und Meditation scheinen da schon fast zu Klassikern zu avancieren - manche der über ihre Erfahrungen berichtenden Manager praktizieren sie schon seit vielen Jahren. Ein IT-Geschäftsführer hat es mit Waldbaden versucht und findet in der Natur wieder Erdung und dabei auch zu sich selbst. An Bürotagen gönnt er sich mittags, um ...

Die Süddeutsche Zeitung rückt mit einem interessanten Artikel ein neues Phänomen ins Licht - den Wunsch vieler Berufstätiger, deutlich vor dem üblichen Rentenalter oder dem Alter typischer Frühverrentung Abschied zu nehmen von der Arbeitswelt. Am Beispiel mehrerer solcher 50+-KandidatInnen zeigt der Bericht, dass es den jungen Rentnern meist gar nicht darum geht, überhaupt nicht mehr zu arbeiten und nur noch ihr Privatleben zu pflegen. Für viele steht anscheinend eher im Vordergrund, die Zwänge ...

Achtsamkeit wurde nicht zuletzt durch verschiedene Programme bei Google im Business salonfähig - und scheint sich immer mehr gleichberechtigt zu anderen Business-Tools zu etablieren. Der Berater Bruno Weidl erkundet in einem Interview mit Gopi Kallayil, der bei Google als Chief Evangelist Brand Marketing tätig ist und im Unternehmen auch Yoga unterrichtet, wie sich hier ein neues Feld zwischen Internet und "inner net" auftut. Kallayil wuchs in Indien mit den Yoga-Traditionen auf. Heute ...

Menschen unter 30 sind im Schnitt täglich vier Stunden online. Man kann sich fast fragen, wie viel Zeit da noch für das "richtige" Leben bleibt. Vielleicht sollten wir uns aber auch öfter fragen, was aus diesem analogen Leben eigentlich wird, wenn wir ihm immer mehr vermittelt durch digitale Tools begegnen. In einem Interview mit der Zeit erklärt der Computerwissenschaftler David Levy, wie selbst im Silicon Valley immer mehr Skeptiker der Tech-Blase das Wort ergreifen und auf die Gefahren ...

Selbstorganisation mag für viele Führungskräfte ein Schreckgespenst sein, wenn sie hinter dem Prinzip vor allem eine subtilere Form der Anarchie vermuten. Ein Beitrag in der FAZ zeigt, dass auch agile Führung nicht auf Regeln verzichtet - sie setzt allerdings andere und schafft andere Umgebungen als hierarchische Führung. Autorität wird dann zum Beispiel "verteilt" und liegt in einzelnen Fragen bei denjenigen, die die momentane Kompetenz im jeweiligen Kontext haben. Transparenz ersetzt ...

Wo die Grünen vor einigen Jahren noch mit einem Sturm kollektiver Entrüstung zu kämpfen hatten, als sie die Einführung eines vegetarischen Tags in Deutschlands Kantinen auf ihre Agenda setzten, zeigt der CoWorking-Space Anbieter WeWork nun, wie das geht. In einer E-Mail verkündete das amerikanische Unternehmen seinen 6.000 Mitarbeitern, dass sie, wenn sie künftig Fleisch essen möchten, dies selbst bezahlen müssten, und es auch bei Firmenveranstaltungen nur noch vegetarisches Essen geben werde. ...

Seit einiger Zeit geistert ein neuer Trend durch Internet und Arbeitswelt - das so genannte Microdosing mit LSD. Arbeitende nutzen Minimal-Dosen der psychogenen Substanz, um im Job wacher, kreativer und kommunikativer zu sein. Die Zeit beispielsweise veröffentlichte kürzlich einen Erfahrungsbericht eines LSD-Users. "Ich kann befreiter denken", sagt er. Und: "Mit Microdosing hörte das Grübeln auf. Man macht einfach mal, ist fokussierter und motivierter." Aber es sind nicht nur ...

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, ist ein geflügeltes Wort. Und wenn es um unsere Träume geht, ticken wir ähnlich. Eine Studie zeigt: Im Nachhinein bereuen wir es oft mehr, unsere tiefsten Wünsche nicht erfüllt zu haben. Doch die Schamgefühle, die in uns aufsteigen, wenn wir unsere Pflichten verletzen, lassen uns uns eher auf das, was von uns erwartet wird, fokussieren. Das liegt laut der Studie daran, dass Scham sehr schnell und stark wirkt. Um diesem Gefühl auszuweichen, tun wir dann, was ...

Wer regelmäßig die Möglichkeit hat, während des Tages mit anderen Menschen zu sprechen, ist glücklicher als wenn er eher nur für sich ist. Das zeigt eine neue amerikanische Studie, bei der rund 500 Probanden ihre Tagesabläufe protokollierten und dabei festhielten, wie oft sie welche Art von Gesprächen führten. Frühere Studien mit kleineren Teilnehmerzahlen legten nahe, dass Smalltalk zum Beispiel auf die Stimmung schlägt. In dieser Studie erwiesen sich die kurzen, belanglosen verbalen Interaktionen ...

Die moderne Leistungskultur ist sehr individualistisch. Doch nicht jede Form des Selbstbezugs ist auch hilfreich. Wer eher narzisstisch hauptsächlich auf sich selbst schaut und nach dem eigenen Erfolg schielt, bringt sich womöglich in eine Haltung der inneren Isolation. Die Psychologie kennt jedoch noch andere Formen der Selbstzuwendung, die wesentlich dienlicher sind. Eine davon ist Selbstmitgefühl. Es ist eine Form der Selbstakzeptanz, die Fehler nicht nur als eigene Schwäche sieht, sondern ...

Langeweile hat meist einen schlechten Ruf. In Zeiten des permanenten Beschäftigtseins ist es uns oft unheimlich, wenn einmal nichts zu tun ist. Auch bei monotonen Tätigkeiten sucht etwas in uns gerne nach einer Ausflucht, nach etwas, das unseren Geist mehr fesselt und interessiert. Vielleicht sollten wir die Langeweile aber einfach einmal aushalten, denn, das zeigt ein Artikel in der Wirtschaftswoche, in diesem geistigen Raum des Nicht-gefordert-Seins wird eine Menge möglich. Studien etwa zeigen, ...

Wie sehr die Psychologisierung der letzten 50 Jahre unser Selbstverständnis heute prägt, ist wohl den wenigsten wirklich bewusst. Mal schnell zum Coach gehen, um eigene Schwächen zu analysieren und zu überwinden, oder zum Psychologen, wenn unsere Gemütsstimmung über längere Zeit düster ist, das ist für viele heute ganz alltäglich. Noch ein, zwei Generationen früher wäre das nicht denkbar gewesen. Der Psychoboom der letzten Jahrzehnte hat viel in unserem Menschsein geöffnet. "Verfahren des ...

"Wir werden zu Göttern", sagt der Historiker Yoval Harari, aber das ist nicht unbedingt eine gute Nachricht. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk spricht er über die neue Reichweite, die unser menschliches handeln durch Technologie erreicht: "Götter schaffen normalerweise das Leben, so ist es in den ersten Kapiteln der Bibel. Und das haben wir uns jetzt angeeignet. Und im 21. Jahrhundert schaffen wir plötzlich Körper, Gehirne und Seelen. Das heißt, wir stellen menschliche ...

Zeitmanagement ist etwas für Anfänger, möchte man meinen, wenn man dem Marketing-Strategen und Publizist Ryan Holiday zuhört. Durchgetaktete Tage (oder gar Wochen und Monate) sind ihm ein Graus. Und so tut er alles, um Termine zu vermeiden. "Man kann nur eine gewisse Anzahl an Stunden seines Tages anderen Menschen überlassen, bis keine mehr übrig sind. Selbst wenn ein paar Minuten übrig bleiben, kann es sein, dass man die Klarheit, die Energie und die Fähigkeit verloren hat, sie zu nutzen", ...

Cool, effizient und dabei total gechillt - so sehen sich Start-ups gerne. Ein Bericht im Business Insider hat einen Blick hinter die Kulissen des Hipster-Business Prima State geworfen. Die Firma verkauft Nahrungsergänzungsmittel und entwickelt diverse Programme zur Selbstoptimierung. Logisch, dass man da im eigenen Unternehmen gleich damit anfängt. Kollektive Kurz-Workouts stehen bei Primal State ebenso auf dem Programm wie das supergesunde, ebenfalls kollektive Mittagessen. Um die Produktivität ...

Wir wollen fit sein und gesund und uns wohlfühlen. In digitalen Zeiten sind dabei die Online-Tipps und virtuellen Helfer nicht weit. Fitnessarmbänder, Ernährungs-Ratgeber, Meditations-Apps - von all den pseudo-medizinischen möglichen Anwendungen einmal ganz zu schweigen. Je mehr Möglichkeiten wir haben, umso meinen wir oft auch nutzen zu müssen. Der Medizinethiker Giovanni Maio warnt bereits vor einer „selbstverordneten Gesundheitsdiktatur“ und das deutsche „Ärzteblatt“ meint: „Die Vermessung ...

Kürzlich hatte die Süddeutsche Zeitung über eine Studie berichtet, derzufolge Achtsamkeit in Arbeitskontexten nicht unbedingt geeignet ist, die Motivation von Mitarbeitern zu steigern. Der Gegenwind ließ nicht lange auf sich warten. "Achtsamkeitsmeditation und Leistungsbereitschaft schließen sich nicht gegenseitig aus, auch wenn der Autor dies in seinem Beitrag suggeriert. Im Gegenteil: Wer achtsam mit sich und anderen ...

Die Neurowissenschaftlerin Tania Singer hat mit ihrem ReSource-Projekt erstmals in größerem Umfang untersucht, dass verschiedene Meditationsformen ganz unterschiedliche Wirkungen bei den Praktizierenden zeitigen. Dabei stellte sie fest, dass die Dyaden-Arbeit vor allem die soziale Entwicklung und das zwischenmenschliche Miteinander stärkt. Bei der Dyaden-Meditation erzählt eine Person einer anderen, die einfach achtsam und teilnehmend zuhört, von Dingen, die sie beschäftigen. Ein Ansatz, der bei ...

Der Mail-Account klemmt, das WLAN streikt oder es ist einfach nur der Akku vom Smartphone leer. In Zeiten der Digitalisierung gibt uns der ganz gewöhnliche technische Alltag eine Vielzahl von Gelegenheiten, aus der Haut zu fahren. In einem Beitrag für den Deutschlandfunk Kultur beschreibt der Organisationsberater Hans Rusinek, wie die unzähligen Möglichkeiten, die Technologie uns heute bietet, auch Erwartungskrisen schafft. Weil alles nur einen Klick entfernt ist, erwarten wir oft Perfektion und ...

Seit einigen Jahren mehren sich die Studien, die vor der suchterzeugenden Wirkung von Handy & Co. warnen. Dem Psychiater Manfred Spitzer gelang mit seinem Buch "Digitale Demenz" sogar ein richtiger Publikumserfolg. Wir wissen, dass wir sorgsamer auf unsere Mediennutzung achten sollten - und lassen uns dann doch wieder gerne von den schier unbegrenzten digitalen Ablenkungsmöglichkeiten in den Bann ziehen. Apple hat nun angekündigt, sich mehr der digitalen Gesundheit zu widmen. Die ...

Wenn wir von Werten sprechen, dann geht es, wenn wir es ernst meinen, meist um die großen Haltungen im Leben, um Haltungen, die wir in unserer Kultur über Generationen entwickelt und aktiv gelebt aufrecht erhalten haben. Die Wertediskussion im Business hingegen kommt einem da leicht wie eine große Show vor. In einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung kritisiert der Organisationssoziologe Stefan Kühl, wie leichthändig Unternehmen versuchen, mit "integrer Unternehmenspolitik", "werteorientierter ...

Das Vokabular der Leistungsgesellschaft hat die Komfortzone schon vor Jahren zum toten Winkel erklärt. Mehr etwas erreichen möchte im Leben, muss einfach raus aus der Kuschelecke, meinen die Dauerperformer. Womöglich hat diese Einstellung mit zum gegenwärtigen Stresshoch beigetragen. Sich auch mal zurückzulehnen, hat einfach einen schlechten Ruf. "Ständige Überforderung, sich also permanent außerhalb der eigenen Komfortzone zu bewegen, führt zu Erstarrung oder Panik. Wir brauchen Komfort ...

Ein Schlagzeile mit dem Begriff Achtsamkeit beim Wirtschaftsnachrichtendienst Reuters, das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Doch kürzlich schaffte es SAP mit seinem Achtsamkeitsprogramm, dass zwischen Aktienkursen und börsenrelevanten Nachrichten das Thema Meditation aufpoppte. Der Beitrag stellt die Grundzüge des SAP-Achtsamkeitsprogramm dar und gibt sich große Mühe, den finanziellen Impact, den es haben könnte, darzustellen. SAP selbst nennt hier keine genauen Zahlen, spricht ...

In den USA braut sich zur Zeit eine neue Simplify-Bewegung zusammen. Junge Arbeitnehmer, insbesondere solche in sehr gut bezahlten Jobs, üben sich schon zum Beginn ihrer Berufslaufbahn in Sparsamkeit, weil sie vor allem ein Ziel haben - möglichst jung aus der Job-Tretmühle wieder auszusteigen. Das Phänomen hat auch schon einen Namen - FIRE (Financial Independence, Retire Early), was so viel heißt wie "Finanzielle Unabhängigkeit, setz' dich früh zur Ruhe). Die jungen Profesionals wollen ...

In ihrem neuen Buch "Die Illusion der Gewissheit" wirft die Schriftstellerin Siri Hustvedt einen interessanten Blick auf unser Verständnis des Menschseins. Sie spricht sich nicht nur dafür aus, Menschsein holistischer zu sehen, sie kritisiert auch, dass die westliche Neigung zur Verwissenschaftlichung der Dimension des Subjektiven nicht gerecht wird. "Bei allen objektiven Daten sieht man nicht, was die subjektiven Erfahrungen eines Menschen sind, was es bedeutet, ein Mensch in der ...

Die Psychologie ging lange davon, dass unsere Persönlichkeitsentwicklung im jungen Erwachsenenalter um die 30 nahezu abgeschlossen ist. Neuere Untersuchungen zeigen hingegen, dass selbst bis ins hohe Alter noch einschneidende Veränderungen nicht nur möglich sind, sondern auch gar nicht so selten vorkommen. Jule Specht, Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Humboldt-Universität in Berlin, hat in ihren Studien etwa festgestellt, dass etwa jeder fünfte Mensch um die 60 sich noch einmal ...

In gewisser Weise ist es bizarr, wie sich die menschliche Sehnsucht nach Natur in Zeiten der immer weiter um sich greifenden Urbanisierung aufbäumt. In einem Artikel greift die Zeit das Thema "Waldbaden" auf. Ja, richtig gelesen. Der "Trend" kommt aus Japan, wo die wissenschaftliche Erforschung der Wirkung des Waldes auf den Menschen bereits eine längere Tradition hat. Viele medizinische Untersuchungen erklären uns heute sehr detailliert, welche Bestandteile der gesunden Waldluft ...

Hunderte E-Mails oder Whatsapp-Nachrichten rauschen jede Woche durch unsere Smartphones. Hier schnell etwas googeln, in der Mediathek die neuesten Nachrichten schauen, regelmäßig checken, was in den sozialen Netzwerken los ist. Wohl jeder hat bisweilen das Gefühl, dass das alles zu viel ist. Uns rauscht der Kopf und es fällt nicht leicht, in dieser Flut der digitalen Bewegung noch den Überblick zu behalten. Der Mediziner und Hirnforscher Manfred Spitzer gehört zu den großen Kritikern dieser Digitalisierungs-Verwerfungen. ...

In den letzten Jahren hat sich in der Wohlstandsdiskussion ein Perspektivwechsel gezeigt. Längst sind es nicht mehr allein monetäre Faktoren, die in der politischen und öffentlichen Diskussion betrachtet werden, wenn es um das Wohlergehen von Bevölkerungen geht. Länder wie Bhutan haben hier wesentliche Impulse gesetzt, denn die Idee des Bruttosozialglücks richtet den Blick auf konkrete Lebensfaktoren, die Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden haben. Die Triodos Bank betrachtet in ihrem Blog ...

Ein geordneter Sozialstaat lebt von einer gewissen Geradlinigkeit. Wir betrachten, wie das Leben üblicherweise funktioniert, schauen auf die Sonderfälle, in denen das nicht klappt, und diese versuchen wir, sozial abzufedern? Was aber, wenn der Normalfall, von dem wir dabei ausgehen, längst keiner mehr ist? Die FDP macht mit ihrem Arbeitsmarktkonzept einen Vorstoß, dieser Frage gerecht zu werden. Sie kritisiert, dass viele unserer Vorstellungen und Regularien rund um das so genannte Normalarbeitsverhältnis ...

Die Zeit hat in einem spannenden Beitrag Menschen portraitiert, die versuchen, ohne Geld zu leben. Gerade in der jungen Generation zeigt sich hier seit einigen Jahren ein Umdenken. Der Lebensstandard der Eltern oder der Mehrheit der Gesellschaft wird für viele Junge nicht mehr automatisch zum Maßstab dessen, was sie erstreben. Und ihre Lebensexperimente sind nicht allein eine Absage an Arbeit, Geldverdienen oder den Kapitalismus. In den Beweggründen der Menschen, die die Zeit vorstellt, kommt ...

Die Digitalisierung durchpflügt unsere Vorstellungen der Arbeitswelt und lässt keinen Stein auf dem anderen. Das schafft viele neue Chancen, aber auch Ängste. Der DGB äußerte kürzlich wieder Bedenken zur sich ausweitenden "Plattformökonomie". Laut Gewerkschaft verdienen sich schätzungsweise zwei Millionen Deutsche bereits durch von digitalen Plattformen vermittelte Jobs ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise. So entsteht ein neuer Arbeitsmarkt, der sich den Reglementierungen des Arbeitnehmerschutzes ...

Wie laut das moderne Leben ist, insbesondere in der Großstadt, nehmen wir allzu oft schon gar nicht mehr wahr. Ungesund ist es für uns dennoch. Am Tag des Lärms nutzten Mitarbeiter der Heiligenfeld-Kliniken die Gelegenheit, auf dieses Zivilisationsdilemma hinzuweisen. Sie luden mitten im Berliner Hauptbahnhof zur öffentlichen Meditation ein. "Lärm verursacht eine körperliche Anspannung, Lärm bedeutet Gefahr und es kostet den Körper große Mühe, die Geräusche zu ignorieren", so Sven Steffes-Holländer, ...

Der Hyperindividualisierung der modernen Kultur hat längst auch unseren Leistungsbegriff geprägt. Denken wir an Leistung, meinen wir damit meistens: Schau, das hab' ich geschafft! Aber wie realistisch ist die Annahme eigentlich, dass das, was wir als unsere Leistung wahrnehmen - und was im Business als Leistung betrachtet wird -, wirklich allein auf unser Konto geht? "Hinter dem, was als individuelle Leistung gilt, steht ein kollektiver Kraftakt. Alles, was in der Erwerbswelt produziert ...

Der gesunde Menschenverstand legt nahe, dass es vor allem die Menschen sind, die in ihren Arbeitsbereichen die Dinge besonders gut machen, die auch Karriere machen. Im Interview mit Spiegel online erklärt der Wirtschaftspsychologe Florian Becker, dass dies eine Illusion ist. Mit Verweis auf eine amerikanische Studie, in der 30 Top-Manager betrachtet worden waren, die am schnellsten Karriere gemacht hatten, und 30, in deren Bereichen alles am besten lief, habe sich gezeigt: "Es gab kaum Überschneidungen ...

Yoda, der Jedi-Ritter, hat schon viele Menschen durch seine Weisheit begeistert. 40 Jahre Star Wars haben mit dazu beigetragen, dass geistige Schulung wie Meditation selbst Science-Fiction-Fans nicht mehr unbedingt fremd ist. Die Süddeutsche Zeitung geht in einem Beitrag dem Trend nach, dass die Jedi-Mentalität ihren Weg in den Mainstream findet. Der Artikel stellt Menschen vor, die ganz im Geiste der Star-Wars-Saga meditative Elemente der Jedi in den Alltag bringt. Vielleicht ist es ja ein deutliches ...

Effektive Wege zum Glücklichsein haben eigentlich immer Hochkonjunktur, denn was ersehnen wir uns mehr als ein Leben in Freude und Zufriedenheit? Doch bei dem, was wir unter Glück verstehen, gehen wir leicht in die Irre. Sind es wirklich die großen Dinge oder Besonderheiten, die uns glücklich machen? Oder Ist uns das Glück vielleicht näher, als wir meist denken - und damit auch leichter zu erreichen? Der Achtsamkeitstrainer Helmut Nowak jedenfalls hat einige gute Tipps, wie wir dem Glück mit ganz ...

Agilität ist zu einem neuen Trend in der Organisation von Arbeitsprozessen geworden. Die Idee dahinter: Möglichst flexible und wendige Arbeitsprozesse zu gestalten, die mit der Schnelligkeit, die die Arbeitswelt heute zu fordern scheint, Schritt zu halten. Die FAZ geht in einem Beitrag dem Für und Wider dieses Trends nach. Einerseits zeigt sich, dass viele der heute genutzten Agilitäts-Tools und -Prozesse das Arbeiten effizienter machen können und es erleichtern, besser und schneller auf Veränderungen ...

Die Idee, Arbeitsprozesse zu verdichten, um Zeit zu sparen und Mitarbeitern dadurch ohne Lohneinbußen kürzere Arbeitszeiten zu ermöglichen, lädt immer mehr Unternehmen zum Experimentieren ein. Die Zeit portraitierte kürzlich eine IT-Agentur aus Bielefeld, die mit 5-Stunden-Arbeitstagen experimentiert. Um das gewohnte Pensum zu schaffen, wurden Meetings gestrafft, aber die wesentliche Zeitersparnis liegt darin, dass viele eher soziale Begegnungen, die gewöhnlich zum Arbeitsalltag gehören, schlicht ...

Der amerikanische Psychologieprofessor Richard Davidson gehört zu den großen Vorreitern des gegenwärtigen Booms in der Meditationsforschung. Inspiriert vom Dalai Lama persönlich erforscht er seit vielen Jahren, wie Meditation dem Menschsein eine tiefere Gründung geben kann. Und auch, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse sich in alltagspraktische Möglichkeiten umsetzen lassen. "Es geht nicht darum, den Kopf zu leeren, wie manchmal geschrieben wird, sondern darum, die Gedanken zur Ruhe zu ...

Ein Lächeln kann uns motivieren - doch es kann, wenn es uns mit einer für uns nicht stimmigen Intention erreicht, sogar verunsichern. Wissenschaftler der University of Wisconsin-Madison haben untersucht, wie verschiedene Arten des Lächelns wirken. Sie unterschieden ein Belohnungs-Lächeln, das uns sagt, wir haben etwas gut gemacht. Ein kooperatives Lächeln, das Verbundenheit wie auch Mitgefühl ausdrücken kann. Und ein Dominanz-Lächeln, durch das die Person, die lächelt, vor allem ihren eigenen ...

Der rasante technologische Wandel krempelt die Arbeitswelt in einem solchen Ausmaß um, dass Management-Experten schon seit längerem auch neue Wege der Führung anmahnen. Der Management-Vordenker Boris Gloger etwa fordert, dass Führende keine Manager sein sollten, sondern sich als Unternehmer verstehen müssten. Das bedeute, in der Lage zu sein, mit den Ressourcen zu arbeiten, die gerade verfügbar sind, mögliche Verluste realistisch einzuschätzen und so abzufedern, dass das Unternehmen nicht gefährdet ...

Kaum ist die neue Bundesregierung am Start, kommen auch schon die ersten Ideen ins Spiel, wie sich das Dilemma des Arbeitsmarktes, insbesondere im Hinblick auf Langzeitarbeitslose, lösen ließe. SPD-Politiker hatten angeregt, für diese Personengruppe über ein "solidarisches Grundeinkommen" nachzudenken - im Sinne dessen, was früher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren. Arbeitsmarktforscher kritisieren bereits, dass solche Instrumente sich bereits in der Vergangenheit als wenig hilfreich ...

Das Zeit-Magazin nimmt in einem Beitrag den gegenwärtigen Achtsamkeits-Trend aufs Korn. Zwar ist der Artikel in teils sehr zynisch-überheblichem Tonfall verfasst, doch trifft er einen wunden Punkt der scheinbar immer mehr um sich greifenden Neigung zur Selbsterforschung und -verbesserung. Meditations-Lehrer, die im Kontext einer spirituellen Tradition der Weltreligionen Achtsamkeit praktizieren, warnen schon länger davor, dass in einer modernen Kultur des extremen Individualismus Meditation womöglich ...

Der tödliche Unfall, der durch ein selbstfahrendes Uber-Fahrzeug verursacht wurde, konfrontiert uns einmal mehr mit der Frage, was im Zusammenspiel von Mensch und Maschine heute möglich ist - und was nicht. Eine zentrale Denkweise bei computergesteuerten Autos ist, dass der Mensch als Beifahrer in Notsituationen unmittelbar eingreifen kann und soll. Eine kluge Idee, die jedoch nicht unbedingt mit dem vereinbar ist, was wir als Menschen sind und wie wir selbst "funktionieren". "Unsere ...

Jeder vierte Berufstätige in der Schweiz ist bei der Arbeit häufig oder sogar immer unter Stress. Für viele Schweizer Unternehmen ein Grund, Meditation in das Arbeitsumfeld zu bringen. Beim Stromanbieter Axpo treffen sich die Mitarbeiter jede Woche für eine halbe Stunde zur gemeinsamen Achtsamkeitspraxis. Auch Firmen wie Julius Bär, Swisscom oder Helsana erproben das Meditieren im Büro. Gängige Management-Methoden versuchen, dem wachsenden Druck mit Verhaltenstipps und -änderungen zu begegnen. ...

Die wachsende Ungleichheit wird für immer mehr Ökonomen zum Thema. In einem Interview mit der Zeit beleuchtet der Ökonom Branko Milanović das Paradox, dass der intensiver werdende Welthandel zwar einerseits in den letzten Jahren den Lebensstandard für Millionen von Menschen erheblich verbessert hat, aber andererseits auch bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional von dieser Entwicklung profitieren, während andere zunehmend abgehängt werden. In Ländern, die im Verdrängungswettbewerb ...

Wie sehr das Thema Achtsamkeit inzwischen im Mainstream angekommen ist, lässt sich auch daran ablesen, welche Medien darüber berichten. Nun hat sogar die Lebensmittelzeitung den Trend aufgegriffen und berichtet darüber, wie das Softwareunternehmen SAP nicht nur im eigenen Haus das Meditieren fördert, sondern auch für andere Firmen Achtsamkeitskurse anbietet. Drahtzieher hinter dem Mindfulness-Programm ist Peter Bostelmann, der vor vier Jahren damit begann, das bei Google entwickelte Programm "Search ...

Vor einigen Wochen machten verstärkt Meldungen die Runde, dass in den USA der Missbrauch von Schmerzmitteln beziehungsweise das wenig umsichtige Verschreiben derselben durch Ärzte immer mehr zu einer gesellschaftlichen Bedrohung wird. Nun schlagen auch deutsche Mediziner Alarm. "Der Pro-Kopf-Verbrauch von Opioiden ist in Deutschland bereits erschreckend hoch und unterscheidet sich kaum noch von dem in den USA", zitiert die Welt Christoph Stein, Direktor der Klinik für Anaesthesiologie ...

In Psychologie und Hirnforschung mehren sich die Indizien dafür, dass psychische Traumata nicht alleine durch eigenes Erleben hervorgerufen werden, sondern sich auch im Kontakt mit Traumatisierten "vermitteln" könnten. Verschiedene Studien, beispielsweise mit Psychologen, die Traumapatienten behandeln, Helfern von Krisenereignissen oder auch Angehörigen von Traumatisierten zeigen, dass zwischen zehn und 20 Prozent derjenigen, die in Kontakt mit Traumata anderer Menschen kommen, selbst ...

Sich verabreden, obwohl man weiß, dass man das Date später platzen lassen wird? In Zeiten der sozialen Medien fällt es leicht, sich eine Hintertür offenzuhalten. Tun sich kurzfristig bessere Optionen auf oder man hat schlicht keine Lust, reicht eine kurze Whatsapp und man ist aus dem Schneider - und das ganz ohne lästige direkte persönliche Konfrontation. Die zwischenmenschliche Distanz, die Nachrichten über soziale Netzwerke erlauben, erleichtert es, unverbindlich zu sein. Die New York Times ...

Soziale Netzwerke können süchtig machen, das zeigen inzwischen verschiedene Studien. In der jungen Generation braut sich hier etwas zusammen. Eine neue Studie der Krankenkasse DAK und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt, dass heute 2,6 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren von sozialen Medien abhängig sind. Umgerechnet sind das rund 100.000 Jugendliche. Die tägliche Nutzungsdauer liegt in dieser Altersgruppe bei zweieinhalb ...

Die Wirtschaftswoche zeigt wieder einmal in einem Beitrag, wie in immer mehr Unternehmen die Achtsamkeitspraxis Einzug hält - und vor allem, welche Wirkungen sie im Job-Alltag haben kann. Christian Weiher etwa, Chemieingenieur bei BASF, meditiert, seitdem er im Rahmen eines Führungskräftetrainings Achtsamkeitsmethoden erlernt hat, täglich 10 Minuten. Und das macht für ihn einen Unterschied. "Es gibt einen winzigen Moment zwischen Reiz und Reaktion, den es zu bemerken und zu nutzen gilt. In ...

Nächtliche Sitzungsmarathons oder die abendliche Vorbereitung von Geschäftsterminen sind für viele Führungskräfte business as usual. Wer wenig schläft und dafür mehr arbeitet, gilt in der heutigen Zeit gerne als besonders leistungsbereit. Dieses Selbstbild der Wenigschläfer hält der Realität jedoch nur wenig stand. Die US-amerikanische Denkfabrik Rand Europe fand in ihrer Studie „Why Sleep Matters – The Economic Costs of Insufficient Sleep“ heraus, dass Schlafmangel in der deutschen Wirtschaft ...

Kultur treibt bisweilen seltsame Blüten. Schmerzmittel wie Paracetamol helfen bei körperlichen Schmerz. Jüngste Studien zeigen aber auch, dass sie seelisches Leid mildern können. "Wir wissen (…), dass Liebeskummer auch im Gehirn in ähnlichen Regionen wir körperlicher Schmerz Aktivierungen macht", so die Berliner Psychotherapeutin und Psychologin Iris Hauth im Deutschlandfunk Kultur. Warum also nicht, wenn die Seele leidet, einfach mit ein paar Pillen Abhilfe schaffen? Einerseits sind ...

Mit dem Aushalten von Ungewissheit tun wir Menschen uns schwer. Im Business zu sagen "Ich weiß es nicht", gleicht einem Offenbarungseid. "Die meisten Menschen möchten Unsicherheit und Zweideutigkeit um fast jeden Preis vermeiden. Unfertiges und Vorläufiges ertragen wir alle nur äußerst widerwillig, denn sie stürzen uns in Zweifel und Konfusion. Das gilt im Privaten wie im öffentlichen, politischen Raum", so der Psychologe Heiko Ernst. Dabei zeigt sich im Leben - sei es in Firmen, ...

Die Zeit berichtet in einem Interview mit dem indischen Guru Sri Sri Ravi Shankar darüber, wie Meditation in Kriegs- und Krisengebieten Menschen dabei helfen kann, mit den erlittenen Traumata besser zurechtzukommen. Seine Organisation "The Art of Living" ist in 155 Ländern aktiv. Gegenwärtig unterrichtet sie beispielsweise 16.000 Menschen in Flüchtlingscamps in Jordanien, Libanon und Syrien in Meditation. "Diese Menschen sind vor dem Krieg geflohen. Sie sind traumatisiert. Gibt ...

Sinnvolle Arbeit wünscht sich wohl jeder, der im Erwerbsleben steht. In einem Interview mit dem Harvard Business Manager erklärt die Sinnforscherin Tatjana Schnell, warum die Sinnfrage für Unternehmen mehr als nur ein Feelgood-Faktor sein sollte. "Mei­ne Mo­ti­va­ti­on, mich im Be­ruf zu en­ga­gie­ren, hängt da­von ab, ob ich das, was ich tue, als sinn­voll an­se­he. Sonst fehlt mir der An­trieb, In­ter­es­se, Ver­ant­wor­tung und Lei­den­schaft hin­ein­zu­ste­cken – all das, was wir als ...

Im Zuge des gegenwärtigen Achtsamkeits-Hypes ist immer wieder auch die Rede davon, dass das Loslassen der eigenen Gedanken ein wesentlicher Schritt zu mehr innerer Freiheit ist. Wer im Gedankenkarussell gefangen ist, frage sich natürlich, wie das gehen soll. "Im Zazen versuchen wir, die Gedanken einfach so zu lassen, wie sie sind, so wie Vogelstimmen, wie Insekten und loszulassen. Und loslassen ist etwas, was man nicht machen kann. Der Trick ist, die Gedanken anzunehmen. Wenn man die Realität ...

Vor einiger Zeit hatten wir darüber berichtet, dass sich in den Vereinigten Staaten in breiteren Teilen der Bevölkerung eine ernstzunehmende Abhängigkeit von Schmerzmitteln ausgebreitet hat. Auch in Deutschland zeichnen sich Entwicklungen ab, die bedenkenswert sind. Gerade bei den freiverkäuflichen Schmerzmitteln, denen man kaum Gefährdungspotential zutraut, gibt es gewisse Trends. So hat sich der Verkauf von frei erhältlichen Ibuprofen-Tabletten in den letzten zehn Jahren hierzulande fast verdoppelt. ...

Für viele Menschen ist Stille ein ersehnter Gegenpol zum dauernden Beschäftigtsein im Alltag. Doch nur wenige sind wirklich konsequent und geben dieser Sehnsucht auch nach, zum Beispiel, indem sie sich für eine gewisse Zeit zum Schweigen in ein Kloster zurückziehen. Die Kirchenzeitung berichtet in einem interessanten Artikel über die Erfahrungen von Menschen, die in ihren Klosteraufenthalten nicht nur die Stille wiederfinden, sondern auch sich selbst. "Ein anderer Mensch wird man dadurch ...

Mit dem ReSource-Projekt hat die Neurowissenschaftlerin Tania Singer das bisher größte Forschungsvorhaben zur Wirkung von Achtsamkeitsverfahren mit weltlichem Hintergrund angestoßen. Im Kontext des Projekts ist nun auch eine Meditations-App entstanden, die mit einem Anfängerkurs und immer neuen Übungen Einsteigern dabei hilft, in die Welt der Achtsamkeit einzutauchen. "Der Name der App, 'Balloon', steht für ein leichtes, schwebendes Gefühl, für Wärme, für eine Herzensqualität", ...

Die Dominanz, die die Erwerbstätigkeit im Hinblick auf unsere Lebensgestaltung einnimmt, wird von Zeit zu Zeit immer wieder einmal Thema im öffentlichen Diskurs. Gerade erst haben die Gewerkschaften mit ihrer Forderung nach einer 28-Stunden-Woche (wenngleich nicht als Standard für alle Arbeitnehmer, so doch als längerfristige Option in bestimmten Lebensphasen) eine neue Diskussion eröffnet. Studien zur Akzeptanz des Grundeinkommens zeigen immer wieder, dass die meisten Menschen auch bei einer ...

Meditation ist eine der ältesten Methoden, das Bewusstsein zu weiten. Heute gibt es unzählige digitale Tools, die diesen Prozess effizienter und effektiver machen wollen. Was ist dran an diesem Versprechen? Dieser Frage bin ich in einem Artikel für evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur nachgegangen. Meine eigenen Selbstversuche in diesem Terrain haben mich sehr nachdenklich gemacht, denn einerseits scheinen manche der am Markt ...

Was sind die drängendsten Themen in unserem Leben? Man muss kein Prophet sein, um die Antworten zu ahnen. Für die meisten Menschen sind es ihre Beziehungen und ihr Job, die sie am meisten beschäftigen. In dem dialogischen Hörbuch Das Ende des Blindfluges: Was man über Achtsamkeit und Mindfulness wirklich wissen sollte - 8samkeit in Beruf und Beziehung geht Paul Kohtes gemeinsam mit Andreas Gregori der Frage nach, was unsere Beziehungen im Alltag und unser Verhältnis zu unserer Arbeit ausmacht ...

Vor allem in Unternehmen mit vielen Außendienstlern hat der Trend zu flexiblen Arbeitsplätzen in den letzten Jahren zugenommen. 30 bis 60 Prozent der Mitarbeiterplätze lassen sich einsparen, wenn die Angestellten sich morgens einen Rollcontainer mit ihren Arbeitsutensilien schnappen und im Großraumbüro und anderen Arbeitsbereichen nach ihrem Schreibtisch des Tages suchen. Das ist nicht nur flexibel, es wird von vielen Firmen auch als besonders hip verkauft. Sie erhoffen sich von den wechselnden ...

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis unter den Vorzeichen von Skype, Whatsapp und Videokonferenz-Tools auch die Therapiewelt beginnt, die neuen technologischen Möglichkeiten zu nutzen. Die Schön Klinik, eine Klinikgruppe mit 23 Standorten in Deutschland und Großbritannien, erprobt in einem Projekt mit 300 Probanden ihre Online-Therapie MindDoc. "Mit der Anwendung können sich Patienten mit Depressionen, Essstörungen oder Burnout per Videochat und Textnachrichten von zu Hause aus behandeln ...

Im Job verstärkt draufhalten, um den Feierabend richtig genießen zu können, die To-Do's des Tages mit maximaler Effizienz durchprügeln, damit mehr entspannte Freizeit bleibt - Rechnungen wie diese hat wohl jeder schon einmal angestellt (und wahrscheinlich auch die damit verbundene Hektik in Kauf genommen), und das alles, um am Ende des Tages doch noch ein paar Muße-Stunden für sich zu haben. Doch oft geht diese Rechnung nicht auf. "Je mehr ich in Unruhe und Tätigkeit im Tun-Modus und ...

Seit einigen Jahren hat das Thema Authentizität in der Arbeitswelt an Bedeutung gewonnen. Arbeitnehmer suchen Jobs, in denen sie sich selbst verwirklichen können. Firmen werben um Mitarbeiter, die authentische Persönlichkeiten sind. Fakt ist jedoch auch: Wenn es ans Eingemachte geht, wollen Firmen dann noch lieber Angestellte, die das übliche Business-as-usual umsetzen. Eine Auswertung von 136 Studien, in denen die Arbeitsleistung und die Karrierechancen von "authentischen" und "angepassten" ...

Viele Menschen, die regelmäßig meditieren, berichten, dass die Achtsamkeitspraxis sich positiv auf ihr Leben auswirkt. Sie werden gelassener und ruhiger, können besser zuhören oder sind anderen Menschen zugewandter. Im Interview mit dem Mindful Magazin erzählt der ehemalige Goldman Sachs Investmentbanker Mark Tercek, der seit 2008 die weltweit größte Non-Profit-Organisation für Umweltschutz "The Natural Conservancy" leitet, wie er selbst durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen zu einem ...

Wohl jeder von uns hat den Wunsch, im Leben glücklich zu sein. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Oft haben wir diffuse Vorstellungen und Sehnsüchte, und wenn diese sich nicht erfüllen, haben wir das Gefühl, nicht glücklich zu sein. Abt Muho, ein deutscher Zen-Meister, der seit vielen Jahren in Japan ein Kloster leitet, hat einen ganz anderen Blick auf das Glück. "Echtes Glück für mich bedeutet, auch mal unglücklich sein zu können. Und echte Zufriedenheit bedeutet, mit seiner Unzufriedenheit ...

Loungeareas, Kicker, Großraumbüros mit Loftatmosphäre - mit der New Economy haben über die Jahre neue Modelle der Arbeitsplatzgestaltung Einzug gehalten. Manche Firmen verzichten inzwischen auf feste Arbeitsplätze für ihre Mitarbeiter und jeder sucht sich täglich einen neuen Schreibtisch, um seinen Job zu machen. So etwas wie den optimalen Arbeitsplatz scheint es nicht zu geben. Und doch gibt es für verschiedene Tätigkeiten und Konstellationen Rahmenbedingungen, die dabei helfen, dass Mitarbeiter ...

Der österreichische Standard hat auf seiner Webseite einen sehr kompetenten Artikel veröffentlicht, der den Entstehungskontext von Achtsamkeitsmethoden und das wachsende Interesse an ihnen in Unternehmen darstellt. Mindestens genauso aufschlussreich sind allerdings die Leserkommentare zum Beitrag. Die typischen Hardliner aus dem Herzen der Leistungsgesellschaft halten das Ganze natürlich für Quatsch. Andere, sensiblere Gemüter, sorgen sich darum, dass Achtsamkeitskurse von Firmen dafür genutzt ...

"Wir brauchen eine gezielte Bildung des Herzens", äußerte seine Heiligkeit, der Dalai Lama, kürzlich in einem Beitrag für die Los Angeles Times. Das spirituelle Oberhaupt der Tibeter kritisierte dabei, dass das konventionelle Schulsystem sich meist vor allem auf die Vermittlung fachlicher Fähigkeiten konzentriere und die menschliche Innenwelt vernachlässige. "Die Geschichte zeigt uns, dass es, solange Menschen allein ihre eigenen nationalen Interessen verfolgen, zu Unfrieden und ...

Die Neuerung bei Twitter, künftig statt 140 Zeichen für Posts die doppelte Zeichenzahl zu erlauben, hat den Internet-Pionier Sascha Lobo zu einer Kolumne über die Krise des Wir inspiriert. Lobo beschreibt, wie die sozialen Medien über Jahre zwar im Kleinen immer mehr Beziehungsräume geschaffen haben, darüber aber im Großen die Polarisierungen ebenfalls zugenommen haben. Mit Freunden und Familien virtuell verbunden sein zu können, mag verbinden. Doch Facebook, Twitter und Co. werden immer mehr ...

Gutes Benehmen, Anstand, Manieren - reflexhaft möchte man denken, das ist völlig old school. Wo Betrügen heute in Unternehmen an der Tagesordnung ist und wir uns im Privaten eher auf Lässigkeit ausrichten, wirkt ein gepflegter Umgang fast schon antiquiert. Einerseits geht es bei guten Manieren "um Geschicklichkeit im Umgang mit anderen Leuten", so der Philosoph Joseph Vogl. Doch gerade hier entsteht auch eine Wechselseitigkeit, die positiv auf uns selbst zurückwirken kann. Vogl verweist ...

Die Zeiten, in denen Meditieren bedeutet hat, sich einfach mal hinzusetzen und nichts zu tun, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Immer mehr technische Tools versprechen, Menschen diese Achtsamkeitserfahrungen zu erleichtern. Der neueste Trend: Meditieren in virtuellen Realitäten. Gerade veröffentlichte das Entwicklerstudio MindVerse Wizards ein kostenloses Meditationsprogramm zur Nutzung mit der 3D-Brille Oculus Rift. Die Software MindVerse bietet eine geführte Meditation, bei deren Entwicklung ...

Als der US-Präsident Donald Trump vor zwei Wochen den nationalen Gesundheitsnotstand ausrief, hat ein Phänomen öffentliche Anerkennung gefunden, das seit vielen Jahren große Teile der amerikanischen Bevölkerung betrifft. Die wachsende Abhängigkeit von starken Schmerzmitteln hat längst Millionen von Menschen in eine Abhängigkeit getrieben, die kulturelle Sprengkraft hat. Im Schnitt sterben täglich 91 Amerikaner an einer Überdosis Opioide. Und es sind nicht nur die typischen Junkies, sondern Menschen ...

Die Bild-Zeitung hat dem "Glücks-Ministerium" der Vereinigten Arabischen Emirate einen Beitrag gewidmet. Anders als in Bhutan, wo Glück bereits zum Staatsziel erkoren wurde, gestaltet sich die Situation in dem Land, in dem ausländische Arbeitskräfte unter oft elenden Bedingungen beschäftigt werden, etwas anders. „Wenn wir positives Denken erzeugen wollen, betrachten wir drei Pfeiler: Harmonie am Arbeitsplatz, Lebensstandard und die Frage, wie man das Glück in unserer Gesellschaft messen ...

Es muss nicht immer gleich Meditation sein, wenn man Körper und Geist etwas Gutes tun möchte. In der Apothekenumschau rät Matthias Bolz vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig dazu, im Alltag immer mal wieder den eigenen Atem wahrzunehmen. Eine besondere Technik sei dazu nicht erforderlich. "Schon das langsame und regelmäßige Ein- und Ausatmen führt zu mehr innerer Ruhe und Entspannung. Der Blutdruck und die Pulsrate sinken. Tauchen Gedanken und Gefühle ...

Nachdem das Google-Programm Search Inside Yourself in den letzten Jahren weltweit für Aufmerksamkeit sorgte, widmet sich nun auch das deutsche Technologiemagazin T3N dem Meditationstrend. In einem Beitrag erklärt der ehemalige Silicon-Valley-Reporter des Blatts, dass die Achtsamkeit in Kalifornien nicht unbedingt ein Selbstläufer war. Viele Google-Mitarbeiter hätten zunächst gefragt: "Was soll eine auf buddhistische Lehren zurückgehende, esoterisch anmutende Methode im Job bringen?" ...

Zum Wochenende heute einmal ein Tipp zum ganzheitlichen Entspannen. Gerade ist die neue App healing formula des Zen-Lehrers Paul J. Kohtes erschienen. Sie bietet - nicht zuletzt für typische Kopfarbeiter - eine wunderbare Möglichkeit, wieder mehr in den Körper zu kommen und dabei auch die subtile energetisch-emotionale Befindlichkeit zu verbessern. Bei healing formula handelt es sich um eine leicht erlernbare Übungsfolge mit zwölf ...

Im Deutschlandfunk hat Dirk Helbing, Professor für Computational Social Science an der ETH Zürich, Ideen für ein Finanzsystem 4.0 vorgestellt, dass sich an sozialen und ökologischen Paradigmen ausrichtet. "Stellen Sie sich vor, wir könnten Geld erzeugen, indem wir gemeinsam die Umwelt mit unserem Smartphone vermessen und die Daten mit allen anderen teilen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten Geld verdienen, indem Sie Umwelt und Gesellschaft etwas Gutes tun", so Helbing. In dem von ihm ...

Die Ungleichheit der Geschlechter hat sich, allen Gender-Mainstreaming-Maßnahmen zum Trotz, in der Arbeitswelt fest etabliert. Studien zufolge hat bereits jede dritte Frau in Deutschland schon einmal sexuelle Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Oft sind es mal eben dahin gesagte Sprüche, die für sich genommen vielleicht nicht wirklich tragisch sind, aber in Frauen doch immer wieder das Gefühl verstärken, ausgegrenzt und nicht respektiert zu werden. "Sexistische Sätze sind mehr als dumme ...

Der Deutschlandfunk berichtet in einem längeren Feature über erste Eindrücke zum finnischen Experiment des bedingungslosen Grundeinkommens. 2.000 bisher arbeitslose Finnen erhalten seit Anfang diesen Jahres für zwei Jahre monatlich 560 Euro zur freien Verfügung. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe, die die üblichen Sozialleistungen erhalten, soll eruiert werden, ob das Grundeinkommen sich eignet, bisherige Leistungen des Sozialsystems zu ersetzen und so den Sozialstaat zu vereinfachen. Die Haltung ...

Die Diskussion um Technologieentwicklung wird vielerorts vor allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Im Zentrum des Interesses stehen die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Arbeitsmärkte und das Effizienzversprechen im Hinblick auf ökonomische Optimierungen. In einem Beitrag des Harvard Business Managers spricht die Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann nun insbesondere über die menschliche Dimension des Themas, die allzu leicht übersehen wird. Spiekermann sieht in den ...

Viele Unternehmen tun sich noch schwer damit, ihren MitarbeiterInnen eine freiere Gestaltung ihrer Arbeitszeiten und -abläufe zuzugestehen. Unter anderem, weil sie die damit verbundenen Umstände im Hinblick auf die Arbeitsorganisation gerne vermeiden möchten. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass diese Flexibilisierung auch Vorteile mit sich bringt, denn sie kann innovative Kräfte freisetzen. "Der Mehrwert für das Unternehmen ist, dass die Produktivität steigt, die Krankenrate sinkt und ...

Die Zeit hat in einem sehr interessanten Beitrag drei Gewinner eines Jahres-Grundeinkommens in Höhe von 1.000,- Euro monatlich befragt, was dieser unerwartete Geldsegen für sie und ihre Lebensgestaltung bedeutet. Bei allen Dreien handelte es sich um Menschen in sozialen Umbruchphasen, die Dank dieses finanziellen Spielraums wesentliche Weichen in ihrem Leben wie Berufswechsel oder -einstieg neu stellen konnten. An den Geschichten fällt auf, dass es sich um Übergänge handelt, für die das Sozialsystem ...

Die wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz lassen viele Menschen nachdenklich werden. Sind wir als menschliche Wesen vielleicht schon ein Auslaufmodell? Im Kontext der Ars Electronica sprach der Mönch und KI-Experte Zenbo Hidaka darüber, dass die technologischen Vorstöße auch eine Gelegenheit sein könnten, die mystische Dimension des Menschseins wieder stärker in den Blick zu nehmen. "Ich denke, dass es an der Zeit ist, unsere Selbsterkenntnis zu stärken, indem ...

Der Stern hat ein großes Feature der Achtsamkeitsinitiative bei SAP gewidmet. Der Bericht gibt nicht nur spannende Einblicke, wie der Konzern Meditation etabliert, sondern zeigt auch, was sich für die Mitarbeiter verändert. Schon 6.000 der 87.000 Angestellten haben an dem Programm teilgenommen. Nicht nur die Zahl der Fehltage ist dadurch deutlich gesunken. Bei einer Erhebung zeigte sich: Vier Wochen nach einem Kurs ist bei den Teilnehmenden der Durchschnittswert für ihr Wohlbefinden um 6,5 Prozentpunkte ...

In einem Beitrag für das Zukunftsinstitut kritisiert André Reichel, Professor für Critical Management & Sustainable Development an der Karlshochschule International University in Karlsruhe, wie Unternehmen den Achtsamkeitstrend ausnutzen. "Im Management wird Achtsamkeit in einer seltsamen Verdrehung als Methode zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung bei hoher Arbeitsbelastung angewendet, die den praktizierenden Mitarbeitern kleine Fluchten im Arbeitsalltag ermöglicht, sich auf sich ...

Eine Auszeit im Kloster, über mehrere Tage einfach nur schweigen - für viele Menschen mag das ein Alptraum sein. Für den Philosophen Jürgen Werner sind seine regelmäßigen Auszeiten im Kloster das Gegenteil - ein Weg zur inneren Erneuerung. "Das Ziel ist die Wiederentdeckung, die Freilegung des von Verformungen unterschiedlichster Art korrumpierten Lebens", beschreibt er, was eine Zeit in Stille bewirken kann. In dem Interview mit der Wirtschaftswoche lässt er die Leser daran teilhaben, ...

In einem Beitrag in der Zeit wirft Steven Hill, Autor des Buches "Die Start-up-Illusion: Wie die Internet-Ökonomie unseren Sozialstaat ruiniert", einen kritischen Blick darauf, wie sich die Lebens- und Arbeitswelten durch die Digitalisierung und die damit verbundenen neuen Arbeitsformen verändern - und dabei sind, zu erodieren. Ob Klickarbeiter oder smarter Freelancer im Co-Working Space, Fakt ist, dass das klassische Normalarbeitsverhältnis mit sozialer Absicherung und der Beteiligung ...

In einem neuen Report zur "Generation Global" nimmt das Zukunftsinstitut unter die Lupe, wie im Zuge der Globalisierung im Westen sich eine immer stärkere Affinität zum Buddhismus zeigt. Dabei geht es nicht um Religion, sondern um Lifestyle. "Der Buddhismus erfährt eine Globalisierung – als individuelle spirituelle Erfahrung, als gemeinschaftsbildendes Ritual und als religionsübergreifende Weltanschauung darüber, wie Leben und Wirtschaften in Zukunft aussehen kann", heißt ...

Die Zukunft der Führung ist agil - das suggerieren zumindest unzählige Fachartikel, die über die neuen Agilitätsmethoden und -instrumente berichten. In einem Beitrag für das Manager Magazin nimmt Andreas Seitz, Gründer und Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Be in touch in Köln, den Agilitäts-Hype nun aufs Korn. "Wirkliche Agilität braucht mehr als nur die Ankündigung ihrer selbst - vor allem die radikale Bereitschaft von Menschen mit Führungsverantwortung selbst agil zu werden. Und ...

In wirtschaftlichen und politischen Diskussionen klingt immer wieder an, welche drastischen Veränderungen der Arbeitswelt uns durch die Digitalisierung bevorstehen. Wir ahnen, dass sich hier etwas zusammenbraut, dessen Ausmaße wir uns nicht wirklich vorstellen können. Und wir gehen in Deckung. "Wir haben kein utopisches Potenzial mehr. Wir glauben nicht, dass wir die Gesellschaft von uns aus nennenswert verändern können. Wir haben einen Angststillstand", so der Philosoph Richard David ...

Nach Feierabend noch schnell mal ein paar berufliche E-Mails beantworten oder eine wichtige Anfrage vom Chef am Handy entgegennehmen - das gehört für eine Mehrheit der Berufstätigen längst zum Alltag. Und viele leiden darunter, weil der Job immer unberechenbarer das Privatleben okkupiert. Das gängige Arbeitsrecht bietet das wenig Schutz - zwar definiert es, dass Arbeitnehmer nach Feierabend nicht erreichbar sein müssen und regelt die ihnen gesetzlich zustehenden Ruhezeiten. Doch in der täglichen ...

In einem Beitrag für das Manager Magazin erklärt Walter Sinn, Deutschlandchef der Unternehmensberatung Bain & Company, warum viele Unternehmen am Talent-Management scheitern. Obwohl in den meisten Firmen etwa 16 Prozent der Belegschaft als Top-Talente gelten können, gelingt es längst nicht allen, deren Fähigkeiten angemessen zu nutzen und dies über längere Zeiträume. "Unternehmen, die die Zeit, das Talent und die Energie ihrer Belegschaft am besten managen, sind 40 Prozent produktiver ...

Der Achtsamkeits-Trend im Business hat längst in den großen Konzernen Fuß gefasst. Zu den Vorreitern gehört auch SAP. Peter Bostelmann, Director of SAP Global Mindfulness Practice, begann in den USA und inzwischen auch in Deutschland ein firmeninternes Achtsamkeitsprogramm aufzubauen, das die bei Google entwickelten Methoden "Search Inside Yourself" nutzt. 4.500 der 75.000 SAP-Mitarbeiter haben bereits an Kursen teilgenommen, 5.500 Kandidaten stehen auf der Warteliste. Für SAP lohnt ...

Innovation ist nicht gleich Innovation. Das erleben wir vor allem dann, wenn bahnbrechende Neuerungen wirklich gesellschaftsverändernde Kraft entfalten - und diese Kraft womöglich vielen Menschen zum Nachteil gereicht. Das Silicon Valley rühmt sich, die Innovationsschmiede schlechthin zu sein - und wurde darüber zu einem Lebensraum, der nur noch den Reichen zugänglich ist, weil für Normalverdiener die Mieten rund um San Francisco immer unerschwinglicher werden. Fahrdienste wie Uber schaffen neue ...

Über das veränderte Verhältnis der Generation junger Arbeitnehmer zur Arbeit wird viel geschrieben. Gerade hat die Wirtschaftswoche wieder einen Blick auf das Karriereverständnis dieser Altersgruppe geworfen. Spannende Aufgaben, die Möglichkeit etwas zu bewegen, das ist der GenY wichtig. Doch ihre Work-Life-Balance ist es ebenso. Und so zeichnet sich ein verhaltener Trend ab - immer mehr Unternehmen beginnen damit, auch hochkarätige Jobs mit verkürzten Arbeitszeiten anzubieten. Eine klassische ...

In Bewerbungsprozessen ist es bereits an der Tagesordnung, das die Unterlagen der Bewerber von Computern vor- und aussortiert werden. Viele Prozesse des alltäglichen Lebens werden längst, ohne dass uns dies allzu bewusst ist, von Algorithmen gesteuert. Eine wissenschaftliche Arbeit im Auftrag der Bertelsmann Stiftung legt nun Ansätze vor, die es erleichtern sollen, die Blackbox dieser Algorithmen zu öffnen und ihre Selektionskriterien besser zu überprüfen und zu überwachen. Es geht darum, soziale ...

Haben manche Menschen eine überdurchschnittlich feine Wahrnehmung? In der Forschung zeigt sich, dass Menschen sich darin unterscheiden, wie viele und wie detailreiche Sinneseindrücke sie aufnehmen und verarbeiten können. Eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg versucht nun herauszufinden, welche Zusammenhänge zwischen dieser visuellen Aufmerksamkeit und der Sensibilität bestehen. Die Erhebung gliedert sich in die Beantwortung eines Fragebogens und das Lösen einer Aufmerksamkeitsaufgabe. ...

Vielen Top-Managern wird gerne nachgesagt, dass es um ihre Sensibilität für ihre Mitmenschen und ihr Gespür für ihr eigenes Verhalten nicht zum besten bestellt ist. Der Coach und leidenschaftliche Poker-Spieler Stephan Kahlhamer findet, dass die Chefs gerade beim Pokerspiel ihre Selbsterkenntnis verbessern könnten, um so auch im Business zu einem angemessenen Verhalten zu finden. "Beim Pokern ist man ständig in einer Extremsituation, die dazu führt, dass der Charakter sich sehr deutlich zeigt. ...

Seit Meditation und Achtsamkeit auch in der Arbeitswelt Einzug halten, ist vielerorts immer wieder auch von einem neuen Spirit im Business des Rede. Das klingt cool und trendy und lässt gerne vergessen, dass das Wort dem deutlich sperrigeren und inhaltlich fordernden Begriff Spiritualität entlehnt ist. "Im Alltagsverständnis hat der Begriff etwas sehr diffuses. Sich von einer höheren Macht behütet oder geführt zu fühlen, zu spüren, dass es da 'irgendwie noch mehr gibt', sich dem ...

Ist es das Studium, dass die Charaktereigenschaften im Beruf besonders prägt? Oder entscheidet der Charakter über die Wahl des Studienfachs? Diesen Fragen sind die Forscherinnen Anna Vedel und Dorthe K. Thomsen in einer Studie nachgegangen, die in "Personality and Individual Differences" erschienen ist. Dabei zeigte sich, dass junge Menschen, die sich für Wirtschaftswissenschaften oder Jura entscheiden, stärker von Selbstüberschätzung, Psychopathie und rücksichtslosem, manipulativem ...

Die Stressspirale am Arbeitsplatz lässt uns leicht besinnungslos werden. Dann taumeln wir von einer Aufgabe zur nächsten, sind völlig im Reaktionsmodus und verlieren darüber das Gespür für uns selbst. In einem Interview mit der Kölnischen Rundschau erklärt der Body-Mind-Mediziner Prof. Dr. Tobias Esch, wie sich durch etwas mehr Bewusstheit die menschliche Selbstheilungskompetenz ins Spiel bringen lässt. "Stress ist eine der größten Herausforderungen der Selbstregulation. Stress ist ein Überlebensmechanismus, ...

Die Neurowissenschaften haben in den vergangenen Jahren Details über unser menschliches Dasein zutage gebracht, die unser Selbstverständnis grundlegend verändern können. Der Hirnforscher Wolf Singer beispielsweise ergründete immer wieder in Dialogen mit dem Mönch Mathieu Ricard, wie unsere Selbstwahrnehmung unser Dasein prägt. Gerade haben beide einen neuen Dialogband veröffentlicht, Jenseits des Selbst. "Sowohl ...

Die digitale Revolution ist in aller Munde. Technikenthusiasten neigen dazu, die neuen technologischen Möglichkeiten zu feiern, doch liegt in der Luft auch zunehmend die Sorge, dass die damit verbundenen radikalen Wandlungsprozesse das gesellschaftliche Gefüge ins Wanken bringen könnten. Der Philosoph Börries Hornemann fordert deshalb gemeinsam mit Vordenkern wie dem Neurowissenschaftler Gerald Hüther und dem Politiker Yanis Varoufakis ein radikales Umdenken, ja eine Sozialrevolution. In einem ...

Der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat bereits im Vorfeld seines Erscheinens wieder einmal für Wirbel gesorgt. Wer glaubt, es handelt sich bei der Veröffentlichung um einen wissenschaftlichen Bericht, irrt, denn in den Abstimmungsprozessen zwischen den Parteien wurden verschiedene Passagen, die viel über die politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland aussagen, herausredigiert. In einer Zeit, die immer öfter als "postfaktisch" bezeichnet wird, wird das zum ...

Großraumbüros, E-Mail-Terror, volle Terminkalender - unser Arbeitsalltag ist geprägt von permanentem Beschäftigtsein, Aktionismus, Unterbrechungen und Lärm. Und auch wenn uns immer mal wieder ein Gefühl des Zuviel beschleicht, haben wir die Folgen des digitalen Lebensstils doch weitgehend hingenommen und längst vergessen, dass und vor allem wie es auch anders sein könnte. Die Wirtschaftswoche zeigt mit einem kleinen kulturgeschichtlichen Überblick, dass in der nicht ganz so fernen Vergangenheit ...

Die Frankfurt University of Applied Science startet im Zuge ihres Studium Generale im Sommersemester mit einem neuen Modul "Meditation als kulturelle Praxis“. Initiiert wurde dieser Vorstoß von Dr. Reiner Frey, dem ehemaligen Kanzler der Hochschule. Sein Anliegen: "Vermehrter Stress und Druck durch immer höhere Anforderungen, Leiden an zunehmender Komplexität und Schnelligkeit sowohl in der Arbeitswelt als auch in Ausbildung und Hochschule können zu einem Burn-Out führen. Die neuen elektronischen ...

Die Wohlstandsdiskussion wird immer noch vordergründig vor allem im Hinblick auf finanzielle Fragen geführt. Das BIP, die Verteilung von Reichtum und Besitz sind wesentliche Aspekte der Debatte. Aus unternehmerischer Sicht bringen Eric Beinhocker, Executive Director am Institute for New Economic Thinking der Oxford Martin School, und der Unternehmer Nick Hanauer eine weitere Perspektive ins Spiel. "Wohlstand in einer Gesellschaft bedeutet, Lösungen für menschliche Probleme zu anzuhäufen", ...

Die New York Times und in der Folge auch die FAZ berichteten kürzlich über verschiedene Manipulationsstrategien, mit denen die Fahrdienste Uber und Lyft recht erfolgreich ihre Fahrer dazu bewegen, besonders zu Zeiten zu fahren, in denen große Nachfrage herrscht. Da die Unternehmen nur mit Freelancern arbeiten, haben sie keinen direkten Einfluss auf deren Arbeitszeiten. In Zeitfenstern, in denen viele Kunden nach Fahrmöglichkeiten suchen, erhalten Fahrer, wenn sie sich ausloggen wollen, schon einmal ...

Vertrauen gut, Kontrolle besser - das Motto haben sich viele im Business zu eigen gemacht. Doch es geht auch anders. Wer zu Ghazi Hassan Tass in seine Bäckerei in Mekka kommt, kann sich bei den Backwaren einfach bedienen und so viel bezahlen, wie er möchte. Neben Broten steht ein Schildchen mit der Aufschrift: "Wir vertrauen euch grenzenlos." Das Konzept scheint aufzugehen. Laut Tass hat sich der Umsatz mit dem Schritt zur Vertrauenskultur gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent erhöht. ...

Von asiatischen Kampfkünsten können Manager (und womöglich auch Mitarbeiter) eine Menge lernen. Ein klarer Kopf, Disziplin, aber auch Respekt sind Paradeeigenschaften, die in den Kampfkünsten trainiert werden. "Über die Kampfkunst können Strategien entwickelt werden, um Kommunikation oder auch Mitarbeiterführung neu zu erlernen und sich so mit Hilfe von Mut, Entschlossenheit und Disziplin durchzusetzen, aber gleichzeitig durch Kooperation und Empathie das gemeinsame Ziel zu erreichen“, erklärt ...

Schlechte Führung trägt zu 70 Prozent dazu bei, wenn Mitarbeiter in eine Spirale innerer Kündigung rutschen, sagt Marco Nink vom Gallup-Institut. Die jährlichen Gallup-Studien zeigen immer wieder, dass eine tiefe Bindung an den Arbeitgeber heute eher Seltenheitswert hat. "Mitarbeiter steigen in aller Regel hoch motiviert ein in den Job. Aber wenn im Laufe der Zeit die grundlegenden Bedürfnisse am Arbeitsplatz nicht befriedigt werden, ziehen sich die Mitarbeiter zurück bis hin zur inneren ...

Tobias Rahm, Psychologe an der TU Braunschweig, hat ein Glückstraining für Lehrer entwickelt, um ihnen den allzu oft herausfordernden Arbeitsalltag etwas freundlicher zu gestalten. Mit Übungen sollen die Trainierenden ihre Wahrnehmung für die glücklichen Momente des Lebens verbessern, beispielsweise indem sie über 14 Tage lang jeden Abend Glücksmomente des Tages notieren. Glück, das ist nicht das ganz große Glück, eher sind es die Kleinigkeiten, schöne Erlebnisse oder Nettigkeiten, die das subjektive ...

Der Wunsch nach flachen Hierarchien greift in den Unternehmen um sich. In einer Befragung von 12.000 Fach- und Führungskräften durch das Online-Portal Stepstone und die Beratung Kienbaum gaben 80 Prozent an, dass sie lieber eigenverantwortlich arbeiten als ständig vom Chef dirigiert zu werden. Von den Befragten waren 58 Prozent Fachkräfte ohne Personalverantwortung, 42 Prozent Führungskräfte aus der oberen und mittleren Managementebene. Zwei Drittel finden es am besten, wenn der Chef das Ziel ...

Glück ist zu 40 Prozent eine Einstellungssache. Für Juristen keine leichte Sache, werden sie in ihrer Ausbildung doch vor allem in der Kultivierung ihres Problembewusstseins geschult. "Elementar in der Juristenausbildung ist das Problembewusstsein. Das kann mal im Wege stehen, aber als Faustformel gilt: 50 Prozent des Glücks liegen an der Genetik, 10 Prozent an äußeren Umständen und 40 Prozent an der Einstellung. So haben also auch wir Juristen alle Möglichkeiten, z.B. mittels Meditation ...

In vielen modernen Partnerschaften teilen die Partner heute ihr Einkommen, wenn beide unterschiedlich viel Geld verdienen. Unter dem Strich hat jedoch meist die Person das Sagen, die das meiste Geld verdient - und das ist vielen Beteiligten gar nicht bewusst. "Die Person, die mehr einzahlt, weil sie mehr verdient oder Einkünfte aus anderen Quellen hat, hat in der Regel auch mehr Zugriffsrecht auf das Konto. Ein gemeinsames Konto ist kein Beweis dafür, dass beide sich gleichermaßen bedienen ...

Adam Smith gilt vielen als einer der Väter neoliberalen Denkens. Der Philosoph Gerhard Streminger hat indes nach der moralischen Dimension in Smiths Lebenswerk gegraben - und ist fündig geworden. Für Smith seien moralisches Handeln und menschliches Glück eng verwoben gewesen, so Streminger in einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur. In einem idealen Markt verhielten sich laut Smith alle Teilnehmer wie faire Sportler. Er ging davon aus, dass es eine "moralische Instanz" gebe, einen ...

Die Digital Natives werden langsam erwachsen und viele Forscher fragen sich, was die kommende Generation wohl an besonderen Merkmalen zu bieten hat. Sozialwissenschaftler und Psychologen beobachten bereits kritisch, welche Lebensumstände das Heranwachsen der heutigen Jugend prägen. Hineingeboren in eine Zeit, in der seit der Wirtschaftskrise von 2008 vielerorts noch heute die Zeichen eher auf Talfahrt, zumindest aber große Unsicherheit stehen, scheint das Lebensgefühl der Jungen ziemlich durchwachsen. ...

Besser schlafen, besser denken, besser leben - für viele Lebensbereiche gibt es inzwischen Apps, mit denen an sich selbst arbeiten, die eigenen Verhaltensmuster reflektieren und verändern kann oder einfach im hektischen Arbeitsalltag ein bisschen ausspannt. Die Grenzen zwischen Coaching-ähnlichen Hilfsmitteln und Programmen, die sensiblere psychische Bereiche ansprechen, sind dabei fließend. "Nicht alle Angebote, die man im Internet oder App Stores findet, sind auch empfehlenswert", ...

Der Vorstoß der Bundesregierung, übermäßige Managergehälter zu deckeln, um ein Signal im Hinblick auf die wachsende Einkommensungleichheit zu setzen, mag symbolischen Wert haben. Einem Kommentar der Zeit zufolge, wird er jedoch eher geringe praktische Wirkungen haben. Vor 15 Jahren verdienten die oberen Führungsriegen noch das 28-Fache ihrer durchschnittlichen Arbeitnehmer, heute ist die Diskrepanz auf das 83-Fache angewachsen. Doch von dem, was "die da oben" vielleicht künftig weniger ...

Die Japaner haben sich ihren Ruf, besonders arbeitsam zu sein, über Jahrzehnte hart erarbeitet. Schuften bis zum Umfallen, das Japanische kennt sogar ein Wort dafür - karoshi. Das soll sich nun langsam ändern. Die Regierung hat eine Kampagne zum so genannten "Premium Friday" gestartet. Am letzten Freitag eines jeden Monats sollen Arbeitnehmer bereits um drei Uhr nachmittags Feierabend machen. Die Regierung ging mit gutem Beispiel voran. Ministerpräsident Shinzo Abe verbrachte den letzten ...

Die Positive Psychologie hinterlässt zusehends auch in Unternehmen ihre Spuren. Vor allem in hippen Start-ups ist es längst keine Sensation mehr, wenn dem CEO unter anderem ein Chief Happiness Officer zur Seite steht. Ein Beitrag im Harvard Business Manager zeigt, wie sich Wohlfühlklima in Unternehmen etablieren lässt. Dabei geht es um mehr als Goodies wie frisches Obst oder nette Mitarbeiter-Events. Die Fokussierung auf das Positive findet längst auch Eingang in die Mitarbeiterführung, die in ...

Öfter mal joggen gehen, gesund kochen, ausreichend schlafen - wohl jeder kennt im eigenen Leben neuralgische Punkte, die er eigentlich gerne verbessern würde. Wäre da nicht der innere Schweinehund. In einer Kolumne in der Wirtschaftswoche erklärt ein Psychotherapeut, warum solche Veränderungen uns so schwer fallen. Unser Gehirn liebt das Gewohnte. Und ändern wir auch nur ein Detail, wirbelt das unsere Grundorientierung zunächst einmal durcheinander. Wer es gewohnt ist, viel Süßes zu essen, hat ...

Ständige Verfügbarkeit und Wochenarbeitszeiten von 80 Stunden und mehr sind im Top-Management keine Seltenheit, sondern eher Teil der impliziten Job Description. Doch selbst bei High Performern, die wissen, auf was sie sich mit einer Führungsposition einlassen, ist Lebensenergie nicht grenzenlos. In einem Gespräch mit 150 angehenden Abiturienten in Essen warnte ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger, dass überlange Arbeitszeiten und regelmäßiger Verzicht auf Urlaub auf Dauer nicht gutgehen. Er selbst ...

Was geschieht, wenn Menschen plötzlich ein Grundeinkommen erhalten? Lehnen sie sich zurück und tun nicht? Oder fühlen sie sich vielleicht in ihrer Kreativität beflügelt? Finnland hat ein Experiment gestartet, um Antworten auf diese Fragen zu finden. 2.000 Arbeitslose erhalten für zwei Jahre anstelle der üblichen Sozialleistungen 560 Euro auf die Hand. Was sie in der Zeit machen, ist ihnen überlassen. Und wenn sie zwischenzeitlich in einem Job arbeiten, auf anderem Wege Geld verdienen oder gar ...

Wissenschaft und Spiritualität werden gerne als unvereinbare Gegenspieler betrachtet - hier die Ratio, dort das Numinose. Lars Jaeger, Wissenschaftsautor und Investmentberater, zeigt in einem Blogbeitrag auf spektrum.de, warum gerade in unserer so hyperrational wirkenden Zeit mehr denn je starke Beziehungen zwischen beiden Sphären notwendig sind. "Die neue Macht, die uns die moderne Wissenschaft verliehen hat, kommt allerdings zu einem Preis: der Verlust von Sinn. Die moderne, wissenschaftlich ...

Wir leben in einer Zeit, in der wir das Gefühl haben, für unser Glück selbst verantwortlich zu sein. Die realen Gestaltungsmöglichkeiten, die wir haben, können jedoch auch kippen - dann wird das Streben nach einem besseren Leben leicht zu Selbstoptimierungsstress. "Uns werden von unzähligen Anbietern Methoden offeriert, wie wir uns in allen Lebensbereichen verbessern können. Die vermeintliche Logik dahinter: Nur wenn wir unsere Lebensweise optimieren, erfüllt sich auch der Wunsch glücklich ...

Die Zeit richtet in einem Beitrag den Blick auf den "Irr-Sinn" der Arbeit - und meint damit nicht allein den Hang zum chronischen Vielarbeiten, sondern vor allem unsere immer ausgeprägtere Identifikation mit der Berufssphäre. Was geschieht mit uns, wenn wir uns hauptsächlich über den Job definieren? Was macht es mit uns und unserem Leben? Fragen, die viele sich gar nicht stellen, weil sie so damit beschäftigt sind, ihren Job zu behalten, ihr Plansoll zu erfüllen und - nach Feierabend ...

Die Wirtschaftswoche propagiert einmal mehr den Achtsamkeitstrend im Business und erklärt Meditation sogar zum "neuen Joggen". Laut dem Artikel zählen die Harvard Business School und die französische INSEAD Meditation und Intuition zu den effektivsten Mitteln der Unternehmensführung. "Achtsames Handeln fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch Teamgeist, Kreativität und Produktivität. Bei den Führungskräften, oder sogar bei der Geschäftsführung anzusetzen, macht natürlich am ...

"Die Zeit" setzt einen interessanten Impuls in der Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem sie der Frage nachgeht, was dran ist an der Wahrnehmung, dass es heute in Familien Doppelverdiener braucht, damit die Familie finanziell über die Runden kommt. Eines vorweg - der Beitrag ist mit zahlreichen statistischen Daten gespickt, was an sich sehr wünschenswert ist. Allerdings sollte man immer auch im Blick behalten, dass vor allem statistische Durchschnittswerte häufig ...

Der Bayrische Rundfunk widmet einen Beitrag der Frage, wie angemessen unser heutiges Bildungssystem noch ist, und fokussiert dabei vor allem auf Impulse des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther. "Unsere gegenwärtige Gesellschaft ist im Wesentlichen eine vom Wettbewerb bestimmte Konsumgesellschaft, und deshalb brauchen wir Kinder, die möglichst wettbewerbsfähig sind. Für den Wettbewerb bereiten wir die Kinder optimal vor, und als Kunden bereiten wir sie insofern vor, dass sie aus den Schulen ...

Peter Spiegel, einer der Vorreiter eines bewussteren Wirtschaftens, betreibt zur Zeit eine Kampagne, mit der einen Shift von der Symbol- zur Systempolitik propagiert. Eine wesentliche Forderung ist für ihn die Einschaffung eines globalen Mindestlohns in Höhe von einem Dollar pro Arbeitsstunde. Aus westlicher Sicht ein Klacks, aber ein Schritt, der weitreichende Wirkungen zeitigen könnte. "Ein konkreter Vorschlag, der geeignet ist im Sinne einer exemplarischen Initiative in Richtung handlungsfähiger ...

Wenn man Unternehmenslenker bisweilen reden hört, fragt man sich, welche Bedeutung ihre Mitarbeiter eigentlich für sie haben. Produktivität, Wertschöpfung, Gewinn - abstrakte Größen wie diese dominieren leicht die Darstellung dessen, um was es in der Wirtschaft vor allem zu gehen scheint. Und das hat System, wie eine Befragung von 800 Spitzenführungskräften weltweit durch die Beratungsgesellschaft Korn Ferry zeigt. In der Untersuchung sagten 64 Prozent der Befragten, dass Menschen in erster Linie ...

Die weltweiten Entwicklungen machen bisweilen sprachlos. Wie kann man sich zum andauernden Syrien-Krieg, zum neuen amerikanischen Präsidenten oder auch den stetig deutlicher werdenden Anzeichen des Klimawandels noch in ein Verhältnis setzen, ohne zu verzweifeln? Achtsamkeit ist in den letzten Jahren zu einer Art Trend geworden, einem Weg, die eigene Bewusstheit im Hinblick auf das, was geschieht, zu entwickeln. Doch was macht man dann mit dieser Bewusstheit? Wenn ich regelmäßig meditiere, ist ...

Unser Bauchgefühl ist eine starke Instanz - es ist uns so nahe, dass wir ihm oft unhinterfragt folgen. In einem Beitrag für die Zeit betrachtet Martin Kolmar, der in St. Gallen Volkswirtschaft lehrt, dieses Bauchgefühl vor dem Hintergrund des wachsenden Populismus sehr kritisch, denn seiner Meinung nach führen unsere unbewussten emotionalen Reaktionen auch dazu, dass die gesellschaftliche Segregation wächst. Kolmar bezieht sich auf wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Unterscheidungen in ...

Die Weltlage scheint immer stürmischer zu werden. Die Politik ist hauptsächlich damit beschäftigt, nach den Regeln und Normen der Vergangenheit zu handeln. Doch hilft eine Politik der Abschottung und Grenzziehung wirklich dabei, Themen wie die Flüchtlingsproblematik, Klimawandel und globale Ungleichheit angemessen anzugehen? Wichtige inhaltliche Impulse zu Themen wie diesen - und vor allem auch einem radikalen Umdenken - kommen gegenwärtig eher von Wissenschaftlern, die bereits ein Gespür dafür ...

In der englischsprachigen Wissenschaftswelt ist ein Streit darüber entbrannt, ob mehr Empathie gesellschaftlich betrachtet einen positiven Unterschied machen könnte oder nicht vielleicht sogar konstruktiven Wandel bremst. Der US-Psychologe Paul Bloom etwa legte kürzlich ein Buch mit dem Titel "Against Empathy" vor. Er kritisiert, dass Empathie beispielsweise ungerecht sei. Menschen ließen sich von Einzelschicksalen besonders bewegen, versuchten diesen Menschen dann zu helfen, blendeten ...

Hätten Sie gedacht, dass Deutschland indirekt für die Gefährdung von 611 Tier- und Pflanzenarten verantwortlich ist? Die Wissenschaftler Daniel Moran (Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim) und Keiichiro Kanemoto (Shiinshu Universität in Japan) haben anhand von knapp 7.000 bedrohten und gefährdeten Tierarten im Meer und an Land ermittelt, welche Lebensräume und Hotspots der Artenvielfalt durch den Konsumhunger der verschiedenen Industrieländer besonders betroffen sind. Die ...

Der österreichische Standard richtet in einem Interview mit dem Wissenschaftler Dan Siegel den Blick darauf, dass bewusst gelebte Achtsamkeit der Schlüssel zu neuer zwischenmenschlicher Verbundenheit und damit auch mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt sein könnte. Dort, wo der gegenwärtige Achtsamkeitstrend das Kultivieren der Bewusstheit vor allem als persönliche Strategie interessant werden lässt, geht Siegel weiter. "Durch Mindsight – eine erlernbare Fähigkeit, sich selbst als Teil des ...

Pausen zu machen, ist in der Leistungskultur der Gegenwart oft nicht sonderlich angesehen. Der Blick auf verschiedene wissenschaftliche Befunde legt indes nahe, dass stundenlanges Sich-Auspowern der Produktivität nicht hilft. Wissenschaftler untersuchten, ob der Schlafrhythmus, der sich gewöhnlich in Zyklen von 90 Minuten vollzieht, auch auf das wache Leben anwendbar ist. Sie stellten fest: Bei Musikenr, Athleten, Schauspielern und Schachspielern, die Höchstleistungen vollbringen, ist ein 90-Minuten-Rhythmus ...

Aus den USA schwappt gerade ein neuer Selbstoptimierungstrend nach Europa. Unter denen, die gerne das Maximale aus sich herausholen möchten, wächst das Interesse an LSD. Sie werfen keine Trips ein, um high zu werden, sondern sprühen sich eine Microdosis in den Rachen, um ihre Kreativität und Leistungsfähigkeit temporär zu erhöhen. "Was Kokain für die Wallstreet in den 80er-Jahren war, könnte Microdosing für die heutige Leistungsgesellschaft werden", spekuliert die SZ. Die Wissenschaft ...