Ein bisschen Schlaf hilft immer
Unter Schlafmangel zu leiden, ist in Japan beinahe ein Volkssport, doch in einer Disziplin haben die Japaner die Nase vorn: beim Powernap. Gerade weil durch langes Pendeln und lange Arbeitstage viele japanische Angestellte zu Hause kürzer im Bett liegen, als gesund für sie wäre, gibt es in der Arbeitswelt geradezu eine Kultur des kurzen Mittagsschläfchens. Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat daraus sogar ein Geschäftsmodell gemacht. In seinem Nescafé Suimin Café können Japaner sich einen Kaffee gönnen und danach für eine halbe Stunde ruhen. Umgerechnet sechs Euro zahlen sie für dieses Kaffeenickerchen. Vor dem Dösen erst einen Kaffee zu sich zu nehmen, mag kontraintuitiv wirken, macht aber physiologisch viel Sinn. Denn das Koffein braucht 20 bis 30 Minuten, bevor es seine volle Wirkung entfaltet. Wer erst zum Kaffee greift und danach ein wenig schläft, hat also beste Chancen, danach wieder hellwach zu sein.
Nicht länger als 20 Minuten – und kurz zuvor einen Kaffee, Wirtschaftswoche 2.6.2022