Die Falle der Einseitigkeit
Sind Sie stolz auf Ihre Stärken im Job? Die Erfahrungen im Berufsleben zeigen immer wieder, dass man dann am besten voran kommt, wenn man sich auf das, was man besonders gut kann, konzentriert, anstatt gegen die eigenen Schwächen anzukämpfen. Doch wenn man sich auf seine Stärken zu einseitig fokussiert, kann der Schuss auch nach hinten losgehen. So erklärt der Coach Martin Wehrle in einem Beitrag in der Zeit, wie die richtige Stärke zur falschen Zeit zum beruflichen Stolperstein werden kann. "Mit den Stärken eines Menschen verhält es sich wie mit einer Medizin: Ob sie als Heilmittel taugen oder zu einem Gift werden, hängt allein von der Dosis ab. Jede Stärke, die man übertreibt, wird zur Schwäche", so Wehrle. Draufgänger und Kämpfernaturen sind in einem hochkompetitiven Umfeld sicherlich gut aufgehoben. Landen sie aber in einer Firmenkultur, die mehr auf Kooperation setzt, geraten sie leicht ins Abseits, wenn es ihnen nicht gelingt, von Durchsetzung auf gemeinschaftliches Vorgehen umzuschalten. Wer hingegen die Diplomatie übertreibt, "verkommt zum Weichei", so Wehrle. Es geht nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein Sowohl-Als-auch - jede Qualität zur rechten Zeit.
Das Zitat und Ihr Gewinn, Die Zeit 6.3.11