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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Klimaschutz auf dem Teller

Wer als Vegetarier häufiger mit der Bahn reist und auf längeren Strecken von Hungerattacken geplagt wird, tut sich schwer damit, im Bordrestaurant eine passable warme Mahlzeit aufzutreiben. Gegenwärtig hat die Bahn zwar grüne Nudeln mit Pilzsoße (sogar in Bio-Qualität) auf der Karte, aber das gräuliche, in der Mikrowelle aufgewärmte Convenience Food erinnert in Aussehen, Konsistenz und Geschmack eher an Pappmaché. Nun hat die Bundesbahn eine Aktion zum Thema "Leibgericht" gestartet, bei der die Bahnkunden wählen können, welche Speisen künftig serviert werden sollen. Das Dumme ist nur, dass Vegetarier völlig außen vor bleiben, denn die zur Wahl stehenden Gerichte beinhalten ausnahmslos Fleisch. Und das, obwohl laut einer Forsa-Umfrage etwa die Hälfte aller Deutschen an drei oder mehr Tagen pro Woche fleischlos ist und laut Deutschem Vegetarierbund rund sechs Millionen gänzlich auf Fleisch verzichten. Die Bahn argumentiert, dass sie vor allem Speisen anbiete, die eine entsprechend große Nachfrage erzeugen. Die Top-Seller im Bahnrestaurant gehen mehr als 20.000 Mal pro Monat über die Theke. Dass mehr fleischlose Kost nicht nur ein Dienst an den Kunden wäre, die kein Fleisch essen möchten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darstellt, kreidet die taz der Bahn an und rechnet vor, dass ein Rind allein 75 Kilo Methan pro Jahr freisetze und durch die Haltung pro Tier zusätzlich noch einmal 36 Kilo CO2 pro Jahr freigesetzt werden. Damit ist Bahnfahren also nur so lange umweltfreundlich, wie man auf ein Essen im Bordbistro verzichtet.
Das furzende Rind, taz 28.12.11

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