Der Unternehmensphilosoph und Experte für Sinn und Begeisterung Dominic Veken erklärt in einem Interview mit Good Impact, warum sinnstiftendes Unternehmertum viel mit der von sozialen Bewegungen bekannten Dynamik zu tun hat. Ein "gemeinsamer Geist" oder auch "gemeinsamer Spirit" ist in seinen Augen die Basis, weil er "einen gemeinsam antreibt, eine gemeinsame Überzeugung, an die man glaubt, und für die man bereit ist, zu kämpfen, aufzustehen und den Markt umzukrempeln". So wie Organigramme für die Hippie-Bewegung undenkbar waren, seien alte Hierarchien und Strukturen heute für Unternehmen eher eine Bürde denn hilfreich. In Vekens Augen wird Selbstbestimmung heute, nicht nur mit Blick auf die Sinnfrage, zur Notwendigkeit: "Die Beweglichkeit, die dadurch entsteht, ist in den heutigen Märkten des Wandels ganz entscheidend für den Erfolg." Der Zusammenhalt des unternehmerischen Ganzen liegt in den Augen des Philosophen nicht mehr in der Struktur, sondern in gemeinsamen Werten - und zwar in solchen, die nicht abstrakt bleiben, sondern real geteilt und gelebt werden. "Man muss eine tiefe Überzeugung herauskristallisieren und diese quasi in einer archäologischen Arbeit freigraben. Denn in den meisten Unternehmen gibt es schon eine Überzeugung, nur lebt danach kaum noch jemand, weil die einfach nicht bewusst und nicht sichtbar ist", so Veken. Beigeisterung, verstanden als "Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein", stelle sich dann meist von selbst ein.
"Sinn spürt man", Good impact 15.7.16
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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