Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit
Unter welchen Vorzeichen wird das Jahr 2013 stehen? Die Wirtschaftswoche ließ den Zukunftsforscher Horst Opaschowski zu dieser Frage ein wenig philosophieren. Heraus kam ein durchwachsenes Bild unserer unmittelbaren Zukunft. "Wir sollten Reserven für schlechte Zeiten bilden und Sicherheiten für Unvorhersehbares einplanen. Sicherheit hört auf, eine konservative Vokabel zu sein. Sicherheit wird sogar wichtiger als Freiheit. Nur wer sich absichert, kann frei sein", so eine Einschätzung des Zukunftsforschers. Zwar werde die Zukunftsvorsorge immer wichtiger, doch könnten sich diese gleichzeitig immer weniger Menschen leisten, weshalb neue Lebenskonzepte entstünden, bei denen Gesundheit wichtiger werde als Geld. Eine zentrale persönliche Strategie werde es laut Opaschowski: "Lieber gut leben als immer mehr haben." Die wachsende Unsicherheit am Arbeitsmarkt führt in den Augen des Zukunftsforschers dazu, dass die Loyalität der Mitarbeiter gegenüber ihren Arbeitgebern sinke. Gleichzeitig verschiebe sich der Fokus vieler Deutscher aufgrund der wachsenden äußeren Unsicherheiten nach innen auf das Private und die Familie: "Die Familie wird zur wichtigsten Lebensversicherung. Sie ist vertraut und verlässlich, billig und barmherzig. In Krisenzeiten bauen Menschen auch auf Wahlverwandtschaften und Wahlfamilien, Freundeskreise und soziale Konvois, also lebenslange Begleiter bis ins hohe Alter. Das können auch nette Nachbarn sein. So schaffen sich die Bürger ihre eigene Wagenburg, halten zusammen und driften nicht mehr auseinander."
"Krisen werden 2013 zum Alltag gehören", WiWo 30.12.12