Das Leistungsprinzip hinterfragen
Leistung ist in gewisser Weise das, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne all die Menschen, die tagtäglich in Berufen arbeiten, die der Allgemeinheit dienen, ginge hier - gar nichts. Doch wenn es um Leistungsgerechtigkeit geht, bleiben all die Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute und Putzmannschaften eher außen vor, denn honoriert in Euro und Cent kommen ihre Leistungen deutlich schlechter weg als jene von Menschen in Berufen, die sogar oftmals dem Gemeinwohl eher schaden. Der Spiegel hat eine ganze Story der "Mär von der Gerechtigkeit" gewidmet. Man erfährt, dass Leistungsgerechtigkeit, auch wenn der Begriff der Leistung zu so etwas wie einer "Basisnorm" unserer Kultur geworden ist, noch nie wirklich vorhanden, aber eben auch nicht wirklich messbar war. Manch einer spricht sogar davon, dass Leistung längst eine Ideologie ist, die man hinterfragen und durchbrechen sollte. Vielleicht liegt hinter dem Unbehagen, dass viele Menschen viel Geld verdienen mit Dingen, die eher schaden als nutzen, und jene, die den Laden Gesellschaft am Laufen halten, oft leer ausgehen, auch einfach eine Frage, die wir uns viel öfter stellen und vielleicht sogar zum Maß machen sollten: Was ist uns wertvoll? Was dient Menschen? Und wie können wir dazu beitragen, das sich davon mehr in der Welt zeigt?
Leistung lohnt sich eben nicht, spiegel.de 16.2.20