"Entspannung ist meiner Meinung nach eine zentrale Voraussetzung dafür, dass sich ein nachhaltiges Bewusstsein entwickeln und etablieren kann", sagt Deutschlands PR-Papst, Zen-Lehrer und Management-Coach Paul J. Kohtes in einem Interview mit dem Info-Portal Nachhaltigkeit.org. Für ihn liegt im Zen der Schlüssel dazu, sich nicht in einstiegen Gewissheiten zu verlieren, sondern mit offenem Blick zu erkennen, welche Herausforderungen vor einem liegen: "Zen führt zu einem andern Bewusstsein, heraus aus dem einseitigen Fokus auf bestimmte Paradigmen oder Wertsysteme. Diese werden damit nicht obsolet, doch man wird sich der Tatsache bewusst, Teil eines Ganzen zu sein. Und in diese ganzheitliche Perspektive kann man jedes Wertsystem selbstverständlich integrieren. Eine solche Adlerperspektive kann in jedes Businessmeeting hineingenommen werden." Laut Kohtes liegt die Wurzel vieler Probleme in der Wirtschaft schlicht in der Angst der Akteure: "Ich glaube, dass viele Wirtschaftsprobleme wesentlich durch tief sitzende Angst in allen Beteiligten vorprogrammiert sind. Das Sicherheitsbedürfnis ist hierbei nicht entscheidend, sondern die Angst. Angst bedeutet immer Enge – und wenn ich eng bin, kann ich nicht weit denken. In diesem engen Denken wird Scheitern mit einer Katastrophe gleichgesetzt. Im Zen hingegen machen Sie die Erfahrung des Scheiterns häufig, Sie lernen damit umzugehen. Wenn Sie sich hinsetzen und still sind, merken sie, dass Sie nicht alles kontrollieren können. Das ist eine frustrierende Erfahrung – furchtbar, gerade für eine Führungskraft. Nun steht sie nicht mehr unter dem Druck des Kontrollierens und Handelns, sondern ist ausgeliefert. Nur wer hiermit vertraut ist, kann die Angst verkleinern."
Entspannt euch!, Nachhaltigkeit.org 1.9.10
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