Zu wenig Schlaf macht krank
Top-Manager brüsten sich gerne damit, mit einem Minimum an Schlaf auszukommen. Auch in der Politik werden allzu oft wichtige Entscheidungen zu nachtschlafender Zeit gefällt. Gesund ist das indes nicht. So hat sich die Zahl der Menschen, die an Schlafstörungen leiden, in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. In der EU leiden bereits neun Prozent der Menschen an klinisch relevanten Schlafstörungen. Zwar variiert das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch und bewegt sich auf einer durchschnittlichen Skala von sechs bis zehn Stunden. Doch fest steht: Wer sein natürliches Schlafbedürfnis unterwandert, wird leichter krank. So kann Schlafmangel das Risiko, eine Herzkrankheit zu erleiden, um 40 Prozent erhöhen. Bei Frauen, die zu wenig schlafen, werden bei der Diagnose Brustkrebs tendenziell eher aggressive Tumore festgestellt. Auch kann zu wenig Schlaf zu Übergewicht führen, da der Hormonhaushalt gestört wird und Hungergefühle häufiger auftreten. Auch der Insulinhaushalt wird von einer Verknappung der nächtlichen Ruhestunden negativ tangiert.
Wenn die innere Uhr den Takt verliert, taz 8.11.12