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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Konsumdenken hinterfragen

Die taz berichtet über ein Selbstexperiment der Autorin Rosa Wolff, die ausprobiert hat, ob es möglich ist, mit dem Hartz IV-Satz für Lebensmittel eine gesunde Bio-Ernährung zu realisieren. Wolffs Experiment rüttelt an alten Konsumgewohnheiten (Bio ist zu teuer) und fordert auch dazu heraus, die eigenen Essgewohnheiten zu überdenken, denn bei 4,50 Euro pro Tag sind Fleisch oder besondere Leckereien natürlich nicht drin, wohl aber ein ausgewogener Speiseplan, der hauptsächlich auf Gemüse, Teigwaren, Hülsenfrüchte und vor allem regionale Saisonware setzt. Wolffs Resümé: "Ich habe einen Monat lang nur so viel fürs Essen ausgegeben, wie Hartz-IV-Empfängern für die Ernährung zugebilligt wird: etwa 4,50 Euro am Tag. Trotzdem konnte ich zu 100 Prozent Bio essen. Und das im teuren München. Wenn man es mit dem wenigen Geld schafft, hat ein Normalverdiener keinen Grund mehr zu sagen, dass er sich Bio nicht leisten könne. Man fragt sich dann wirklich, warum die Leute mit ihren teuren Autos vor Aldi stehen." Der Autorin geht es bei dem Selbstversuch nicht darum, zu zeigen, dass man mit Hartv IV unter dem Strich gut leben könne - ein Vorwurf, der ihr in den Leserkommentaren auf der taz-Webseite mehrfach gemacht wird, sondern darum, auch eine politische Perspektive im Hinblick auf selten hinterfragte Konsumwerte zu entwickeln: "Fleisch und Wurst kann man sich am wenigsten leisten. Aber das ist nicht wirklich schlimm, weil der Konsum an tierischen Produkten ja generell zu hoch ist in unseren reichen Ländern. Weniger Fleisch und Wurst tut in der Regel den meisten gut. Auch der Umwelt und der globalen Verteilungsgerechtigkeit. Ich habe keine Lust, mein bisschen Geld bei den Milliardären Albrecht, also bei Aldi abzuliefern. Aber es lohnt auch nicht, wenn man allein lebt. Ich war nur einmal bei Lidl und habe ein Kilo Karotten gekauft, davon sind mir zwei Stück vergammelt. Dadurch war es unterm Strich teurer als im Bioladen, wo man sich die Sachen einzeln raussuchen kann."
"100 Prozent Bio trotz Hartz IV", taz 21.5.10

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